Rund 80 Einsätze in knapp eineinhalb Stunden – diese Bilanz ziehen Feuerwehr und Polizei vom Montagabend. Gegen 19.30 Uhr war nach einem Blitzeinschlag in eine Hochspannungsleitung in mehreren Augsburger Stadtteilen der Strom ausgefallen. Rund 30.000 Haushalte waren nach Auskunft von Stadtwerkesprecher Jürgen Fergg betroffen. "In den letzten 15 Jahren hatten wir keinen Stromausfall in dieser Dimension. Das war schon knackig", sagte Fergg am Dienstagvormittag. Dennoch gab es immer wieder Ausfälle, wenn auch kleinere.
Die ersten Meldungen waren am Montagabend gegen 19.30 Uhr bei der Integrierten Leitstelle eingegangen. In der Innenstadt und im Augsburger Osten waren Strom und Internet ausgefallen, Ampeln und teilweise auch Handyempfang waren gestört. Zunächst war nicht klar, was passiert war. Laut Fergg waren aber schon nach 25 bis 30 Minuten die ersten Haushalte in der Innenstadt wieder ans Netz gebracht. Die letzten Haushalte erhielten um 21.07 Uhr wieder Strom. Für diesen schnellen Einsatz gab es noch am Abend einiges Lob.
Schneller Einsatz nach Stromausfall: "Muss den Leuten auch Danke sagen"
"Man muss den Leuten auch mal Danke sagen. Auch wenn es ihr Job ist, hören die doch ständig von uns, dass wir uns über die hohen Strompreise beschweren. Doch dass die Leute sich dann den A… aufreißen, wenn es Probleme gibt, das wird für mein Empfinden zu oft als selbstverständlich erachtet", schreibt ein Nutzer mit dem Account-Namen Eusebius Florestan noch am Montagabend auf Facebook. Annette Zeitmann sieht es ähnlich: "Sie haben den Strom superschnell wieder hergestellt."
Unkonventionell reagierten offenbar auch einige Lokale: Im Café Nene beim Liliom-Kino und bei John Farmers wurden an den Tischen Kerzen aufgestellt. "Es wurde erst dunkel, aber das hat der Stimmung keinen Abbruch getan. Es wurden Kerzen aufgestellt und weiter ging es", schreibt eine Facebook-Nutzerin. Weniger Glück hatten offenbar einige Kunden der City-Galerie: "Ich hätte noch zehn Sekunden gebraucht, um meinen Einkauf zu zahlen, musste dann aber alles liegen lassen. Heutzutage ist alles von Strom und Internet abhängig", kommentiert eine Nutzerin auf Facebook.
Diese Stromausfälle beschäftigten Augsburg in den letzten Jahren
Manche Bürgerinnen und Bürger erfuhren erst durch die Nachrichten im Internet und sozialen Medien, dass es einen Stromausfall gab. Denn in vielen Stadtteilen machte sich das Problem gar nicht erst bemerkbar. Überhaupt sind Stromausfälle in Augsburg nicht die Regel, sie kommen allerdings immer wieder vor. Mitunter war der Strom auch länger weg als am Montag dieser Woche.
Es war im Juni 2022, als vor knapp zwei Jahren, als ein Stromausfall in Teilen des Augsburger Stadtgebiets an einem späten Samstagabend für viele Einsätze von Polizei und Feuerwehr gesorgt hatte. Oft ging es um Alarmanlagen, die nicht mehr funktionierten. "Ohne Strom wirkt es so, als habe ein Einbrecher die Leitung abgezwickt", erläuterte damals ein Sprecher der Polizei. Der Stromausfall dauerte von 22.45 bis 23.45 Uhr. Die Gewitter mit dem damit verbundenen Starkregen forderten die Rettungskräfte ebenfalls. Teils waren Straßen überflutet, so unter anderem in der Berliner Allee.

Im Frühjahr 2021 war die Innenstadt von einem Stromausfall betroffen. Grund für den Ausfall waren nach Angaben der Stadtwerke Bauarbeiten in der Hermanstraße. Ein Bagger habe dort bei Erdarbeiten zwei größere Leitungen beschädigt. Vom Ausfall betroffen waren demnach der Bereich der Innenstadt zwischen Ulrichsplatz und Klinkertor, unter anderem auch die Maximilianstraße. Nach rund 20 Minuten wurden die ersten betroffenen Gebäude wieder versorgt worden, nach und nach habe man dann überall wieder die Stromversorgung sicherstellen können
Im Jahr 2009 waren im Westen der Stadt mehrere tausend Haushalte von der Stromversorgung abgehängt. Es gab Probleme in einem Umspannwerk in Kriegshaber. Die Folgen waren heftig. Der Schaden wurde um 7.30 Uhr bemerkt, erst gegen 12.30 Uhr waren alle Haushalte wieder am Netz.