Martin Kern weiß noch genau, wann es losging. Nach einem längeren Spaziergang mit seiner Frau am 28. März 2020 setzte er sich an den Tisch in seinem Musikzimmer, stellte die Zither drauf und begann zu improvisieren. In die zehn Finger, die die Saiten des Instruments anrissen, flossen die Gedanken und Gefühle hinein, die Martin Kern bewegten. Inspirieren ließ sich der Musikpädagoge und Komponist von den Gesprächen, die er und seine Frau auf dem Spaziergang rund um ihren Heimatort Buchenberg (bei Kempten) führten. Es ging damals – natürlich – um Corona. Der erste Lockdown hatte gerade das Leben heruntergefahren. Doch niemand wusste im März 2020 so genau, wie gefährlich das Covid-Virus wirklich war und wie lange es die Menschen aus den gewohnten Bahnen werfen würde. Die Unsicherheiten und Zukunftsängste, die Sorgen und Nöte (auch angesichts des Stopps von Musikunterricht), verwandelten sich beim Spielen auf der Zither in Musik. Und die sollte nicht einfach verklingen.
Hoffnungsmelodien zu Ostern