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Streik in Kitas in Bayern am 8. März: Diese Kindergärten im Allgäu sind am Dienstag geschlossen

Streik in bayerischen Kindergärten

Verdi kündigt Warnstreiks an: Nur wenige Allgäuer Kitas am Dienstag geschlossen

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    Streik in Kitas und Kindergärten in Bayern: Verdi kündigt für den morgigen Dienstag einen ganztägigen Ausstand an. Welche Kitas im Allgäu geschlossen bleiben, lesen Sie hier.
    Streik in Kitas und Kindergärten in Bayern: Verdi kündigt für den morgigen Dienstag einen ganztägigen Ausstand an. Welche Kitas im Allgäu geschlossen bleiben, lesen Sie hier. Foto: Ralf Lienert (Symbolbild)

    Aktualisiert am Montag, 7. März, 15.40 Uhr - Warnstreiks in städtischen Kitas, Kindergärten und Horten in Bayern: Eltern und Kinder könnten am morgigen Dienstag, 8. März, vor verschlossenen Türen stehen. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Einrichtungen auch in Bayern zu Warnstreiks und Aktionen aufgerufen. Betroffen von den Streiks sind nur kommunal getragene Einrichtungen (keine kirchlichen Kitas).

    Die gute Nachricht für Allgäuer Einrichtungen vorweg: Nur vereinzelt werden Kitas und Horte in der Region von den Warnstreiks betroffen sein.

    Kita-Streik am 8. März: Welche Kindergärten im Allgäu sind am Dienstag geschlossen?

    Auch im Allgäu gibt es am Dienstag vereinzelt Warnstreiks in Kitas und Horten. Allerdings hat der Großteil der Kindergärten ganz normal geöffnet. Laut Verdi sind folgende Einrichtungen von Warnstreiks betroffen:

    • Gemeinde Haldenwang (Kita+Mittagsbetreuung)
    • Kotterner Flohkiste Kempten (Kita)
    • Stadtjugendring Kempten
    • Landratsamt Oberallgäu (schickt Streikdelegationen)
    • Landratsamt Lindau (schickt Streikdelegationen)

    Laut Verdi gibt es am Dienstag zudem "betriebliche Aktionen" in den Einrichtungen der Lebenshilfe Kempten und Ostallgäu (jeweils Behindertenhilfe).

    Nicht betroffen von den Streiks sind die Kitas in Marktoberdorf. "Unsere Einrichtungen haben alle geöffnet", heißt es auf Nachfrage unserer Redaktion. Auch die Kitas und Horte in Kaufbeuren, Füssen und im Ostallgäu bleiben am Dienstag geöffnet.

    Im Westallgäu sind in den Gemeinden Lindenberg, Heimenkirch, Scheidegg und Weiler-Simmerberg die Einrichtungen am Dienstag geöffnet. Auch der Stadt Memmingen sind für Dienstag keine Streik-Aktionen bekannt.

    -- Wir halten Sie an dieser Stelle auf dem Laufenden, wenn es weitere Warnstreiks in Allgäuer Kindergärten gibt. --

    Warnstreiks am Dienstag in vielen bayerischen Städten

    In anderen Teilen Bayerns sind in zahlreichen Einrichtungen Warnstreiks angekündigt: In Nürnberg beispielsweise sind 140 Einrichtungen betroffen, dort gebe es laut Stadt Nürnberg nur eine Notbetreuung. In München werde spontan gestreikt, teilte die Stadt mit. Daher habe man dort noch keinerlei Kenntnisse über das Ausmaß des Streiks. Laut Verdi werde auch in Fürth, Augsburg, Regensburg, Landshut und Schweinfurt gestreikt.

    Verdi kritisiert schlechte Arbeitsbedingungen und nicht angemessene Gehälter

    Ziel der Ausstands seien bessere Arbeitsbedingungen und eine Verbesserung der Gehaltsstufen und Eingruppierungen, sagte Verdi-Fachbereichsleiterin Brigitte Zach. "Wieso sollen zum Beispiel Sozialarbeiterinnen bei gleichwertigem Studienabschluss weniger verdienen als Ingenieure?", fragte sie. Die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst wollten zudem mehr Anerkennung ihrer Leistung, teilte Verdi mit.

    Für den Warnstreik-Tag habe man bewusst den Weltfrauentag gewählt. „Wir haben ganz bewusst diesen Tag gewählt, da nach der erfolglosen Auftaktverhandlung Aktionen notwendig werden und wir es in diesem Bereich überwiegend mit Frauenarbeitsplätzen zu tun haben. Erwerbstätige Frauen werden nach wie vor in der Bezahlung diskriminiert“, erklärte Norbert Flach, stv. Landesbezirksleiter von ver.di Bayern.

    In der Kinderbetreuung seien 95 Prozent der Beschäftigten Frauen, sagt Verdi-Fachbereichsleiterin Zach. Schlechte Arbeitsbedingungen und nicht angemessene Gehälter sorgten seit Jahren für starke Fluktuation und Fachkräftemangel (Lesen Sie auch: Von wegen Gleichberechtigung: Die Corona-Pandemie wirft Frauen im Allgäu zurück)

    Die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst wollten mehr Anerkennung ihrer Leistung, betonte Zach. Doch die Arbeitgeber lehnten Forderungen zur Entlastung insbesondere in Kitas, zum Beispiel nach Zeit für Vor- und Nachbereitung der pädagogischen Arbeit, ab. Angesichts der erwarteten Bildungsarbeit in den Kitas sei das unverständlich.

    Tarifgespräche für rund 330.000 Kita-Erzieherinnen und -Erzieher

    Verdi wirft den kommunalen Arbeitgebern mangelndes Entgegenkommen bei den laufenden Tarifgesprächen vor.

    Die Tarifrunde für die rund 330.000 Kita-Erzieherinnen und -Erzieher sowie von Angehörigen anderer sozialer Berufe im kommunalen Bereich in Deutschland war vor kurzem in Potsdam wieder gestartet. Der dbb und die Gewerkschaft Verdi fordern etwa eine bessere Bezahlung durch höhere Eingruppierungen in den entsprechenden Entgelttabellen. Verdi strebt eine Übertragung des angestrebten Abschlusses etwa bei Trägern wie der Caritas an - zwei Drittel der mehr als 1,6 Millionen Beschäftigten in diesem Bereich könnten laut der Gewerkschaft profitieren.

    Pandemiebedingt lagen die Tarifverhandlungen seit März 2020 auf Eis. Weitere Verhandlungsrunden sind für den 21./22. März sowie den 16./17. Mai angesetzt.

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