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Wie verhält man sich auf Schneefeldern am Berg richtig? Experte gibt Tipps

Bergtouren im Frühjahr

Wanderer aufgepasst: So sollte man sich auf Schneefeldern verhalten

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    Am Gimpel in den Tannheimer Bergen liegt Anfang April 2025 noch reichlich Schnee.
    Am Gimpel in den Tannheimer Bergen liegt Anfang April 2025 noch reichlich Schnee. Foto: Michael Munkler

    Die ersten zweistelligen Temperaturen sind für Freizeitsportler ein Genuss: Radtouren sind möglich, die ersten Bergtouren können unternommen werden. Besonders jetzt in den Osterferien zieht es viele nach draußen. Südseitige Hänge sind bereits gut begehbar. Vorsicht ist im Gebirge allerdings noch in schattigen Bereichen und an nordseitigen Auf- und Abstiegen geboten.

    Dort liegt noch immer reichlich Schnee - vor allem oberhalb von 1500 Metern. Der Alpenverein und der Oberallgäuer Bergführer Bernd Zehetleitner erklären, worauf man sich auf Frühjahrstouren einstellen sollte und was es beim Queren von Schneefeldern zu beachten gibt.

    Was tun bei einem Schneefeld am Berg?

    Die Gefahren von Frühjahrstouren sollte man nicht unterschätzen, sagt Zehetleitner. Grundsätzlich gebe es bei Wanderungen zu dieser Jahreszeit vier Probleme: Zum einen sei die Absturzgefahr auf noch hartem Schnee sehr groß. Rutschen Wanderer darauf aus, kann das tödlich enden, weiß Zehetleitner, der sich auch bei der Bergwacht engagiert. Zum anderen herrscht an manchen Hängen und Rinnen noch immer Lawinengefahr. Besonders nachmittags, wenn der Schnee weicher wird und sich löst.

    Wo Schnee liegt, sind zudem im Frühjahr Wegmarkierungen oft noch verdeckt - Wanderer könnten die Orientierung verlieren. Und das wiederum führt zum vierten Problem im Frühjahr in den Bergen: Touren sind anstrengender, wenn Teile davon im Schnee gestapft werden müssen. Weil Touren unter Umständen so ungeplant länger werden, könnten sich Bergsteiger verausgaben. Wer sich dieser Gefahren bewusst sei, ist besser vorbereitet.

    Wer ins Rutschen gerät, befindet sich schnell im freien Fall

    Schneefelder sind eine besondere Herausforderung, der man mit viel Umsicht begegnen sollte, heißt es vom Deutschen Alpenverein. „Untersuchungen haben gezeigt, dass ein Bergwanderer oder Bergsteiger, wenn er auf einem harten, 40 Grad steilen Firnfeld erst einmal ins Rutschen gerät, fast dieselbe Geschwindigkeit erreicht wie im freien Fall“, so Stefan Winter, Ressortleiter Sportentwicklung. Firnfelder sind kurz gesagt Bereiche mit altem Schnee, der schon älter als ein Jahr ist.

    Essenziell sind laut DAV für Schneefelder feste Bergschuhe mit rutschfester Sohle. Ist der Schnee weich genug, begeht man den Aufstieg im Schnee gerade nach oben, erklärt Zehetleitner. Dabei muss die Schuhspitze fest in den Schnee gehauen werden. Im Abstieg wird die Hake fest hineingehauen. Grödel, also eine Art Schneeketten für die Bergschuhe, sind im Frühjahr empfehlenswert. Eine falsche Sicherheit sollten sie aber nicht geben, warnt Zehetleitner: Wer sich nicht sicher ist, sollte lieber umkehren.

    Wie kann man den Körper auf einem Schneefeld bremsen?

    Beim Queren von Hängen gilt es, mit dem Bergschuh einen Tritt in den Schnee zu kerben - also in einer sichelförmigen Bewegung für Halt zu sorgen, erklären Zehetleitner und DAV. Wird es trotz allem ernst und man gerät ins Rutschen, sollte man sich möglichst schnell auf den Bauch drehen und in die Liegestützposition drücken, sagt der DAV. Das sei die einzige Chance, den Körper zu bremsen.

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