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Streik heute am Mittwoch im Allgäu: Kitas, Werkstätten und Lebenshilfe: Memmingen, Kempten, Ostallgäu, Lindau, Unterallgäu

Das sind die Auswirkungen

Streik in Kitas und Werkstätten heute im Allgäu - Große Aktion in Marktoberdorf

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    Am Mittwoch, 8. März sind Kitas und Einrichtungen der Lebenshilfe im Allgäu von Streiks betroffen. Manche Kinder müssen wohl zuhause betreut werden. In Marktoberdorf findet eine große Kundgebung statt (Bild).
    Am Mittwoch, 8. März sind Kitas und Einrichtungen der Lebenshilfe im Allgäu von Streiks betroffen. Manche Kinder müssen wohl zuhause betreut werden. In Marktoberdorf findet eine große Kundgebung statt (Bild). Foto: Stefanie Gronostay

    Die Streikwelle im Öffentlichen Dienst rollt in dieser Woche über das Allgäu. Am gestrigen Dienstag, 7. März legten bereits die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes im Westallgäu ihre Arbeit nieder und versammelten sich zu einem zentralen Warnstreik in Lindenberg.

    Doch vor allem heute, den 8. März, machen sich viele Eltern Sorgen. Denn für diesen Mittwoch hat Verdi Warnstreiks im Bereich der Behinderten-, Kinder- und Jugendhilfe angekündigt. Darunter fallen unter anderem die Einrichtungen der Lebenshilfe und der Werkstätten Allgäu, aber auch einige Kitas.

    Update, Mittwoch, 10.30 Uhr: Mehrere hundert Sozialarbeiter starten in diesen Minuten mit dem Streik auf dem Marktplatz Marktoberdorf. „10,5 % - mindestens 500 Euro mehr“ fordern sie auf einem großen Transparent.

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    Warmstreik: Rund 20 Kitas im Allgäu betroffen

    Wenn sich am Mittwoch um zehn Uhr die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in Marktoberdorf zu einer zentralen Kundgebung treffen, hat das auch Auswirkungen auf viele Kitas im Allgäu. Gewerkschaftssekretär Manuel Büttner geht davon aus, dass rund 20 Kitas im Allgäu betroffen sein werden. Sechzehn davon alleine in Marktoberdorf, wo demnach alle Einrichtungen zumindest "punktuell" betroffen sind. Eine konkrete Liste aller bestreikten Kitas konnte Büttner zum aktuellen Zeitpunkt nicht bereitstellen, da er sich selber auf der Streik-Kundgebung in Lindenberg befand.

    Neben den vielen betroffenen Kitas in Marktoberdorf seien unter anderem auch ein bis zwei Einrichtungen in Kempten und Kindergärten in Buchloe betroffen. Von vielen dieser Kitas würden allerdings nur kleinere Delegationen erwartet.

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    Foto: Stefanie Gronostay

    Demnach versuchen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den meisten Kitas Notgruppen für die Kinder offen zu halten. Dies sei laut Büttner aber nicht selbstverständlich: "Wir zeigen jetzt nochmal guten Willen mit den Notgruppen", erklärt er. Wenn sich allerdings keine Verbesserungen seitens der Arbeitgeberseite abzeichnen würde, könnte dies bei einem weiteren Streik gegebenenfalls nicht mehr gewährleistet werden.

    Zusätzlich zu den Kitas sind laut Büttner auch einige Landratsämter von dem Streik betroffen, beispielsweise die Ämter im Ober- und Ostallgäu.

    Allgäuer Lebenshilfen von Streik betroffen: Kalte Küche in Werkstätten

    Laut Verdi-Gewerkschaftssekretärin Uschi Zwick sind von dem Streik am Mittwoch, 8. März außerdem Einrichtungen der folgenden Vereine betroffen:

    • Lebenshilfe Memmingen
    • Lebenshilfe Ostallgäu
    • Lebenshilfe Lindau
    • Lebenshilfe Kempten
    • Wertachtal Werkstätten
    • Unterallgäuer Werkstätten

    Dort werde morgen nur ein "absoluter Notbetrieb" im Einsatz sein, so Zwick. Bezüglich möglicher Notfallgruppen seien nur mit der Lebenshilfe Memmingen und der Lebenshilfe Lindau im Vorfeld explizite Vereinbarungen getroffen worden. So wurden in heilpädagigischen Heilstätten beispielsweise Eltern informiert, wenn eine Nachmittagsbetretung nicht möglich ist und die Kinder daher früher nach Hause kommen müssen. Wie die anderen Einrichtungen mit der Betreuung umgehen, konnte Zwick nicht sagen - eine Vereinbarung mit den Arbeitgebern ist nicht verpflichtend.

    Da die Bewohnerinnen und Bewohner der Wohnheime nicht alleine gelassen werden können, wird es dort in jedem Fall eine Notfallbetreuung geben. Dies könnte laut Zwick beispielsweise bedeuten, dass statt drei Betreuerinnen und Betreuern nur eine oder zwei Personen anwesend sein werden.

    Auch für alle, die in ihrer Pause gerne in den Allgäuer Werkstätten zu Mittag essen, hat der Streik Folgen, da die Werkstätten ebenfalls betroffen sind. Gewerkschaftssekretärin Zwick kündigt zwar auch hier einen Notbetrieb an, doch vermutlich gebe es nur eine "kalte Küche".

    Warum wird gestreikt? Das fordert Verdi

    Für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen fordert Verdi 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr pro Monat. In den bisherigen zwei Verhandlungsrunden konnten sich Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite allerdings noch nicht annähern. Die kommunalen Arbeitgeber lehnen die aktuellen Forderungen als wirtschaftlich nicht verkraftbar ab. Am 27. März startet die dritte Verhandlungsrunde, bis dahin sind laut Verdi noch weitere Streiks geplant. Dazu gehört auch ein großer Streiktag in Kempten, den Verdi für Montag, 20. März angekündigt hat. Weitere Informationen dazu finden Sie in den nächsten Tagen auf allgaeuer-zeitung.de.

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