Im DFB-Pokal ist der FC Bayern München raus, in der Meisterschaft führt Leverkusen und auch in der Champions League schaut es nach dem 0:1 im Hinspiel bei Lazio Rom nicht gut aus.
Die großen Bayern taumeln der ersten titellosen Saison seit zwölf Jahren entgegen. Aufgrund der schwachen Leistungen
.Deshalb haben wir bei Vertretern von drei Allgäuer FCB-Fanklubs nachgefragt, was in der erfolgsverwöhnten Mannschaft aktuell schief läuft - und ob Trainer Tuchel noch der Richtige ist?
Thomas Hasselbach, Vizepräsident der Red Baroons Dietmannsried: "Hansi Flick könnte es richten"
Thomas Hasselbach sagt: "Ich habe den Eindruck, Thomas Tuchel erreicht die Mannschaft nicht mehr. Das ist seit Wochen nicht mehr der gewohnte FC-Bayern-Powerfußball. Die Spieler waren immer titelhungrig, aber diese Gier ist momentan nicht mehr erkennbar."
Dem Spiel der Münchner fehle es an Kreativität, Selbstvertrauen und Zusammenhalt. Ein Hauptgrund dafür sei laut dem Vizepräsidenten der Red Baroons Dietmannsried die nicht nachzuvollziehenden Aufstellungen von Trainer Thomas Tuchel: "Gegen Leverkusen spielt man plötzlich mit einer völlig ungewohnten Dreierkette. Und Topspieler wie Matthijs de Ligt versauern auf der Bank."
Der 60-Jährige könne sich deshalb durchaus einen Trainerwechsel noch vor Saisonende vorstellen. "Hansi Flick wäre einer, der es richten könnte. Und in der Champions League kann es das Team zuhause definitiv noch gerade biegen."

Hermann Rinninger, Präsident der Red Stars Attenhausen: "Blutleerer Auftritt in Rom"
Ende Januar war bei dem Fanklub aus dem Unterallgäu noch Bayern-Chef Jan-Christian Dreesen zu Gast. Die Stimmung direkt nach dem Bundesliga-Sieg gegen den FC Augsburg war dementsprechend hervorragend. Von der Euphorie ist beim Fan-Klub-Präsidenten Hermann Rinninger zweieinhalb Wochen später allerdings nicht mehr viel übrig: "Bei einem so blutleeren Auftritt wie gegen Rom kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Irgendetwas stimmt nicht. Entweder unter den Spielern, beim Trainer, oder zwischen Spielern und Trainer."
Hinzu kämen "unverständliche Entscheidungen" von Thomas Tuchel. Damit meint Rinninger ebenfalls die viel diskutierte Aufstellung gegen Leverkusen am vergangenen Samstag. "In Spitzenspielen kann ich mir keine Versuche erlauben", sagt der 62-Jährige. Er rechne sogar damit, dass schon beim Bundesliga-Spiel am Sonntag (17.30 Uhr) beim VfL Bochum ein anderer Trainer auf der Bayernbank sitzen wird. Und wer? "Hansi Flick wäre eine gute Übergangslösung."

Andreas Vielwerth, Präsident des FC Bayern Fanclub Westallgäu 1985: "Meisterschaft und Champions League noch nicht abgeschrieben"
"Das größte Problem ist, jeder in dieser Mannschaft spielt nur für sich, das ist aktuell kein Team", sagt Andreas Vielwerth. Der 56-Jährige aus Heimenkirch blickt mit Sorge auf die schwächelnden Bayern, das gesamte Team sei verunsichert. Über Trainer Thomas Tuchel sagt Vielwerth: "Ich war noch nie ein Freund von ihm. In Interviews bringt er immer dieselben Ausreden."
Der Präsident des FC Bayern Fanclub Westallgäu, der knapp 250 Mitglieder zählt, glaubt aber noch an eine Trendwende in dieser Saison - mit oder ohne Tuchel: "Die Meisterschaft ist noch nicht abgeschrieben und auch in der Champions League ist noch alles drin. Das Potenzial hat die Mannschaft auf jeden Fall, sie muss es nur endlich wieder auf dem Platz umsetzen."

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