Theater als politischer Ort

Allgäu

Theater als politischer Ort

Kunst und Kultur müssen nicht politisch sein. Aber sie dürfen, ja sollen durchaus politisch sein in so turbulenten Zeiten wie diesen, wo die Klimakatastrophe droht, Kriege und wirtschaftliche Not Millionen Menschen in die Flucht treiben, Bürger (wieder) anfällig werden für autoritäres, inhumanes Denken und Handeln. Will Kunst nicht bloß Unterhaltung sein, sondern sich als Spiegel für gesellschaftliche Verhältnisse und Veränderungen verstehen, kann sie gar nicht anders, als dies auf Bühnen, in Ausstellungen, bei Literaturabenden, auf Kleinkunstbühnen zu reflektieren.

Von Klaus-Peter Mayr |

23.12.19, 16:58 Uhr

Kulturredaktion Allgäuer Zeitung Foto: Matthias Becker

Die beiden größten Allgäuer Profi-Theater haben dies verstanden: das Landestheater Memmingen und das Theater in Kempten. Die Intendantinnen Kathrin Mädler und Silvia Armbruster machen ihre Bühnen zu Orten des gesellschaftlichen Diskurses. Sie bringen immer wieder aktuelle Stücke mit brennenden Themen oder befragen Klassiker hinsichtlich überzeitlich gültiger Fragen nach Macht und Ohnmacht, Manipulation und Verführung, Moral und Verwerflichkeit. Das regt zum Nachdenken an. Die beiden wissen aber auch: Theater darf nicht dröge oder belehrend sein. Es muss auch unterhalten. Den Spagat schaffen sie. Sehen Sie sich’s einfach mal an!

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