Nachdem bereits in der vergangenen Woche im Allgäu Warnstreiks der IG Metall stattfanden, geht es in dieser Woche in die nächste Runde.
200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Liebherr Verzahntechnik beteiligten sich heute am Mittwoch ab 8 Uhr an einem Warnstreik. Aufgerufen zur 45-minütigen Kundgebung hatte die IG Metall Allgäu. Die Beschäftigten im Kemptener Werk setzen sich wie tausende Kollegen bundesweit in der Metall- und Elektroindustrie ein für ein Lohnplus von acht Prozent. „Das ist notwendig, das haben wir verdient – und das ist finanzierbar“, sagte Sebastian Hornung, Fachsekretär der IG Metall Allgäu.
Die Arbeitgeber machten gute Gewinne, nicht zuletzt, weil sich die Beschäftigten in Pandemie-Zeiten solidarisch verhalten hätten. Sollte auch die fünfte Verhandlungsrunde an diesem Donnerstag ohne Abschluss bleiben, sollen die Streiks ausgedehnt werden.

In den kommenden Tagen sollen laut IG Metall noch weitere Allgäuer Unternehmen betroffen sein.
Tarifstreit der Metaller in Bayern: Massive Streikwell ab Dienstag
Bereits seit über zwei Wochen zieht sich die Streikwelle der IG Metall. Die größte Veranstaltung sollte den Angaben nach in München vor dem Werk von MAN Truck & Bus stattfinden. Weitere gemeinsame Großkundgebungen mehrerer Betriebe waren unter anderem in Würzburg, Nabburg und Dillingen geplant.
Die Beschäftigten seien geplagt von Geldsorgen und erlebten jetzt, "wie die Arbeitgeber diese Tarifrunde blockieren und in die Länge ziehen", sagte der Bezirksleiter der IG Metall Bayern, Johann Horn, laut Mitteilung. "Unsere Leute sind zurecht stinksauer. Wenn die Arbeitgeber bis jetzt nicht verstanden haben, wozu die Beschäftigten bereit und in der Lage sind, dann ist ihnen nicht mehr zu helfen."
Rund 48.000 Beschäftigte aus 131 bayerischen Betrieben hatten laut IG Metall am Dienstag an Warnstreiks teilgenommen. Vor der Audi-Zentrale in Ingolstadt hätten 20 000 Beschäftigte aus der Region für deutlich höhere Löhne demonstriert. Großkundgebungen mit mehreren Tausend Metallern gab es auch bei BMW in München sowie in Nürnberg, Schweinfurt und Augsburg. (mit dpa)