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Vier Wasserstoff-Busse sollen ab 2024 erstmals durchs Allgäu rollen

Grüner Kraftstoff im ÖPNV

Vier Wasserstoff-Busse sollen ab 2024 erstmals durchs Allgäu rollen

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    Wollen grünen Wasserstoff im Allgäu vorantreiben (von links): Martin Zerta, Sofia Capito (beide Ludwig-Bölkow-Systemtechnik), Alex Eder (Landrat Unterallgäu), Maria Rita Zinnecker (Landrätin Ostallgäu), Silke Frank (DWV) Stefan Bosse (OB Kaufbeuren, Jan Rothenbacher (OB Memmingen), Tobias König (NOW), Elmar Stegmann (Landrat Landkreis Lindau), Erwin Karg (Bürgermeister Gemeinde Fuchstal).
    Wollen grünen Wasserstoff im Allgäu vorantreiben (von links): Martin Zerta, Sofia Capito (beide Ludwig-Bölkow-Systemtechnik), Alex Eder (Landrat Unterallgäu), Maria Rita Zinnecker (Landrätin Ostallgäu), Silke Frank (DWV) Stefan Bosse (OB Kaufbeuren, Jan Rothenbacher (OB Memmingen), Tobias König (NOW), Elmar Stegmann (Landrat Landkreis Lindau), Erwin Karg (Bürgermeister Gemeinde Fuchstal). Foto: Mit der Erzeugung und Nutzung von grünen Wasserstoff im Allgäu geht es voran.

    Klaus Burkhard ist bereit: „Ich brenne für Wasserstoff. Seit zwei Jahren beschäftige ich mich fast mit nichts anderem mehr“, sagt der Busunternehmer aus Lindenberg (Kreis Lindau), der Pionierarbeit im Allgäu leisten will. Ab Anfang 2024 sollen vier seiner insgesamt 13 ÖPNV-Omnibusse mit grünem Wasserstoff fahren.

    Die Bestellung für die neuen Fahrzeuge läuft. Für den Kraftstoff will er zusammen mit Partnern selbst sorgen. Burkhard will in Lindenberg Wasserstoff produzieren und eine Wasserstoff-Tankstelle errichten. Laut dem Lindauer Landrat Elmar Stegmann (CSU) wäre es die erste dieser Art im Allgäu. „Momentan ist die Region noch ein weißer Fleck auf der Wasserstoff-Landkarte. Aber das ändert sich jetzt“, sagt Stegmann nach der Abschlussveranstaltung des Wasserstoff-Projekts „HyAllgäu-Bodensee“ in Kaufbeuren.

    (Lesen Sie auch: E-Fuels: Was sind sie und wie werden sie hergestellt?)

    Ein Jahr lang hatten sich bei dem vom Bundesverkehrsministerium geförderten Projekt Vertreterinnen und Vertreter aus verschiedensten Bereichen mit Ausbau und Nutzung von Wasserstoff in der Region beschäftigt. Darunter waren beispielsweise kommunale oder private Unternehmen sowie Hochschulen.

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    Foto: H.Langer XL-FOTO.DE

    „Viele arbeiten bereits mit Hochdruck an dem Thema. Das hat die hohe Zahl von 120 Akteuren gezeigt. Durch das Projekt konnte die Vernetzung vorangetrieben werden“, sagt Stegmann, der die Federführung innehatte. Ziel sei, eine flächendeckende Versorgung mit Wasserstoff-Tankstellen in der Region zu erreichen. Neben Lindenberg sei auch eine Anlage in Memmingen in Planung. Weitere sollen folgen.

    (Lesen Sie auch: Heizen mit Wasserstoff: Wie weit ist die umweltfreundliche Alternative?)

    Grüner Wasserstoff soll dabei nicht als Konkurrenz zur E-Mobilität gesehen werden, sondern als Ergänzung. Sein Einsatz biete sich im Schwerverkehr an, beispielsweise bei Lkw, Bussen oder in der Schifffahrt. Geprüft werde eine Nutzung im Bereich der Bodenseeschifffahrt. Die dieselbetriebenen Autofähren oder Ausflugsschiffe könnten nach und nach ausgetauscht werden. „Es herrscht eine Aufbruchstimmung“, bilanziert Stegmann.

    So wird grüner Wasserstoff hergestellt

    Und so läuft der Weg zum Wasserstoff: Mit der Kraft aus Wind, Sonne, Biomasse oder Wasser wird zunächst erneuerbare Energie erzeugt. Diese wird genutzt, um Wasser-Elektrolyse zu betreiben. Dabei wird Wasser (H2O) unter Strom gesetzt. Es teilt sich dabei in Wasserstoff und Sauerstoff. Der auf diese Weise gewonnene Wasserstoff wird für die Nutzung transportiert. Mögliche Standorte für die Wasserstofferzeugung könnten laut Stegmann in Buchloe oder Lindenberg entstehen. Weitere Optionen seien beispielsweise in Kempten gegeben. Auch Hydrolyse-Anlagen, die Klärschlamm zur Wasserstoffproduktion nutzen, stellen eine Option in der Region dar, ergab das Projekt „HyAllgäu-Bodensee“.

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