Die Skisaison im Allgäu hat bereits begonnen. Die Hörnerbahn in Bolsterlang legt am Samstag, 10. Dezember, mit dem Betrieb los. Die Vertreter der Wintersportbrachen hoffen, dass die Skisportler trotz Energiekrise und Inflation auf die Pisten kommen.
Bild: Michael Munkler (Archivbild)
Die Skisaison im Allgäu hat bereits begonnen. Die Hörnerbahn in Bolsterlang legt am Samstag, 10. Dezember, mit dem Betrieb los. Die Vertreter der Wintersportbrachen hoffen, dass die Skisportler trotz Energiekrise und Inflation auf die Pisten kommen.
Bild: Michael Munkler (Archivbild)
Mit Preissteigerungen von bis zu zehn Prozent bei den Erwachsenen-Tageskarten und etwa fünf Prozent bei den Saisonkarten hat der Skiwinter im Allgäu begonnen. Dieses Wochenende gehen weitere Anlagen in Betrieb. Und es soll am Samstag und Sonntag bis ganz runter schneien. Verhalten optimistisch bewerten Vertreter von Wintersportbranche und Tourismus bei einer Umfrage unserer Redaktion die Saisonaussichten.
Am 9.Dezember (Freitag) starten die Fellhornbahn mit der Seeeckbahn sowie die Kanzelwandbahn mit der Zwerenalpbahn. Ebenfalls sind zwei Lifte auf Grasgehren in Betrieb. Die Hörnerbahn in Bolsterlang legt am Samstag, 10. Dezember, los. Die Bergbahnen Ofterschwang haben den Saisonstart um eine Woche verschoben. Am Ifen ist ab Samstag der kleine Gaisbühllift an der Auenhütte in Betrieb. Die meisten anderen Skigebiete werden voraussichtlich übernächstes Wochenende loslegen – oder kurz vor Weihnachten. „Wir sind bereit und konnten schon beschneien“, schildert Rupert Schön von den Skiliften in Eschach bei Buchenberg nahe Kempten. Er hofft zudem auf die angekündigten Schneefälle am Wochenende: „Dann machen wir sofort auf.“ Lesen Sie auch: Skifahren wird im Schnitt zehn Prozent teurer - auch im Allgäu
Als es vergangenen Samstag auf Grasgehren als erstem Allgäuer Skigebiet losging, war von Zurückhaltung nichts zu spüren. Aus dem gesamten schwäbischen und württembergischen Raum kamen Wintersportler. „Ich glaube, es gibt nach den Corona-Einschränkungen immer noch einen gewissen Nachholbedarf“, meint Herbert Sedlmair, Bezirksvorsitzender des Deutschen Skilehrerverbandes. Allgäu-GmbH-Geschäftsführer Bernhard Joachim verweist auf erste Eindrücke aus den Tiroler Gletscherskigebieten, wo Bergbahnen und Lifte schon seit einigen Wochen in Betrieb sind. Die Nachfrage und das Interesse am Wintersport seien ganz klar da, ist er überzeugt.
Hohe Spritpreise und gestiegene Kosten für Tageskarten halten die Skifahrer nicht ab, glaubt Jörn Homburg von den Oberstdorfer Bergbahnen. Er verweist auf die Ergebnisse einer Online-Gästebefragung. Zudem sei die Buchungslage im Raum Oberstdorf/Kleinwalsertal für die Weihnachtsferien gut. Das bestätigt die Allgäu GmbH. Generell sei der Trend zu beobachten, dass die Gäste kurzfristiger buchen.
„Wir erwarten, dass bei Ausgaben in der Gastronomie ein wenig gespart wird“, sagt Homburg. Das sieht Rupert Schön von den Eschacher Skiliften ähnlich: „Im Gastro-Bereich wird vermutlich eher gespart als beim Skifahren selbst.“
Die Nachfrage nach den fast im gesamten Allgäu gültigen Saisonkarten Allgäu-Superschnee und Allgäu-Gletschercard sei bisher gut, berichtet Joachim – „besser als in der Vorsaison“. Vor einem Jahr war die Verunsicherung groß, weil der Umfang der Corona-Einschränkungen noch nicht absehbar war.
Die gestiegenen Energiekosten nennen Branchenvertreter als größte Belastung. Gespart werden soll vor allem durch gezielte Beschneiung und Pistenpräparierung. Bei wenig Betrieb könnte der Stromverbrauch durch langsameres Fahren der Bahnen gesenkt werden. Lesen Sie auch: Aufs Beschneien auch mal verzichten: So planen Skilifte und Bergbahnen für den Winter
„Manche Skischulen sind bis in den März ausgebucht“, berichtet der schwäbische Skilehrer-Verbandschef Sedlmair. „Wir starten mit einem gewissen Optimismus.“ Das größte Problem der 50 schwäbischen Skischulen sei der Personalmangel.
„Jetzt kommt der Winter“, prognostiziert Meteogroup-Chefmeteorologe Joachim Schug. Mit nennenswertem Schneefall sei am Wochenende zu rechnen. Ein Schwall Arktikluft aus Grönland bringe eine markante Abkühlung. Bis Anfang der Woche sollen im Allgäu bis zu 25 Zentimeter Schnee fallen, in den Bergen teils noch mehr.
„Für Details ist es noch zu früh“, sagt Meteorologe Schug. Die Chancen standen schon lange nicht mehr so gut. Andererseits: Das sogenannte Weihnachtstauwetter ist die zuverlässigste Witterungsregel überhaupt und eine Erwärmung um die Feiertage herum gibt es mit einer statistischen Wahrscheinlichkeit von 75 bis 80 Prozent. „In den Bergen gibt es sicher weiße Weihnachten.“ Grasgehren-Liftbetreiber Tobias Linnemann glaubt: „Der Schnee, der am Wochenende fällt, sichert uns die Weihnachtssaison.“
Bekannte Skigebiete im Allgäu sind zum Beispiel: das Zweiländer-Skigebiet Fellhorn/Kanzelwand, Walmendingerhorn, Heuberg und Ifen, das Ofterschwanger Horn oder das Schneeloch Balderschwang.
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