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Bürger zählen Wintervögel - haben Mastjahr und milder Winter Folgen?

"Stunde der Wintervögel"

Bürger zählen Wintervögel - haben Mastjahr und milder Winter Folgen?

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    Eine Amsel sitzt im Morgenlicht in den überfrorenen Ästen eines Baumes.
    Eine Amsel sitzt im Morgenlicht in den überfrorenen Ästen eines Baumes. Foto: Frank Rumpenhorst, dpa (Archivbild)

    Sind in diesem Winter weniger Vögel an den Futterhäusern unterwegs, weil sie in der Natur ausreichend Nahrung finden? Das sollen Bürgerinnen und Bürger von Freitag bis Sonntag (6. bis 8. Januar) wieder bei der "Stunde der Wintervögel" beobachten. Der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) im bayerischen Hilpoltstein und der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) in Berlin rufen in diesem Jahr erneut zu der nach ihren Angaben größten wissenschaftlichen Mitmachaktion Deutschlands auf.

    Diese Vögel wurden 2022 am häufigsten gesichtet

    Mehr als 176.000 Menschen hatten sich nach Nabu-Angaben im vergangenen Jahr beteiligt und dabei am häufigsten Haussperling, Kohlmeise und Blaumeise gesichtet. Spannend sei die Frage, ob es in diesem Jahr weniger Betrieb am Futterhaus gebe, sagt die LBV-Biologin Angelika Nelson. "Bei den milden Temperaturen, ohne Frost und Schnee, finden viele Arten möglicherweise genug Nahrung in der Natur."

    Außerdem sei das vergangene Jahr ein Mastjahr gewesen, in dem die Bäume besonders viele Eicheln, Bucheckern und Fichtensamen gebildet hätten, sagt die Expertin. "Für Waldvögel wie Eichelhäher, Kernbeißer und Buchfink gibt es Eicheln und Bucheckern im Überfluss, die den hungrigen Schnäbeln als energiereiche Nahrung dienen." In den vergangenen Jahren habe sich bereits gezeigt, dass sich in milden Wintern weniger Vögel an den Futterstellen bedienten. Für längerfristige Trends seien aber auch diese Beobachtungen wichtig.

    (Lesen Sie auch: Vögel füttern im Winter: Das sollten Sie beachten)

    "Stunde der Wintervögel": Wie verändert sich die heimische Vogelwelt?

    Bei der "Stunde der Wintervögel" geht es den Naturschutzverbänden nicht um eine vollständige Erfassung aller Vögel. Die Aktion soll vielmehr wichtige Erkenntnisse über Veränderungen in der heimischen Vogelwelt in den Städten und Dörfern bringen. Dafür werden die Daten über mehrere Jahre verglichen. Die Beobachtungen zeigen dem Nabu zufolge zum Beispiel, dass immer mehr Zugvögel auch im Winter in Deutschland bleiben.

    Wer mitmachen möchte, soll in dem Zeitraum eine Stunde lang die Vögel im Garten, am Balkon, vor dem Fenster oder im Park zählen und übers Internet, per App, Telefon oder Post melden. Dabei wird von jeder Art die höchste Anzahl notiert, die im Laufe der Stunde gleichzeitig zu sehen ist.

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