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Wandern im Frühling im Allgäu: Ein Bergretter gibt Tipps, wie der Start in die Saison gelingt

Tipps für Wanderer und Bergsportler

Rauf auf den Berg: So gelingt der Start in die Wandersaison

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    Frühlingserwachen am Hopfensee - die ersten Krokusse bliehen in den tieferen Lagen bereits. In den Bergen liegt dagegen noch reichlich Schnee, doch der Start der Wandersaison ist absehbar.
    Frühlingserwachen am Hopfensee - die ersten Krokusse bliehen in den tieferen Lagen bereits. In den Bergen liegt dagegen noch reichlich Schnee, doch der Start der Wandersaison ist absehbar. Foto: Benedikt Siegert (Archivbild)

    Hinweis: Dieser Artikel erschien erstmals im April 2022.

    Die meisten Skigebiete haben noch geöffnet, doch im Tal grüßt mit dem warmen, sonnigen Märzwetter bereits der Frühling - und bei vielen damit auch die Wanderlust. In den Bergen liegt zwar größtenteils noch Schnee, nur ausgewählte Touren sind im Frühjahr bereits begehbar. Doch der Start der Wandersaison liegt in greifbarer Nähe. Worauf muss man beim Wandern im Frühjahr achten? Was muss man auf jeden Fall einpacken? Bernd Zehetleitner, Bergführer und Einsatzleiter der Bergwacht in Sonthofen, gab im Gespräch mit unserer Redaktion Tipps für den Start in die Allgäuer Wandersaison.

    Wandern im Allgäu: Tipps für den Berg

    Was gehört unbedingt in den Rucksack?

    Neben Wechselwäsche und Regenjacke sind Mütze und Handschuhe im Hochgebirge obligatorisch. „Auch im Sommer“, sagt Bergführer Zehetleitner. Ein Erste-Hilfe-Set gehört stets in den Rucksack, es sollte wasserdicht verpackt sein. Zudem empfiehlt Zehetleitner, immer eine kleine Stirnlampe mitzunehmen.

    Leichte Bergschuhe oder „schwere Treter“?

    Das hängt von der jeweiligen Tour ab. „Generell schützen knöchelhohe Schuhe am besten vor Sprunggelenks-Verletzungen“, sagt Zehetleitner. Sehr geübte und trittsichere Bergläufer oder Trailrunner kommen mit leichten Schuhen in einem Gelände noch gut zurecht, wo weniger geübten Bergwanderern Verletzungen – beispielsweise durch Umknicken – drohen. Der Zustand von Bergschuhen sollte regelmäßig überprüft werden. Zehetleitner hat beobachtet, dass sich in den vergangenen Jahren die Fälle von abgelösten Sohlen bei älteren Schuhen gehäuft haben.

    Das ist mal ein Bild, das man nicht jeden Tag sieht: Axel Nitschkes Beine über der Ostlerhütte auf dem Breitenberg. Unser Leser flog von Westen her mit dem Gleitschirm darüber.
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    Wandersaison im Allgäu steht bevor: darauf sollten Bergsportler achten

    Was ist die richtige Rucksackgröße?

    Als Faustregel gilt: 20 bis 25 Liter für eine Tagestour, 30 bis 35 Liter für zwei Tage, 35 bis 40 Liter für ein mehrtägiges Unternehmen.

    Was ist bei der Tourenplanung zu beachten?

    Bei der zeitlichen Planung sollte berücksichtigt werden, dass im Frühjahr und Frühsommer die Gewittergefahr meist im Laufe des Tages ansteigt. Je nach Lage und Himmelsrichtung einer Tour kann es beispielsweise nordseitig noch winterlich sein, während Südhänge bis in größere Höhen bereits schneefrei sind. Generell gilt: Oft spielt auch im Frühjahr die Lawinengefahr noch eine Rolle.

    Schnee auf dem Berg: diese Ausrüstung benötigen Wanderer

    Wie verhält man sich auf (Alt)schnee-Feldern?

    Schneefelder sind vor allem morgens oft noch hart gefroren. Leichtsteigeisen oder Grödeln werden empfohlen, eventuell sogar ein Pickel. Bewährt haben sich in jüngster Zeit zudem sogenannte Snowspikes (eine Art „Schneeketten“), die dank eines Gummizugs in Sekundenschnelle über die Schuhe gezogen werden. Sie kosten etwa 40 bis 50 Euro, sind klein und leicht. Schneefelder gelten im Frühjahr und Frühsommer als häufigste Unfallursache in den Bergen.

    Sollte man Teleskopstöcke verwenden?

    Vor allem beim Queren von Schneefeldern können Stöcke zusätzliche Sicherheit bieten. Auch sollen sie die Belastungen auf die Knie beim Bergabgehen verringern. Das ständige Verwenden von Stöcken bei Bergtouren führt aber unter Umständen zum Verkümmern von Gleichgewichtsgefühl und Koordinationsvermögen. Wer nicht konzentriert oder weniger geübt ist, läuft Gefahr, über die Stöcke zu stolpern. Vor allem, wenn sich die Hände in den Schlaufen befinden.

    Die Alpendohle hat eine Flügelspannweite von bis zu 68 Zentimetern. Sie fallen Bergwanderer vor allem durch ihre waghalsigen Flugmanöver auf. Der Alpendohle wird nachgesagt, das Wetter vorhersagen zu können. Wenn Alpendohlen sich im Winter im Tal blicken lassen, ist das ein Zeichen für frühe Schneefälle.
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    Die Allgäu Big Five sind die Stars der Alpen. Diese fünf Tiere bekommen die meisten Wanderer aber nicht so häufig zu Gesicht. Hier stellen wir sie vor.

    Ab wann sind alpine Touren in den Hochlagen möglich?

    Meist erst ab Ende Mai/Anfang Juni. Der Heilbronner Weg ist beispielsweise sogar erst ab Mitte/Ende Juni begehbar und selbst dann befinden sich dort noch Altschneereste.

    Wann öffnen die ersten Hütten?

    Ab Anfang Mai geht’s los. Beispielsweise starten dann das Gimpelhaus und das Grüntenhaus in die neue Saison, die Bad Kissinger Hütte in den Tannheimer Bergen öffnet voraussichtlich am 5. Mai. Höher gelegene Alpenvereinshütten öffnen meist erst in der zweiten Maihälfte oder Anfang Juni.

    Das rät der Allgäuer Berg-Experte Anfängern

    Was ist Anfängern zu empfehlen?

    Bergführer Zehetleitner: „Ein alpiner Basiskurs, wie ihn beispielsweise Bergschulen oder Alpenvereinssektionen anbieten.“ (Lesen Sie auch: Camping, Wandern, Gipfelfinder - diese Apps sind nützlich für den Allgäu-Besuch)

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