Viel Geduld war angesagt bei der nunmehr zehnten Brown Swiss Bundesjungzüchterschau 2019 in der Schwabenhalle Buchloe. Mit äußerst viel Ausdauer wurden nämlich die knapp 200 Braunvieh-Spitzentiere von den höchst motivierten Jungzüchtern gewaschen und geschoren. Mit Schere, Föhn und Haarspray wurden die Tiere gestylt und so manche Kuh bekam auch noch ein Haarteil in den Schwanz geflochten, um möglichst perfekt auszusehen.

Auch von den etwa 1.500 begeisterten Zuschauern wurde viel Geduld eingefordert, denn die Siegerin stand erst kurz vor Mitternacht fest. Selbst den Freunden der After-Show-Party blieb da nichts anders übrig, als geduldig zu warten.
„Trotz äußerst schwierigem Start mit Veterinäramt und enormen Auflagen waren die Ränge voll und die Jungzüchter top-motiviert“, lautete das rundum zufriedene Fazit vom Vorsitzenden der Allgäuer Jungzüchter, Tobias Guggemos aus Rückholz.
Zum Beginn präsentierte der Züchternachwuchs (von vier bis 30 Jahren) beim Bambini-Wettbewerb auf dem mit petrol-gefärbten Sägemehl gestreuten Ring 26 Lieblingskälber.
Beim Vorführwettbewerb wurden 50 Rinder präsentiert: Siegerin Jana Weinberg aus Niedersachsen gewann einen Alpenrundflug. Die beste Braunvieh-Jungkuh Deutschlands, Glenn-Tochter Infinity, kommt von Nikolaus Sauter (Bad Wurzach). Die zweitbeste Jungkuh, Looming-Tochter Lee, stammt von der Stockingen Dairy GbR aus Halblech.

Der pfiffige, gerade mal erst 22 Jahre alte Philipp Dahinden (Entlebuch/Schweiz) kürte die viereinhalbjährige Alasko-Tochter Mattli von Martin und Ines Silcher (Gunzesried) zum Champion der Mehrkalbskühe, also zur Siegerin der Brown Swiss Bundesjungzüchterschau 2019. Reservesiegerinnen wurden die Simbaboy-Tochter Luzi von der Stockingen Dary GbR Halblech Weise Lang und die Glenn-Tochter Ilena von Nikolaus Sauter (Bad Wurzach). Den Jungzüchter-Cup gewann freudestrahlend der Jungzüchterclub Oberallgäu-Süd.
Die von der Alpengenetik Memmingen und der Lely GmbH gemeinsam gespendete dreijährige Puk-Tochter gewann bei der Tombola Magdalena Hehle (Oberreute). Über das von der Schlachtvieh-EG Kaufbeuren gesponserte Zuchtkalb freut sich Helmut Schöllhorn (Ummendorf).
Nicht nur in der Halle, sondern auch im Stall hatten die Organisatoren jede Menge Scheinwerfer aufgebaut, um die Tiere ins rechte Licht zu rücken: Die Alpengenetik Memmingen stellte eine beeindruckende Nachzuchtsammlung der Stiere Jubiläum und Hudson aus. Die Besamungsstation Greifenberg präsentierte die schönsten Töchter der Bullen Jucator und Vespa. Die Rinderunion Baden-Württemberg demonstrierte mit wunderschönen Kühen, was der Stier Highleng erwarten lässt.