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Arbeitslosenzahl in Bayern: Ein Sektor besonders von Arbeitslosigkeit betroffen

Arbeitslosenquote

Angespannte Lage auf Bayerns Arbeitsmarkt - ein Sektor besonders betroffen

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    Die Lage auf Bayerns Arbeitsmarkt hat sich im Vergleich zum Vorjahres-Zeitraum nicht entspannt, im Gegenteil.
    Die Lage auf Bayerns Arbeitsmarkt hat sich im Vergleich zum Vorjahres-Zeitraum nicht entspannt, im Gegenteil. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Der Frühling bringt normalerweise Aufbruchstimmung – auf dem bayerischen Arbeitsmarkt bleibt diese jedoch erneut aus. Zwar ist die Zahl der Arbeitslosen im April gegenüber dem Vormonat leicht gesunken, doch im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich ein deutlicher Anstieg.

    Nach Angaben der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit waren zuletzt rund 309.700 Menschen arbeitslos gemeldet – 13,1 Prozent mehr als im April 2024. Die Arbeitslosenquote liegt nun bei 4,0 Prozent und damit 0,4 Punkte höher als im Vorjahresmonat.

    Bayerns Arbeitslosenzahl: Besonders Industrie und junge Menschen betroffen

    Ein positiver Frühlingseffekt, der in früheren Jahren regelmäßig für eine sinkende Arbeitslosigkeit sorgte, bleibt in Bayern nun schon zum dritten Mal in Folge weitgehend aus. Markus Schmitz, Leiter der Regionaldirektion Bayern, verweist auf die wirtschaftlich angespannte Lage mit Kurzarbeit und Personalabbau in vielen Unternehmen.

    Besonders betroffen ist von der Arbeitslosenzahl in Bayern die produzierende Industrie: In fertigungstechnischen Berufen stieg die Zahl der Arbeitslosen binnen eines Jahres um rund 26 Prozent. Auch junge Menschen unter 25 Jahren trifft die Entwicklung besonders – hier verzeichnet die Statistik einen Anstieg von 16,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Augsburg macht sich der Trend ebenfalls bemerkbar.

    Arbeitslosenquote in Bayern: Anhaltend hohe Kurzarbeit – Automobilbranche im Fokus

    Hinzu kommt ein deutlicher Anstieg bei der Kurzarbeit. Im Januar, dem aktuellsten verfügbaren Monat, bezogen in Bayern laut Arbeitsagentur 55.494 Menschen Kurzarbeitergeld – fast doppelt so viele wie ein Jahr zuvor und ein Anstieg um 83 Prozent. Besonders stark betroffen ist die Automobilindustrie, die weiterhin unter der Umstellung auf Elektromobilität und globalen Marktverwerfungen leidet.

    Auffällig dabei: Die Transformation trifft längst nicht mehr nur geringqualifizierte Arbeitskräfte. Auch erfahrene Fachkräfte geraten zunehmend unter Druck, wenn ihre Qualifikationen nicht mehr zur neuen industriellen Realität passen. Weiterbildung wird damit zum entscheidenden Schlüssel für den Arbeitsmarkterfolg.

    Hoffnungsschimmer bei Arbeitslosigkeit – doch strukturelle Probleme bleiben

    Einen kleinen Hoffnungsschimmer sieht die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw): Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist leicht gestiegen. Dennoch spricht Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt von einer anhaltenden Konjunktur- und Strukturkrise, die Bayern und Deutschland gleichermaßen treffe.

    Der Arbeitsmarkt im Freistaat sei weit entfernt von einer echten Erholung – und erst ein nachhaltiger wirtschaftlicher Aufschwung werde wieder spürbare Verbesserungen bringen.

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