Achtung, Streiks! Für Donnerstag (28.3.2024) sind neue Streiks im Allgäu angekündigt, die Geschäfte und Kunden in der Region betreffen.
Verdi Bayern hat für den Gründonnerstag die Beschäftigten im Einzel- und Großhandel aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Mehr als 100 Betriebe sollen dem Streikaufruf folgen.
Laut der Gewerkschaft sind im Allgäu vor allem Angestellte der Modeketten "H&M" und "Zara" angesprochen. Wer ins Einkaufszentrum oder die Innenstädte von Kempten, Memmingen, Kaufbeuren oder Lindau zum Shoppen will, sollte sich darauf einstellen.
Wo wird im Allgäu gestreikt?
Zum Streik im Allgäu aufgerufen sind am Donnerstag die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von
- H&M in Kempten, Memmingen, Kaufbeuren und Lindau
- Zara in Kempten
Möglicherweise könnten auch Supermarkt-Kundinnen und -Kunden im Allgäu die Auswirkungen des Streiks spüren. Im Großhandel sollen nämlich die bayerischen Edeka-, Lidl- und Kaufland-Zentrallager bestreikt werden, es könnte zu Versorgungsengpässen in manchen Filialen kommen, so Verdi. Eine Sprecherin von Kaufland sagte der dpa zu den Warnstreiks: "Die Filialen haben normal geöffnet und werden beliefert. Die Verbraucher können wie gewohnt einkaufen."
Insgesamt hat Verdi diesmal über 100 Betriebe in Bayern zum Streik heute am Gründonnerstag aufgerufen. Zuletzt waren es Mitte Februar rund 80 Betriebe. Die Gewerkschaft spricht von einem neuen "Streik-Höhepunkt" vor Ostern.
Hier wird in ganz Bayern gestreikt
Laut Mitteilung der Gewerkschaft Verdi sind Beschäftigte in diesen Betrieben des Einzel- und Großhandels in Bayern zum Streik aufgerufen. Dazu gehören
- Bauhaus in Ingolstadt,
- Chefs Culinar in Augsburg,
- Douglas in Erlangen und Würzburg,
- Edeka-Filialen in Dillingen, Eichstätt, Erding, Gaimersheim, Großmehring, Ingolstadt, München, Schrobenhausen, Regensburg, Vohburg und Wemding,
- Edeka-Zentrallager in Gochsheim, Sachsen bei Ansbach, Schwabach und Straubing,
- Eurotrade am Flughafen München,
- Hoffmann Supply Chain in Odelzhausen,
- Hugendubel in München und Würzburg,
- h&m Filialen in Augsburg, Donauwörth, Erlangen, Kaufbeuren, Kempten, Lindau, Memmingen, München, Nürnberg, Rosenheim, Schwabach, Schweinfurt und Würzburg,
- Ikea in Augsburg, Brunnthal, Eching, Fürth, Regensburg und Würzburg,
- Kaufland in Bad Kissingen, Bad Tölz, Dingolfing, Erding, Freising, Geretsried, Ingolstadt, Lichtenfels, Moosburg, München, und Schweinfurt,
- Kaufland Zentrallager in Donnersdorf und Geisenfeld,
- Lidl Zentrallager in Anzing und Graben,
- Massimo Dutti in München,
- Media Markt in Rosenheim,
- METRO München-Pasing, Neu-Ulm, Nürnberg Buch und Eibach sowie Regensburg,
- Netto Filialen in Beilngries,
- Norma Zentrallager in Regenstauf,
- NK Südfilialen (Edeka) in München,
- Rewe Filialen in München,
- Rewe Zentrallager in Buttenheim und Eitting,
- Saturn in Augsburg und Friedberg,
- Selgros in Ingolstadt,
- Sport Scheck in München,
- Stahlgruber Verkaufshaus in Amberg,
- Stahlgruber Zentrallager in Sulzbach-Rosenberg,
- Zara in Augsburg, Ingolstadt und Kempten und München.
Streiks in Bayern: Was fordert Verdi?
Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten im bayerischen Einzel- und Versandhandel eine Erhöhung der Gehälter. Seit April 2023 finden eigenständige Tarifverhandlungen in Bayern für die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel, sowie im Groß- und Außenhandel statt.
Die Arbeitgeber hatten laut Verdi "überraschend" in der ersten Novemberwoche 2023 bundesweit - ebenso in Bayern - die Tarifverhandlungen im Einzelhandel abgesagt und bisher keinen neuen Verhandlungstermin benannt. Im Groß- und Außenhandel wurde die 10. Tarifverhandlung am 22. März 2024 ergebnislos ohne neuen Termin beendet.
Die Angebote der Arbeitgeberverbände bewegten sich zwischen 4,5 und 5,3 Prozent Entgelterhöhung im Jahr 2023. Zum Teil ergänzt wurden die Angebote um Inflationsausgleichsprämien weit unter 1000 Euro. Für das zweite Jahr boten die Arbeitgeber Erhöhungen zwischen 2,9 und 3,1 Prozent an. Alle Angebote haben eine Laufzeit von 24 Monaten.
Hubert Thiermeyer, Verdi-Verhandlungsführer im bayerischen Einzelhandel, reicht das nicht. Die Verdi-Tarifkommission habe in den Tarifverhandlungen am vergangenen Freitag "viele Lösungsmöglichkeiten und Vorschläge" eingebracht. Die Arbeitgeber würden laut Thiermeyer aber "auf ihr völlig unzureichendes Angebot" bestehen. Gestreikt würde für armutsfeste Einkommen und gegen drohende Altersarmut der Menschen.