Auch im Allgäu sorgt das Wetter heute am Samstag (14.9.2024) für ein ungemütliches September-Wochenende: Die Schneefallgrenze sinkt, erste Straßen in Bayern sind überflutet. Anders als in Ostbayern und im Chiemgau ist die Lage in unserer Region aber nicht angespannt. Die Pegelstände der Flüsse erreichen nicht die Meldestufe 1, aktuell besteht keinerlei Hochwassergefahr (Stand: Samstag, 16.50 Uhr).
Allerdings hält der Regen an, im südlichen Oberallgäu und im südlichen Ostallgäu sowie in Teilen des Westallgäus gilt eine aktuelle Warnung des Wetterdienstes vor Dauerregen.
Die DWD-Warnung der Stufe 2 von 4 warnt vor ergiebigen Niederschlägen bis mindestens in der Nacht zum Sonntag.
Die ungewöhnlich kühlen Temperaturen haben auch die Schneefallgrenze im Allgäu sinken lassen: In den Alpen fällt sie heute auf knapp 1000 Meter. Knapp darunter auf 800 Metern Höhe kann es durch Schneematsch glatt werden.
Mehrere Zentimeter Neuschnee in den Allgäuer Alpen möglich
Die meisten Flocken fallen laut DWD jedoch in den Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen. In den Allgäuer Bergen bei Oberstdorf kann es bis Sonntagnacht, 3 Uhr, oberhalb von 1500 Metern Schneefall mit Mengen zwischen 15 und 30 Zentimetern geben.
In Staulagen könne es sogar bis zu einem halben Meter Neuschnee geben. Verbreitet wird es glatt. Den ersten Schnee nach dem Sommer in den Allgäuer Bergen hatte es bereits am Donnerstag gegeben.
Wetter: Hochwasser im Südosten Bayerns und im Chiemgau
Der Hauptteil der fürs Wochenende angekündigten Niederschläge in Bayern ist nach Erkenntnis der Hochwassernachrichtendienst (HND) bereits gefallen. Der Dauerregen habe im Südosten Bayerns die Wasserstände vom Isar-Einzugsgebiet bis zum Bayerischen Wald ansteigen lassen, an einigen Orten gebe es kleinere Ausuferungen. Eine Warnung vor Überschwemmungen für bebaute Gebiete gab es bis zum Nachmittag zunächst nur für den Landkreis Cham im Osten des Freistaats und den Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen im Süden.
Im Tagesverlauf ließ der Regen nach, im Oberlauf wurden die Scheitel laut HND weitgehend erreicht. Durch die Zuflüsse aus Österreich könne in Passau der Wasserstand der Donau noch in der Nacht zu Sonntag auf Meldestufe 3 steigen - Überschwemmungen für bebaute Grundstücke oder Wasser in Kellern sind dann möglich.
Im Chiemgau war die Lage nach dem Dauerregen teils angespannt. In der Gemeinde Aschau befüllten Einsatzkräfte Sandsäcke, weil das Grund- und Oberflächenwasser anstieg.
In Oberbayern traten einzelne Bäche über die Ufer, wie ein Polizeisprecher sagte. Im Landkreis Rosenheim kam vorsorglich ein Katastrophenschutzteam zusammen. Am Tagesverlauf entspannte sich die Lage an den Flüssen und Bächen allerdings.
Der Wasserstand im Königssee im Berchtesgadener Land wurde vorsorglich abgesenkt. "Wir haben die Schleusen geöffnet", sagte der Technische Betriebsleiter Michael Brandner. Dies sei eine Vorsichtsmaßnahme. Bootsverkehr war am Samstag verboten.
Straßen wegen Schneefall gesperrt
Im Bayerischen Wald wurden laut Polizei die Uferbereiche kleiner Bäche geflutet, in manchen Dörfern gebe es deshalb ein paar überschwemmte Zufahrtswege. In der Oberpfalz verzeichnete die Polizei mehrere kleine Einsätze wegen umgestürzter Bäume durch die Unwetter.
Auch in Niederbayern gab es Hochwassermeldungen. Die Lage war laut einem Polizeisprecher jedoch nicht dramatisch: Zunächst sei im gesamten Gebiet nur ein Keller unter Wasser gemeldet worden.
In höheren Lagen im Süden mussten wegen Schnees einzelne Straßen gesperrt werden. Teilweise kam es dort laut Deutscher Bahn auch zu Beeinträchtigungen beim Zugverkehr.
Wintereinbruch und Neuschnee: Kettenpflicht auf der Arlbergpassstraße zwischen Tirol und Vorarlberg
Angespannt ist die Lage auch in Österreich. Dort hat es im Westen teils heftige Niederschläge gegeben, doch der frühe Wintereinbruch schützt in Tirol vor Hochwasserlagen. Dort gab es in Hochlagen teils bis zu 50 Zentimeter Neuschnee.
Verkehrsdienste warnen vor dem Fahren mit Sommerreifen. Auf manchen Passstraßen bestand Kettenpflicht, so etwa auf der Arlbergpassstraße zwischen Tirol und Vorarlberg. (mit dpa)