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Unbekannter lockt mit „Kätzchen“ – wieder Kinder im Allgäu angesprochen

Zeugen gesucht

Unbekannter lockt mit „Kätzchen“ – wieder Kinder im Allgäu angesprochen

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    Im Oberallgäu sollen zwei Kinder von einem Mann aus einem Auto heraus angesprochen worden sein.
    Im Oberallgäu sollen zwei Kinder von einem Mann aus einem Auto heraus angesprochen worden sein. Foto: imago images/U. J. Alexander (Symbolfoto)

    Die Fälle im Allgäu häufen sich: Erneut hat ein bislang unbekannter Mann zwei Kinder „auf verdächtige Weise“ angesprochen, teilt die Polizei mit.

    Der Vorfall soll sich bereits am vergangenen Montag (26. Mai) ereignet haben. Gegen 17 Uhr sind demnach zwei Kinder nahe Oberstdorf – genauer: auf dem Heimweg von Ettensberg in Richtung Altmummen – von dem Autofahrer aus seinem Wagen heraus behelligt worden. Er soll die Kinder laut Polizei mit „Kätzchen“ gelockt haben.

    Kinder erneut angesprochen - Polizei sucht Zeugen

    Doch die Kleinen reagierten richtig, ignorierten den Mann und gingen weiter. Bereits am 12. und 19. Mai 2025 kam es laut Polizei zu ähnlichen Vorfällen. Dabei soll ebenfalls ein Unbekannter Kinder angesprochen und in einem Fall sogar kurzzeitig am Arm festgehalten haben.

    Die Polizei bittet nun erneut die Bevölkerung um Mithilfe. Zeugen, die am Montag, den 26. Mai 2025, im Bereich Altmummen / Ettensberg Beobachtungen gemacht haben, sollen sich unter der 08323 / 96100 bei der Polizeiinspektion Immenstadt melden.

    Wenn Unbekannte Kinder ansprechen: wie ermittelt die Polizei?

    Man nehme diese Fälle sehr ernst und ermittle, betont Polizeisprecher Kevin Wieder vom Kemptener Präsidium. Werden Kinder von Unbekannten angesprochen, wirkt sich das negativ auf das Sicherheitsgefühl des Umfelds aus. Grundsätzlich könne aber für die vergangenen Jahre festgehalten werden: Dass es tatsächlich zu einer Entführung kommt, sei allgemein äußerst selten, sagt Wieder.

    Tipps von der Polizei: So können Eltern ihre Kinder schützen

    • Vertrauen schaffen: Eltern sollen eine stabile Vertrauensbasis zu ihren Kindern aufbauen, damit diese offen über Ereignisse wie die oben beschriebenen sprechen können. Es gilt, aufmerksam zuzuhören und Kinder, die von Übergriffen oder Drohungen berichten, ernst zu nehmen. Vorwürfe sollten vermieden und Kinder stattdessen für ihr Vertrauen gelobt werden.
    • Vorbereitung ohne Angst machen: Unangenehme Situationen sollten Eltern mit ihren Kindern besprechen, damit diese darauf vorbereitet sind. Dabei sollten unnötige Ängste jedoch vermieden und keine realitätsnahen Rollenspiele oder Ähnliches gespielt werden.
    • Klare Verhaltensregeln: Eltern sollten ihr Kind regelmäßig daran erinnern, dass sie nicht ohne ihre Erlaubnis mit anderen Personen mitgehen oder in ein fremdes Auto einsteigen dürfen. Zudem sollte Kindern vermittelt werden, dass sie nicht zu nahe an Autos herantreten sollten, wenn sie beispielsweise nach dem Weg gefragt werden – und das unabhängig davon, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt.
    • Warnung vor Täuschung: Eltern sollten ihren Kindern erklären, dass Versprechen wie Süßigkeiten oder das Zeigen von Tieren oft nur Mittel von Täterinnen oder Tätern sind, um das Vertrauen des jeweiligen Kindes zu gewinnen. Es ist wichtig, dass diese verstehen, dass derartige Angebote Lügen sein können.
    • „Nein“ sagen üben: Kinder dürfen und sollen gegenüber Erwachsenen „Nein“ sagen. Dies sollten Eltern ihren Kindern beibringen. Sätze wie „Nein, das will ich nicht“ sollten geübt und gezeigt werden, dass diese in Ordnung sind – auch der eigenen Mutter oder dem eigenen Vater gegenüber. Kinder müssen der Polizei zufolge wissen, dass sie nicht verpflichtet sind, mit fremden Erwachsenen zu sprechen oder ihnen Auskünfte zu geben.
    • In Gruppen unterwegs sein: Kinder sollten ermutigt werden, immer mit anderen Kinder zusammen zur Schule oder zum Spielen zu gehen.
    • Abholung klären: Eltern sollten ihrem Kind erklären, dass es niemals von jemandem abgeholt wird, wenn dies nicht vorher abgesprochen wurde.
    • Keine persönlichen Daten sichtbar machen: Eltern sollten es vermeiden, Namen oder Adressen auf Schultaschen oder Rucksäcken ihres Kindes sichtbar anzubringen. Solche Informationen können von Fremden genutzt werden, um Vertrauen vorzutäuschen.
    • Hilfe suchen: Wichtig ist laut Polizei außerdem, Kindern zu zeigen, wo es im Notfall Unterstützung finden kann, z. B. bei Passanten, in Geschäften, Praxen, Büros oder Wohnhäusern.
    • Sichtbar bleiben und laut rufen: Eltern sollten ihren Kindern zudem erklären, dass sie im Notfall wegrennen und laut um Hilfe rufen sollen und dass sie in unangenehmen Situationen den Fremde laut und deutlich siezen sollen. Dadurch wird für Passantinnen und Passanten sofort erkennbar, dass die Person kein Angehöriger ist, und sie können gegebenenfalls eingreifen.
    • Die Polizei ist immer erreichbar: Kinder sollen wissen, dass die Polizei in Notfällen immer für es da ist. Die Notrufnummer 110 ist kostenfrei und jederzeit erreichbar.
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