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Aiwanger will Langzeitarbeitslose in Pflege einsetzen

Holetschek weist Forderung zurück

"Soll nicht auf Schikane hinauslaufen": Aiwanger will Langzeitarbeitslose in Pflege einsetzen

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    Aiwangers Forderung stößt bei Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek nicht auf Begeisterung.
    Aiwangers Forderung stößt bei Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek nicht auf Begeisterung. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Sie könnten zum Beispiel in der Pflege, in Parks oder auf dem Bauhof eingesetzt werden, sagte Aiwanger im Nachrichtensender Welt. Bei Verweigerung könne Hartz IV um 30 Prozent gekürzt werden, "aber man darf die Leute nicht auf null zusammenstreichen". Aiwanger ist auch Spitzenkandidat der Freien Wähler bei der Bundestagswahl.

    Aiwanger sprach dabei von "Arbeitsanbahnung". "Es soll auf alle Fälle nicht auf Schikane oder Demütigung rauslaufen", sagte der 50-Jährige, dessen Partei mit der CSU in einer Koalition in Bayern regiert. Es gehe darum, Menschen wertzuschätzen und ihnen Arbeit zu geben. "Ich würde Leute dort einsetzen, wo wir früher Zivildienstleistende eingesetzt hatten. (...) Wir sind ja mitten in einem Pflegenotstand, jede helfende Hand ist dort dringend gebraucht."

    Holetschek: Aiwangers Vorschlag zeugt von "völliger Unkenntnis"

    Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) wies die Forderung am Freitag zurück. "Unser Ziel ist es, die Pflege zu professionalisieren und den Beruf aufzuwerten. Mit Zwangsdiensten wird uns das nicht gelingen, sie würden wahrscheinlich das Gegenteil bewirken." Aiwangers Vorschlag zeuge von "völliger Unkenntnis" der Situation in der Pflege. "Es geht in der Pflege nicht ums Händchenhalten, sondern um den Gesundheitsschutz der Menschen." Wer in der Pflege mit alten und hilfebedürftigen Menschen arbeite, müsse gut ausgebildet sein und dies freiwillig machen, "sonst geht der Schuss nach hinten los".

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    Klaus Holetscheks politische Karriere beginnt im Jahr 1981, als er der Jungen Union beitritt. Von 1985 bis 1994 ist er Kreisvorsitzender der Jungen Union Unterallgäu. Im Jahr 1994 wird er zum Bezirksvorsitzenden der JU Schwaben gewählt. Unser Foto zeigt Holetschek auf der JU-Bezirksversammlung in Leipheim im März 2001. Von links: Alexander Bilgeri, Thorsten Freudenberger, Martin Sailer, Barbara Spaethe, Klaus Holetschek und Thomas Demel.
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