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Wetter im Allgäu: Sommer 2022 war der zweitwärmste seit den Aufzeichnungen - wie kalt wird der Winter

Wetter-Bilanz für den Sommer 2022

Heißer Super-Sommer im Allgäu - was bedeutet das für den Winter?

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    Viel mehr Sonnenstunden als sonst üblich wurden im vergangenen Sommer im Allgäu registriert.
    Viel mehr Sonnenstunden als sonst üblich wurden im vergangenen Sommer im Allgäu registriert. Foto: Michael Munkler

    Mit dem August ist am Mittwoch auch der meteorologische Sommer zu Ende gegangen. Er war bayernweit der zweitwärmste und sonnigste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Im Gespräch mit unserer Redaktion ist Meteogroup-Chefmeteorologe Joachim Schug auf die wichtigsten Fakten und Zahlen zum Sommerwetter 2022 eingegangen.

    • Sonnenstunden: Die Zahl der Sonnenstunden war rekordverdächtig hoch. So schien die Sonne am Alpenrand um 20, im Unterland sogar um bis zu 40 Prozent mehr als üblich.
    • Temperaturen: Es war erheblich wärmer als in den meisten früheren Jahren. Die Durchschnittstemperatur des gesamten Sommers lag beispielsweise in Kempten bei 18,5 Grad. Das sind 2,8 Grad mehr als in der international gültigen Referenzperiode von 1961 bis 1990.
    • Hitzetage: Die Anzahl solcher Tage mit mehr als 30 Grad Höchsttemperatur im Schatten hat in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zugenommen. Heuer wurden beispielsweise in Oberstdorf fünf Hitzetage registriert, in Augsburg waren es sogar 14. Zum Vergleich: Im Referenzzeitraum von 1961 bis 1990 gab es in der schwäbischen Bezirkshauptstadt im Schnitt lediglich fünf Hitzetage.
    • Niederschläge: Laut Schug war es vor allem am Alpenrand im Ostallgäu erheblich zu trocken. „Am Bodensee war es regional dagegen sogar nasser als üblich“, sagt der Meteorologe. Da die Niederschläge häufig in Form von lokalen Gewittern fielen, war die Niederschlagsbilanz von Ort zu Ort sehr unterschiedlich. Da es kaum flächendeckenden und länger anhaltenden Regen gab, sanken viele Flusspegel extrem ab. Die Grundwasserstände gingen ebenfalls stark zurück. Dieser Trend ist laut Wasserwirtschaftsamt bereits seit dem Hitzesommer 2003 zu beobachten. Dennoch: Anders als in anderen Teilen Deutschlands hielten sich die Probleme mit Trockenheit und Dürre im Allgäu in Grenzen. (Die aktuellen Unwetterwarnungen finden Sie hier.)
    • Aussichten: „Der September beginnt leicht wechselhaft und mäßig warm, nächsten Montag wird es aber schon wieder sommerlich warm“, prognostiziert Schug. Er sagt: „Im September können wir uns noch auf den Spätsommer, im Oktober auf den Altweibersommer und im November vielleicht auf den Martinisommer freuen.“ Der Hochsommer mit schwül-heißen Tagen sei aber definitiv vorbei. Die Wassertemperaturen von Nord- und Ostsee sowie im Mittelmeer waren in diesem Sommer rekordverdächtig hoch. Das Mittelmeer war mit gebietsweise bis zu 30 Grad heuer wärmer als die Karibik. Das könnte nach Einschätzung der Meteorologen einerseits zu heftigen Unwettern in Südeuropa im Herbst führen. Andererseits machen die hohen Wassertemperaturen nach Angaben von Schug einen frühen Winter- und Kälteeinbruch im Allgäu eher unwahrscheinlich. Die Wassertemperatur im Bodensee bei Lindau betrug am Mittwoch 23 Grad.

    Die aktuellen Wetter-Vorhersagen für das Allgäu finden Sie immer hier.

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