Das Allgäu bietet zahlreiche Bergtouren für Wander-Fans. Der einzige Nachteil: Viele Wanderparkplätze oder Ausgangspunkte für Touren liegen so, dass man sie nur sehr umständlich mit dem ÖPNV erreicht - somit stellt die Fahrt mit dem Auto oft die unkompliziertere Alternative dar.
Es gibt aber auch Touren, bei denen die Anreise mit dem ÖPNV vergleichsweise einfach ist - auch wenn die Reise trotzdem länger dauert als mit dem Auto. Fünf Touren-Tipps:
Mit dem Zug nach Oberstdorf und über den Gleitweg auf das Nebelhorn
Oberstdorf ist nicht nur einer der bekanntesten Ausflugsorte im Oberallgäu, sondern auch einer, der einen Bahnhof hat. Wer sich beispielsweise von Kempten auf den Weg macht, ist etwa eine Stunde unterwegs und muss je nach Verbindung nicht einmal umsteigen. Frühaufsteher, die etwa an heißen Sommertagen die Mittagshitze vermeiden wollen, können den frühesten Zug wählen, der etwa gegen 6 Uhr in Oberstdorf ankommt.
Das Ziel dieser Tour: der Gipfel des Nebelhorns. An der Skisprungschanze vorbei, durch den Faltenbachtobel erreicht man zunächst die Station Seealpe (Mittelstation). Von dort geht es Richtung Edmund-Probst-Haus und links weg zum Gipfel. Wer nicht auf den Gipfel möchte, kann auch vom Edmund-Probst-Haus zum Zeigersattel laufen und dort den Ausblick genießen. Vom Bahnhof zum Gipfel ist man je nach Fitness etwa vier Stunden unterwegs.
Übrigens: von Memmingen braucht der Zug etwa eine Stunde und 15 Minuten, von Kaufbeuren je nach Verbindung etwa eineinhalb Stunden. Hier kann es sein, dass man einmal umsteigen muss. (Lesen Sie auch: DAV startet Bergbus-Angebot - ohne Auto von Kempten in die Berge)
Oberstdorf bietet selbstverständlich noch viele weitere Wandermöglichkeiten.
![Der Seealpsee liegt nahe des Nebelhorns und am Gleitweg, der ins Oytal führt. Der Seealpsee liegt nahe des Nebelhorns und am Gleitweg, der ins Oytal führt.](https://images.mgpd.de/img/103341876/crop/c1_1-w100/1637425268/122932833/nebelhorn-seealpsee.jpg)
Mit Zug und Bus nach Oberjoch: Tour auf den Iseler
Etwas mehr Fahrzeit muss man von Kempten einplanen, wenn man nach Oberjoch fährt. Zunächst geht es mit dem Zug nach Sonthofen, dort steigt man in die Buslinie 48. Ausstieg ist in Oberjoch an der Iselerbahn. Insgesamt ist man je nach Verbindung zwischen einer Stunde und zehn Minuten und eineinhalb Stunden unterwegs.
Auf den Iseler führen verschiedene Touren, man ist bis zum Gipfel immer etwa zwei Stunden unterwegs. Eine Einkehrmöglichkeit gibt es in der Wiedhag-Alpe. Wem der Aufstieg auf den Gipfel nicht reicht, der kann noch über den Grat zum Wannenjoch laufen.
Die früheste Startmöglichkeit für diese Tour ist je nach Verbindung etwa gegen 7 Uhr. Hier lohnt es sich, vorab beispielsweise in der App der Deutschen Bahn (DB) die Verbindungen zu vergleichen.
![Die Wanderung auf den Iseler ist eine der beliebtesten Touren im Allgäu. Die Wanderung auf den Iseler ist eine der beliebtesten Touren im Allgäu.](https://images.mgpd.de/img/103347412/crop/c1_1-w100/818031858/1557778710/wanderserie-iseler.jpg)
Unkompliziert auf den Breitenberg: mit dem Zug nach Pfronten-Steinach
Wer es wirklich unkompliziert will, steuert den Bahnhof Pfronten-Steinach an. Fahrzeit von Kempten: eine knappe Stunde. Direkt neben dem Bahnhof liegt die Talstation der Breitenbergbahn. Nun kann man entweder in die Gondel steigen oder man läuft. Bis zum Gipfel sind es etwas mehr als zwei Stunden. Hat man die etwas eintönigen Kehren unterhalb der Bergbahn geschafft, bietet sich irgendwann ein wunderschöner Ausblick auf die umliegenden Gipfel.
Wer sich noch mehr Panorama wünscht, kann die Tour zur Bad Kissinger Hütte und zum Aggenstein ausweiten - das dauert dann noch einmal etwa eineinhalb Stunden.
![Die Gemeinde Rettenberg liegt am Fuß des Grünten. Die Gemeinde Rettenberg liegt am Fuß des Grünten.](https://images.mgpd.de/img/103199342/crop/c1_1-w100/59182741/448477009/gruenten-berg-allgaeu.jpg)
So kommt man mit dem ÖPNV zum Wächter des Allgäus: der Grünten
Klar, der Klassiker darf nicht fehlen. Auch zum "Wächter des Allgäus", dem Grünten, kommt man mit dem ÖPNV, wenn man sich das Fahren und den Kampf um die Parkplätze ersparen möchte. Von Kempten ist man etwa eine Stunde unterwegs: zuerst mit dem Zug nach Immenstadt, dann in den Bus 81 bis Kranzegg. Hier können selbst die Frühaufsteher ein wenig ausschlafen: Denn selbst mit der frühesten Verbindung ist man erst etwa gegen kurz vor 9 Uhr in Kranzegg.
Dafür dauert die Tour auf den Grünten je nach Fitness nur zwischen eineinhalb und zwei Stunden.
Ähnlich von der Fahrtzeit und der Dauer der Wanderung ist der Ausflug auch, wenn man von Burgberg auf den Grünten geht. Hier steigt man aber idealerweise erst in Sonthofen aus und dann in den Bus 81. Hier kann man also nach persönlichem Geschmack entscheiden, welche Tour man bevorzugt.
![Schroffe Gesteinsformationen sind charakteristisch für den Besler. Schroffe Gesteinsformationen sind charakteristisch für den Besler.](https://images.mgpd.de/img/103383694/crop/c1_1-w100/1553597786/118582709/wanderung-besler.jpg)
Hoch hinaus: mit dem Bus auf den Riedbergpass und von dort auf den Besler
Bei der nächsten Tour dauert die Fahrtzeit ein wenig länger - aber dafür geht es auch hoch hinaus. Etwa eine Stunde und 15 Minuten ist man mit dem ÖPNV unterwegs, wenn man von Kempten auf den Riedbergpass möchte. Zunächst geht es mit dem Zug nach Fischen, dort steigt man in den Bus der Linie 44 nach Obermaiselstein ein. Ausstieg ist an der Station Riedbergpass Mittelalpe.
Von dort kann man die Tour auf den Besler starten. Je nach Fitness ist man in etwa einer Stunde oben. Da man durch die Fahrt auf den Riedbergpass schon deutlich Höhe gewonnen hat, bietet sich auf dem Gipfel für recht wenig Laufzeit ein gigantisches Panorama.
Alternativ kann man von diesem Startpunkt auch eine Tour auf das Riedbergerhorn machen oder - wie der Name des Parkplatzes schon sagt - gemütlich zur Mittelalpe laufen.
![Der Aggenstein vom Breitenberg aus gesehen. In der Bildmitte erkennt man den "langen Strich", der bei Restschnee noch anspruchsvoll sein kann. Aber man kann auch einfach vom Süden aufsteigen. Der Aggenstein vom Breitenberg aus gesehen. In der Bildmitte erkennt man den "langen Strich", der bei Restschnee noch anspruchsvoll sein kann. Aber man kann auch einfach vom Süden aufsteigen.](https://images.mgpd.de/img/103207206/crop/c1_1-w100/1718465609/927330041/aggenstein-vom-breitenberg-aus-gesehen.jpg)
Touren-Tipps für den Frühling finden Sie hier.