Nach monatelangen strikten Corona-Beschränkungen leitet Bayern ab kommenden Montag (10. Mai) reihenweise Lockerungen ein. In Landkreisen und kreisfreien Städten mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 dürfen dann die Außengastronomie, Theater, Konzert- und Opernhäuser sowie Kinos öffnen. Das entschied die Regierung von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag. Das Gesundheitsministerium muss aber formal zustimmen.
Und die schönste Nachricht für die Tourismus-Branche: Zu Beginn der Pfingstferien am 21. Mai soll in Regionen mit niedrigen Corona-Zahlen auch Tourismus wieder möglich sein (hier alle Allgäuer Inzidenzwerte im Überblick).
Bei alledem gelten Hygienekonzepte, Masken- und Testpflichten - die Details werden nun von den zuständigen Ministerien erarbeitet.
Die Beschlüsse aus der Pressekonferenz im Überblick:
- Pfingstferien: Ab Freitag, 21.5., soll es die Möglichkeit geben, dass Hotels, Ferienwohnungen und Campingplätze öffnen dürfen - bei einer stabilen Inzidenz unter 100 (stabil im Zeitraum von einer Woche). Konkrete Ausführungen soll es in den nächsten Tagen dazu geben.
- Gastronomie: Ab 10.5. darf die Außengastronomie bei einer Inzidenz unter 100 öffnen. Biergärten dürfen beispielsweise künftig mit negativem Corona-Test und einem festen vorab gebuchten Termin besucht werden (Maske bis zum Platz). Die Außengastronomie muss dann um 22.00 Uhr schließen.
- Freizeit:
- Ab Montag, 10. Mai, dürfen Theater, Konzert- und Opernhäuser sowie Kinos mit entsprechenden Hygienekonzepten öffnen.
- Körpernahe Dienstleistungen:
- Ab dem 10. Mai werden alle bisher noch geschlossenen körpernahen Dienstleistungen in Gebieten mit einer 7-Tage-Inzidenz unter 100 unter den bereits heute für Friseure und Fußpfleger geltenden Bedingungen wieder zugelassen (Mindestabstand, Hygienekonzept, FFP2-Maskenpflicht, Quadratmeter je Kunde etc.).
- Schulen:
- Grundschüler gehen künftig erst ab einer Inzidenz von 165 in den Distanzunterricht - nicht ab 100 (ebenso Förderschule 5. und 6. Klasse).
- Ausgangssperre: Die Ausgangssperre in Bayern bleibt bis 6. Juni ohne Ausnahmen (in Kreisen und Städten mit einer Inzidenz über 100). Ab 7. Juni wird die bayerische Ausgangssperre an die bundesweite Ausgangsbeschränkung angepasst - bedeutet: zwischen 22 und 24 Uhr sind dann noch Spaziergänge oder Joggen gehen erlaubt.
- Geimpfte:
- Für Geimpfte gibt es ab 6. Mai schon Erleichterungen im Freistaat: Für vollständig Geimpfte gibt es keine Kontaktbeschränkung und keine Ausgangssperre mehr. Es handle sich dabei um "elementare Grundrechte", betonte Söder. Schon jetzt sind vollständig gegen Corona geimpfte Menschen in Bayern von der Testpflicht für den Einzelhandel ausgenommen. Bei der Zahl der maximal erlaubten Kontakte werden vollständig Geimpfte nicht mitgezählt.
Die neue Infektionsschutzverordnung gilt von Montag, 10. Mai, bis Sonntag, 6. Juni. Im Juni soll es noch weitere Lockerungen geben - denn dann seien noch viel mehr Menschen geimpft, so Söder.
Söder spricht bei den geplanten Lockerungen von "Erleichterungen mit gutem Gewissen". Zu den Lockerungen zu Pfingsten sagte er, Bayern sei nicht nur Tourismusland. Es sei auch psychologisch wichtig, eine Perspektive zu haben. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) lobte die nun geplanten Lockerungen.
Söder rief zudem weiter zu höchster Vorsicht auf. Die dritte Corona-Welle sei noch nicht gebrochen, auch wenn die Werte sich positiver entwickelten. "Ich würde nicht sagen, es ist unter Kontrolle", sagte der Ministerpräsident.