Erste nennenswerte Schneefälle hat es in der Nacht zum Freitag in den Allgäuer Alpen gegeben. Die Schneefallgrenze sank bis auf etwa 1000 Meter. Nach einem rekordverdächtig warmen September und Oktober stehen die Zeichen jetzt auf herbstliches Wetter mit der Jahreszeit entsprechenden Temperaturen.
So prognostiziert der Deutsche Wetterdienst (DWD) ein wechselhaftes Wochenende mit leicht steigenden Temperaturen, aber nur kurzen sonnigen Phasen. Ähnlich soll es in der nächsten Woche werden. Zumindest in den Hochlagen wird die Schneedecke weiter anwachsen, während in den Tälern auch kommende Woche kein Schnee fallen soll.
Wann kommt der Winter in's Allgäu? Das sagen Wetter-Experten
In den Hochlagen der Allgäuer Alpen herrschten am Freitag tiefwinterliche Verhältnisse. Auf dem Koblat unterhalb des Nebelhorns wurden von der automatischen Schnee-Messstation des bayerischen Lawinenwarndienstes 66 Zentimeter gemeldet.
Die Wetterstation auf der Zugspitze meldete Freitagmittag Schneefall bei minus zehn Grad und eine Gesamtschneehöhe von 35 Zentimeter. „In den Hochlagen der bayerischen Alpen liegt in eingewehten Bereichen bis zu einem halben Meter Schnee. Dieser kann sich im felsigen Steilgelände insbesondere mit Sonneneinstrahlung von selbst lösen“, heißt es im Bericht der Lawinenwarnzentrale.
Winter 2023/24 wird wohl wieder zu warm sein
„Der kommende Winter wird insgesamt aber wohl auch wieder zu warm ausfallen, wie auch in den vergangenen Jahren“, sagt Chefmeteorologe Joachim Schug von Meteogroup mit Blick auf die Langfrist-Modellrechnungen. Immerhin: Die Niederschlagsmengen würden voraussichtlich höher als im langjährigen Mittel ausfallen. Sein Fazit: „Das verspricht für die mittleren und höheren Lagen Naturschnee.“ Demgegenüber würde in tiefen Lagen kaum Schnee fallen.
Am besten stehen nach seinen Worten die Chancen für winterliche Wetterperioden im Januar und Februar, schlechter im Dezember. Und die Frage, ob es heuer mit weißen Weihnachten klappt, kann derzeit noch niemand auch nur halbwegs seriös beantworten. Doch angesichts des Klimawandels stehen die Chancen vom Flachland bis in mittlere Lagen eher schlecht. Zuletzt gab es nahezu flächendeckend 2010 in ganz Deutschland an den Weihnachtsfeiertagen eine geschlossene Schneedecke.
Wintersaison 2022/23 bot zu wenig Schnee
Der schneearme vergangene Winter 2022/23 hatte besonders den weniger hoch gelegenen Skigebieten große Probleme bereitet. Einige Anlagen konnten den gesamten Winter nicht in Betrieb genommen werden, während beispielsweise in den Hochlagen im Raum Oberstdorf/Kleinwalsertal durchgängig von Anfang Dezember bis Ende April Ski gefahren werden konnte.
Seit mittlerweile zwölf Jahren hat es in Deutschland laut Statistik keinen Winter mehr gegeben, der zu kalt ausgefallen ist. Dabei beziehen sich die Meteorologen auf das 30-jährige Klimamittel der Jahre 1961 bis 1990. Seit Kurzem wird häufig auch ein Bezug zum Zeitraum zwischen 1991 und 2020, also einem wärmeren Klimamittel, hergestellt.
Für alle Ungeduldigen - diese Skigebiete haben bereits geöffnet
Den Start in die Wintersportsaison planen die meisten Skigebiets-Betreiber im Allgäu für Anfang/Mitte Dezember. An Fellhorn und Kanzelwand soll beispielsweise am Freitag, 8. Dezember, die Skisaison beginnen, einen Tag später am Nebelhorn. Die Zugspitzbahn rechnet damit, dass ab 1. Dezember die ersten Pisten öffnen. Jetzt schon Skifahren kann man beispielsweise auf dem Pitztaler und Kaunertaler Gletscher in Tirol. In beiden Gebieten ist auch die Saisonkarte „Allgäu Gletscher Card“ gültig.
Skifahren wird dieses Jahr teurer
Der Vorverkauf des Skisaison-Passes „Allgäu Superschnee“ sei sehr gut angelaufen, sagt Erik Siemen von der Allgäu GmbH: „Wir schließen daraus, dass die Menschen auch weiter Lust haben, in der Region Wintersport zu treiben.“ Der Saisonpass ist in fast allen Allgäuer Skigebieten (mit Ausnahme der Bahnen im Raum Oberstaufen), im Kleinwalsertal, im Tannheimer Tal und in Reutte gültig.
Wintersportler müssen für Skipässe in der kommenden Saison tiefer in die Tasche greifen. Um bis zu zehn Prozent teurer werden die Liftkarten. Begründet wird dies vor allem mit den gestiegenen Kosten für Energie und Personal.