Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Welche Schulen im Allgäu ab Montag öffnen - das müssen Eltern und Schüler wissen

Abstand muss eingehalten werden

Schulen im Oberallgäu und Ostallgäu öffnen - was Eltern und Schüler beachten müssen

    • |
    • |
    Ab Montag öffnen auch weiterführende Schulen wieder. Welche Corona-Regeln dann wo gelten.
    Ab Montag öffnen auch weiterführende Schulen wieder. Welche Corona-Regeln dann wo gelten. Foto: Benedikt Siegert, (Symbolbild)

    Nach rund einem Vierteljahr Corona-Zwangspause dürfen vom kommenden Montag (15. März) an auch die weiterführenden Schulen in Bayern wieder öffnen - aber nur im Wechselunterricht und nur in Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 100. Auch an den Kitas wird ab Montag in Stufen verfahren, je nach Inzidenzwerten. Testangebote auf breiter Front sollen die Öffnungen begleiten, nun auch bei den jüngeren Schülern. Der Neustart sorgt für viel Freude, aber auch für Sorgen.

    Schulen im Oberallgäu öffnen

    Auf Basis des Inzidenz-Wertes öffnen die Schulen im Oberallgäu. Allerdings nur dort, wo der Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden kann, teilt das Landratsamt mit. Laut einer Sprecherin des Landratsamtes gilt diese Regelung bis zum 21. März. Am Freitag in einer Woche entscheidet das Oberallgäu erneut anhand der Inzidenzzahlen.

    Ebenfalls offen bleiben sollen Kindergärten und Kitas - allerdings im eingeschränkten Regelbetrieb. Das heißt: Die Kinder müssen in festen Gruppen eingeteilt sein.

    Das Gleiche gilt auch für Schulen, Kitas und Kindergärten im Unterallgäu. Wegen lokaler Ausbrüche kratzt auch die Sieben-Tage-Inzidenz des Landkreises Unterallgäu an der 100er-Marke. Laut RKI liegt der Wert im Unterallgäu am Freitag bei 99,1 und damit noch unter 100. Das heißt, bis 21. März können Schulen und Kindergärten öffnen. Sie bleiben auch offen, wenn die Inzidenz im Unterallgäu in den nächsten Tagen auf über 100 steigen sollte.

    Trotz des Corona-Ausbruchs bei Vion in Buchloe: Schulen und Kitas öffnen auch im Ostallgäu

    Am Freitag liegt die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Ostallgäu laut Robert-Koch-Institut (RKI) bei 95,6, also zwischen 50 und 100. Wie das Landratsamt Ostallgäu mitteilt, können die Schulen im Ostallgäu damit Präsenzunterricht machen, sofern die Mindestabstände von 1,5 Metern eingehalten werden können. Andernfalls findet Wechselunterricht statt. Kindertageseinrichtungen, Kindertagespflegestellen, Ferientagesbetreuungen und organisierte Spielgruppen für Kinder dürfen nur öffnen, wenn die Betreuung in festen Gruppen erfolgt, im sogenannten eingeschränkten Regelbetrieb.

    Für Grundschüler in Memmingen findet ab Montag wieder normaler Unterricht statt. Die Stadt ist damit die erste Kommune im Allgäu, die wieder in den regulären Präsenzunterricht wechselt. Der Grund: Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Freitag bei 43,1 und damit unterhalb der 50er Marke. Anfang März hatte der Ministerrat beschlossen, dass bei einem Inzidenzwert unter 50 im jeweiligen Landkreis oder einer kreisfreien Stadt wieder in den vollen Präsenzunterricht gewechselt wird, das heißt auch ohne Mindestabstand der Schüler zueinander.

    „Es gelten dieselben Regeln wie vor Weihnachten“, erklärt Schulamtsdirektor Bertram Hörtensteiner. Entsprechend müsse aber auch weiter ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Entscheidend für den Schulunterricht in der jeweils kommenden Woche ist dabei immer der Freitagswert – anders als etwa bei der Öffnung des Einzelhandels. Hier wird ein stabiler Wert an drei aufeinanderfolgenden Tagen zum Maßstab genommen. So dürfen beispielsweise die Geschäfte in Memmingen am Samstag nicht komplett öffnen. Denn der Wert lag am Donnerstag noch bei über 50. An den weiterführenden Schulen, die am Montag ebenfalls wieder in den Präsenzunterricht starten, wird hingegen lediglich ein Wechselunterricht angeboten. Ausnahmen sind allerdings möglich, wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern gewährleistet werden kann.

    Die Regelung gilt zunächst vom 15. bis 21. März 2021.

    Was Eltern und Schüler jetzt wissen müssen:

    • Schulöffnung unter Sieben-Tage-Inzidenz 100: Bislang durften neben den Abschlussklassen lediglich Grundschulen wieder Wechselunterricht für die Kinder anbieten - ausgenommen in Corona-Hotspots mit einer Sieben-Tage-Inzidenz über 100. Von Montag an dürfen nun überall dort, wo der 100er-Wert nicht überschritten wird, auch alle Klassen an weiterführenden Schulen wieder in den Wechselunterricht gehen. Wenn durchgehend ein Mindestabstand von 1,50 Metern eingehalten werden kann, ist sogar normaler Präsenzunterricht erlaubt. Auch Räume außerhalb der Schule dürfen dabei genutzt werden - was offenbar an mehreren Orten in Bayern passiert, aber nicht zentral erfasst wird.
    • Sonderfall Grundschulen: In Landkreisen und kreisfreien Städten, in denen die Sieben-Tage-Inzidenz unter 50 liegt, dürfen ab Montag alle Grundschulen von Wechsel- auf normalen Präsenzunterricht umstellen.
    • Hotspots: In Regionen mit mehr als 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen bleibt es dabei, dass es an allen Schularten nur Distanzunterricht geben darf. Eine Ausnahme gibt es: Abschlussklassen dürfen dort weiter im Wechselunterricht bleiben.
    • Kitas: An den Kitas wird nun ebenfalls in Stufen verfahren: In Landkreisen und kreisfreien Städten mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 50 dürfen Kinderbetreuungseinrichtungen in den normalen Regelbetrieb wechseln. Zwischen 50 und 100 bleibt es beim eingeschränkten Regelbetrieb, also in festen Gruppen. Und in Regionen über dem 100er-Wert muss auf Notbetreuung umgestellt werden.
    • Wo gilt was? Die Landkreise und kreisfreien Städte müssen immer freitags bekanntgeben, welche Inzidenzeinstufung dort gilt. Maßgeblich sind die Zahlen des Robert Koch-Instituts. Neu ist, dass die Einstufung dann für die komplette darauffolgende Kalenderwoche gilt. Damit soll ein mögliches tägliches Hin und Her zwischen Schulöffnungen und -schließungen in einer Region vermieden werden.
    • Maskenpflicht: Es bleibt bei der Maskenpflicht (mit Ausnahmen etwa während Stoßlüftungen) sowie den Abstands- und Hygieneregeln. Für Lehrkräfte ist ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz Pflicht.
    • Selbsttests für Schüler und Lehrer: Alle Schülerinnen und Schüler - nach viel Kritik nun auch die unter 15 Jahren - sollen sich künftig einmal pro Woche selbst auf eine Corona-Infektion testen können, Lehrerinnen und Lehrer sogar zweimal. Die Tests dafür stellt der Freistaat bereit. Jüngere Schüler sollen die Selbsttests direkt in der Schule machen können – freiwillig, aber unter Anleitung und Aufsicht. Das Rote Kreuz und andere Hilfsorganisationen sollen bei den Tests helfen. Allerdings hatte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) betont, dass es nicht überall schon am Montag losgehen werde. Vielmehr solle das Angebot sukzessive ausgebaut werden.
    • Impfungen: Lehrkräfte an Grundschulen und Förderschulen sowie das Kita-Personal wurden bei der Impf-Priorisierung inzwischen in Gruppe zwei eingestuft, können also nun auch vorrangig geimpft werden. Das sorgt bei Lehrern anderer Schularten teils für Unmut: Der bayerische Philologenverband hat angekündigt, er wolle sich juristisch gegen die bevorzugte Corona-Impfung von Grund- und Förderschullehrern wehren.
    • Angebot für Hotspots: Für Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz über 100, in denen also grundsätzlich nur Distanzunterricht erlaubt ist, hat Piazolo die Möglichkeit für einen "Tag des offenen Klassenzimmers" für Grundschulklassen angekündigt. Grundschüler sollen an einem Tag die Möglichkeit bekommen, sich im Klassenzimmer zu treffen - aber nur auf freiwilliger Basis, und wohl eher nicht in Regionen mit einer Inzidenz über 300.

    Zudem hat Piazolo für Regionen mit hohen Corona-Zahlen am Donnerstag umfassende und regelmäßige Tests (etwa zweimal pro Woche) für Schulen vorgeschlagen, um auch dort zumindest an Grundschulen wieder Wechselunterricht zu ermöglichen. Eine Test-Verpflichtung für Schülerinnen und Schüler sieht Piazolo aber skeptisch. Ihm schwebt ein Pilotversuch in der Woche vor den Osterferien und nach den Ferien eine Ausweitung vor.

    Lesen Sie auch: Mehrere Corona-Fälle an Schulen und Kitas im Unterallgäu

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden