Für die umsichtige Sanierung eines historischen Bauernhauses in Waal-Waalhaupten (Ostallgäu) erhielt Judith Spindler den Denkmalpreis des Bezirks Schwaben. „Der Familie Spindler gelang es, ein Stück regionaler Kulturgeschichte zu erhalten“, lobt Bezirkstagspräsident Martin Sailer. „Durch jahrelangen persönlichen Einsatz wurde die historische Struktur in vorbildlicher Weise in die heutige Zeit überführt.“ Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Eine undotierte Auszeichnung erhielt die Stadt Memmingen für die Sanierung des Zehentstadels in Steinheim.
Mit seinem flach geneigten, weit vorragenden Dach und der Aufteilung zwischen Wohn- und Wirtschaftsteil handelt es sich bei dem Gebäude um eines der selten gewordenen Beispiele für einen Bauernhof im nördlichen Ostallgäu, teilt der Bezirk weiter mit. Bei der Sanierung wurden historische Holz- und Steinarbeiten restauriert und die Fenster fachkundig aufgearbeitet.

Spindler ließ die Außenfassade nach überlieferten Vorlagen gestalten. Die Aufteilung des Gebäudes wurde an die ursprünglichen Funktionsräume angepasst: Die Unterscheidung zwischen Wohnraum und Wirtschaftsteil ist nach den Baumaßnahmen deutlich erkennbar.
Diese Trennung werde auch im Hausinneren deutlich. So ist im Wohnraum die originale Aufteilung erhalten geblieben, während im Wirtschaftsteil moderne Zimmer und Baukonstruktionen in die Tennen- und Stallstruktur eingefügt worden seien. „Besonders beeindruckt hat mich die Stube, die sich seit Jahrzehnten in unverändertem Zustand befindet“, sagt Bezirksheimatpfleger Christoph Lang, der auch der Jury für den Denkmalpreis angehörte. „Es ist die große Sensibilität für das Gebäude, durch die sich Familie Spindler im Einsatz für ihr Denkmal besonders auszeichnet.“