Streik im Allgäu am Dienstag: Verdi trägt in dieser Woche den Arbeitskampf in die Region. Laut Manuel Büttner, Verdi-Gewerkschaftssekretär für Bund und Kommunen, beiteiligen sich am Dienstag über 200 Beschäftigte aus dem ganzen Allgäu am Protestzug durch Lindenberg, der an der Kulturfabrik begann und am Rathaus endete. Mit dabei Mitarbeiter von Bundeswehr, Kommunalverwaltungen, Bauhöfe, Kitas, Lebenshilfe, Kläranlagen, Stadtwerke.
Am Rathaus machte Büttner die Forderungen klar, die Verdi an die Arbeitgeber hat. Wie hoch die Chance ist, dass die vollumfänglich erfüllt werden, kann er nicht sagen. ,,Wir sind aber voll dabei, um sie durchzusetzen." Deshalb sind weitere Streiks geplant vor der nächsten Verhandlungsrunde. Etwa ein großer Streiktag am 20. März in Kempten.
"Wir werden bis zur nächsten Verhandlungsrunde die Warnstreiks auf verschiedene Orten im Allgäu verteilen", saget Werner Röll, Bezirksgeschäftsführer von Verdi im Allgäu vor wenigen Tagen. Auch morgen soll in Marktoberdorf eine große Kundgebung stattfinden.
- In welchen Kitas und Kindergärten im Allgäu wird gestreikt?
- Was fordert Verdi?
- Ab wann finden Streiks statt?
- Welche Auswirkungen haben die Streiks?
Streik auch in Allgäuer Kitas, Krankenhäusern oder Verwaltungen?
- Dienstag, 7. März, ab 10 Uhr in Lindenberg: Zentraler Warnstreik im öffentlichen Dienst. Verdi schließt eine "Einschränkung des Winterdienstes" nicht aus.
- Mittwoch, 8. März, ab 10 Uhr in Marktoberdorf: Warnstreik mit Schwerpunkt Behinderten-, Kinder- und Jugendhilfe. Einschränkungen bei Einrichtungen der Lebenshilfe nicht ausgeschlossen. "Gegebenenfalls müssen Kinder früher abgeholt werden oder können nicht betreut werden", so Verdi- Gewerkschaftssekretärin Uschi Zwick. Eltern von Kindergartenkindern sollen frühzeitig informiert werden. Auch Mitarbeiter der Stadt Marktoberdorf und Mitarbeiter aus dem Sozial- und Erziehungsdienst der Landratsämter Oberallgäu und Ostallgäu sind laut Verdi zum Streik aufgerufen. In Marktoberdorf ist eine große Kundgebung geplant.
Was fordert Verdi?
Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Gehalt für die Gewerkschafts-Angehörigen - mindestens aber 500 Euro. "Die Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten und der geforderte Mindestbetrag von 500 Euro pro Monat sowie 200 Euro mehr für die Auszubildenden finden sich in dem Arbeitgeberangebot bisher nicht angemessen wieder." teilte Tarifkoordinator von Verdi Bayern, Peter Hoffmann mit.
Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände entgegnete, die Tariflöhne im öffentlichen Dienst seien in den letzten zehn Jahren stärker gestiegen als die Inflation. Die dritte Verhandlungsrunde beginnt am 27.März.
Und wo streikt Verdi?
Bereits am Dienstag, 14. Februar, bestreikte Verdi Kitas und Krankenhäuser in Bayern. Die Streiks sollen nun ausgeweitet werden. "Wir werden bei den Warnstreiks bis zur nächsten Verhandlungsrunde eine ordentliche Schippe drauflegen“, kündigte der stellvertretende Landesbezirksleiter von Verdi Bayern, Sinan Öztürk, an. Am Freitag, 3. März, legte der Streik beinahe den kompletten Nahverkehr in Augsburg lahm. Betroffen seien Stadtverwaltungen, Wasserstraßen- und Schifffahrtsämter sowie Kitas und Krankenhäuser.
Welche Auswirkungen haben Streiks in Kitas?
Bereits im vergangenen Jahr haben Erzieherinnen und Erzieher kommunaler Kitas im Allgäu gestreikt. Zwar richteten Kindergärten und Kitas Not-Gruppen ein, dennoch mussten viele Eltern im Allgäu ihre Kinder zuhause betreuen. (mit dpa)