Angesichts der deutlich gestiegenen Corona-Infektionszahlen kontrolliert die bayerische Polizei am Freitag verstärkt die Einhaltung der Vorschriften. Die Beamten sollen unter anderem prüfen, ob die je nach der Stufe der Corona-Ampel geltende Maskenpflicht und die Abstandsregeln eingehalten werden, teilte das Innenministerium im Vorfeld in München mit. Dabei soll es auch verstärkte Kontrollgänge auf U-Bahnhöfen geben. Für Verstöße drohen Bußgelder in Höhe von bis zu 25.000 Euro. Jedoch wolle die Polizei zunächst einmal belehren und aufklären - man werde mit Augenmaß vorgehen, hieß es.
Bei der ersten bayernweiten Kontrolle gab es 3.000 Verstöße gegen die Corona-Regeln
Es ist die zweite bayernweite Schwerpunkt-Kontrollaktion dieser Art. Die erste hatte im Frühjahr zur Zeit des Shutdowns stattgefunden. Damals war die Polizei weitgehend zufrieden mit der Disziplin der Bevölkerung, musste aber auch 3.000 Verstöße gegen die Maskenpflicht feststellen. Inzwischen gehen Politiker und Ordnungshüter davon aus, dass die Bereitschaft zum Einhalten der Regeln vielerorts gesunken ist. Vor allem von privaten Feiern in Kellern, Partyräumen und Garagen befürchten Experten eine hohe Ansteckungsgefahr.
Wo kontrolliert die Polizei im Allgäu?
Im Rahmen dieser bayernweiten Schwerpunktaktion werden auch im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West zwischen 7 und 22 Uhr verstärkt Kontrollen im öffentlichen Nahverkehr durchgeführt. Die Kontrollen werden zudem stark frequentierte Plätze, sowie Bereiche mit aufgrund aktueller Inzidenzwerten bestehender Maskenpflicht umfassen. Mit einer Anzeige gegen das Infektionsschutzgesetz muss rechnen, wer keine Maske trägt. Der Bußgeldkatalog für Verstöße gegen die Corona-Auflagen sieht hierbei ein Bußgeld von bis zu 250 Euro vor.
Polizeipräsident Werner Strößner zu der Schwerpunktaktion: „Wir appellieren an die Bürger und Bürgerinnen, auch weiterhin verantwortungsvoll und besonnen mit den Vorgaben im Öffentlichen Personennahverkehr umzugehen. Die Maskenpflicht ist keine Schikane, sondern dient dem Schutz der eigenen und der Gesundheit anderer in dieser erstzunehmenden Lage.“ (Das könnte Sie auch interessieren: Wenn wegen Corona die Nerven blank liegen: 7 drastische Fälle, die für Schlagzeilen sorgen)
Die Corona-Neuinfektionen steigen in Bayern stark an
Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen ist in den vergangenen zehn Tagen auch in Bayern stark gestiegen. Insgesamt lag der Freistaat am Donnerstag nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit im Schnitt bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von 63,8 und damit deutlicher über der Warnstufe von 50. In mehreren Regionen wurden sogar weit über 100 Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen festgestellt. Im Landkreis Berchtesgadener Land, wo die Verbreitung des Virus außer Kontrolle geraten war, wurde eine Inzidenz von 292 nachgewiesen.
In diesen Corona-Hotspots mit drastischen Zahlen gelten von Freitag an zusätzliche Beschränkungen. Die von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittwoch angekündigte neue, dunkelrote Warnstufe sieht unter anderem vor, dass auf Veranstaltungen nur noch maximal 50 Teilnehmern zusammenkommen dürfen und bereits ab 21.00 Uhr eine Sperrstunde für Lokale gilt.