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Sportler aus Haldenwang stellen neues Gipfelkreuz beim Haldenwanger Eck auf

Südlichster Punkt Deutschlands

Neues Gipfelkreuz am Haldenwanger Eck wird eingeweiht

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    Sportler der Skiabteilung des TV Haldenwang (Landkreis Oberallgäu) haben ein etwa 100 Kilogramm schweres Gipfelkreuz aus Lärchenholz auf das Haldenwanger Eck getragen und dort aufgestellt.
    Sportler der Skiabteilung des TV Haldenwang (Landkreis Oberallgäu) haben ein etwa 100 Kilogramm schweres Gipfelkreuz aus Lärchenholz auf das Haldenwanger Eck getragen und dort aufgestellt. Foto: Michael Munkler

    Sie haben 400 Kilogramm Zement sowie zusätzlich einiges an Werkzeug auf den Berg getragen, um das Fundament zu bauen, gegraben und gebuddelt. Dann wurde eingeschalt und mit Wasser aus einem nahe gelegenen Tümpel betoniert. Dann haben 14 Mitglieder der Skiabteilung des TV Haldenwang (Oberallgäu) ein Gipfelkreuz von Warth in Vorarlberg zum Haldenwanger Eck hinaufgetragen und es auf 1933 Metern Höhe errichtet. Am Ende waren sich alle einig: „Das war ein einmaliges Erlebnis“. Seitdem ziert das neue Gipfelkreuz der Oberallgäuer den südlichsten Punkt der Republik. Am kommenden Sonntag soll es gesegnet werden.

    Ein neues Gipfelkreuz: Die Verbindung zwischen Haldenwang und dem Haldenwanger Eck

    Rückblende: Schon seit vielen Jahren hatten sich die Haldenwanger Gedanken darüber gemacht, woher die Namensgleichheit kommt: Hier die Gemeinde Haldenwang-Börwang östlich von Kempten, rund 60 Kilometer weiter südlich das Haldenwanger Eck, südlichster Punkt Deutschlands – übrigens noch Oberstdorfer Gemeindegebiet. „Es gibt aber keine nachweisbare geschichtliche Verbindung“, sagt der frühere Haldenwanger Bürgermeister und Ex-Landrat des Oberallgäus, Anton Klotz.

    Vom Fundament bis zum stehenden Gipfelkreuz

    Er war es auch, der den Anstoß für das Aufstellen des Gipfelkreuzes gab. Und bei den Mitgliedern der Skiabteilung des TV Haldenwang und Abteilungsleiter Peter Mair stieß er auf offene Ohren. Freiwillige beteiligten sich an den Vorarbeiten und dem Bau des Fundaments vor über zwei Wochen. Gut und gerne 500 Kilogramm Werkzeug und Baumaterial hätten sie hinauf geschafft, berichtet Magnus Probst, der für die Schalung, Armierung und die Betonarbeiten zuständig war. Unterstützung gab es von Älpler Marco Fritz, der für die Vorarbeiten die Materialseilbahn zur Verfügung stellte.

    Dann war es schließlich so weit: Die Haldenwanger Sportler schleppten das etwa 100 Kilogramm schwere Lärchenholz-Kreuz, gestiftet und gefertigt von Zimmerermeister Willy Karg, von der Vorarlberger Seite hinauf zum Haldenwanger Eck. Viele haben extra einen Tag Urlaub nehmen müssen, um mitzuhelfen. Vom Ende der Fahrstraße bis zum vorbereiteten Fundament am Rande einer Viehweide sind es etwa 350 Höhenmeter, teils geht es über steile Grashänge.

    Haldenwang Gipfelkreuz Neues Gipfelkreuz in Haldenwang 2022
    Haldenwang Gipfelkreuz Neues Gipfelkreuz in Haldenwang 2022

    Sportler über das 100-Kilo-Kreuz: Wie ein großer Rucksack - nur nicht so komfortabel

    Den beiden jungen Sportlern Marius Ostheimer und Philipp Knestel stand der Schweiß auf der Stirn, als sie das Kreuz am Ziel absetzten. Einen derart schweren Holzstamm zu tragen, sei so wie ein ganz großer Rucksack, berichteten die beiden. Nur nicht so komfortabel. Und deshalb waren alle froh, als das Ziel erreicht war und das Kreuz aufgerichtet und an zwei im Beton verankerten Metallschienen angeschraubt werden konnte.

    Jetzt steht es da: Mit einem Holz-Edelweiß, hergestellt und farblich gestaltet von Alfred Riezler, und einem Metallring. Genau genommen steht das neue Kreuz da, wo die Grenzen von Tirol (Gemeindegebiet Steeg/Lechtal) und Vorarlberg (Gemeinde Warth-Schröcken) sowie Bayern (Oberstdorf) zusammenstoßen, sozusagen ein Drei-Länder Eck. Von dort bis zum nördlichsten Punkt Deutschlands am Ellenbogen auf Sylt sind es genau 876 Kilometer Luftlinie.

    Haldenwanger Bürgermeister Anton Klotz: „Super Gemeinschaftsleistung unserer Dorfgemeinschaft“

    Ganz in der Nähe des aufgestellten großen Gipfelkreuzes befindet sich noch ein weiteres: ein kleines silberfarbenes Metallkreuz. Dieses wurde per Hubschrauber hinaufgeflogen und vom Oberstdorfer Hotel- und Gaststättenverband gestiftet. Anlass war der Besuch des damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber am südlichsten Eck der Republik. Das war am 15. August 2003.

    Dass die Haldenwanger „ihr“ Gipfelkreuz am Haldenwanger Eck aufgestellt haben, wertet Initiator Anton Klotz als „Super Gemeinschaftsleistung unserer Dorfgemeinschaft“. Vor allem sei er erfreut, dass viele junge Leute mitgemacht haben. Bergliebhaber aus der Gemeinde im Kemptener Umland sind zudem Paten eines weiteren Gipfelkreuzes: Auf dem Ostgipfel der spektakulären Höfats haben es Mitglieder der Börwanger Kolpingfamilie aufgestellt und betreuen es seitdem. „2008 hatten wir es über den Ostgrat vom Älpele hinaufgeschleppt“, berichtet Edi Bayrhof.

    Nun soll das Kreuz am kommenden Sonntag (24. September, 14.30 Uhr) von Augsburgs Weihbischof Florian Wörner gesegnet werden.

    2. Brandnerschrofen, 1.879 m, Tegelberg, Allgäu, Bayern
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