„Es ist schön zu sehen, dass die Bundespolitik zumindest in diesem Thema endlich zur Vernunft gekommen ist.“ Das sagt Bernhard Pohl (Kaufbeuren), Landtagsabgeordneter der Freien Wähler. Er meint damit die Zustimmung der Bundesregierung, mit der sie die Entscheidung im Europarat unterstützt hat, den Schutzstatus des Wolfes von streng geschützt auf geschützt zu senken. Wenn nun auch das EU-Recht entsprechend geändert wird, können die Bundesländer ihre Gesetze ebenfalls angleichen. Um diesen Schritt vorzubereiten, wolle Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) den Wolf ins bayerische Jagdrecht aufnehmen, sagt Pohl. Die Änderung des bayerischen Jagdgesetzes könnte noch im ersten Quartal 2025 im Landtag beschlossen werden.
Schutz vor Wölfen im Alpenraum teils unmöglich
Das sei wichtig, sagt Pohl. Oft werde unterschätzt, „wie lernfähig Wölfe sind“. Deshalb falle es ihnen nicht schwer, Herdenschutzmaßnahmen zu umgehen. Und gerade im Alpenraum sei es teils nicht möglich, Weiden komplett vor Wölfen zu schützen. „Das rapide Wachstum der Wolfspopulation und der damit verbundene Zuwachs an Nutztierrissen wurde entgegen den Warnungen durch die Landwirtschaft lange ignoriert und heruntergespielt.“
„Der Wolf ist kein Kuscheltier“
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler sagt: „Der Wolf ist kein Kuscheltier. Zudem ist der Wolf längst nicht mehr vom Aussterben bedroht. Im Gegenteil, ohne natürlichen Feind wird der Wolf zu einer zunehmenden Gefahr für Weidetiere und Weidetierhalter, die einen essenziellen Bestandteil unserer Grundversorgung bilden. Ich habe es schon einmal gesagt und ich bleibe dabei: Der Mensch hat Vorrang vor dem Wolf.“ (pm)
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