Markus Söder leitete am Dienstagvormittag die Kabinetts-Sitzung zu Corona-Lockerungen bei Sport und Kultur in Bayern. Bei der Pressekonferenz überließ er die Ankündigung der Änderungen seinen Ministern.
Bild: Peter Kneffel, dpa
Markus Söder leitete am Dienstagvormittag die Kabinetts-Sitzung zu Corona-Lockerungen bei Sport und Kultur in Bayern. Bei der Pressekonferenz überließ er die Ankündigung der Änderungen seinen Ministern.
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Das bayerische Kabinett hat heute am Dienstag über Corona-Lockerungen für Sport- und Kulturveranstaltungen beraten. Staatskanzlei-Leiter Florian Herrmann verkündete die neuesten Beschlüsse in einer Pressekonferenz aus München am Mittag.
Der Freistaat wagt sich damit in der heiß diskutierten Zuschauerfrage vor dem Hintergrund hoher Corona-Zahlen überraschend weit vor. Die Länderchefs hatten sich am Montag darauf verständigt, dass die Staats- und Senatskanzleien bis zum 9. Februar eine einheitliche Regelung für überregionale Großveranstaltungen vereinbaren sollen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte allerdings schon zuvor angekündigt, dass er notfalls einen Alleingang Bayerns wagen würde.
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Söder argumentierte am Montagabend im BR Fernsehen: "Die Mehrzahl der Bundesländer, denken wir beispielsweise an den Fußball, hat die ganze Zeit Zuschauer, und zwar zum Teil viele." Es gehe um den Fußball, aber auch um Eishockey, Handball oder Basketball. "Einige der Vereine sind möglicherweise kurz vor der Existenzgefährdung", sagte Söder. Deshalb müsse man hier nun einen "vernünftigen Weg" finden.
Söder rechtfertigt die Möglichkeit zu Lockerungen trotz massiv steigender Neuinfektionszahlen damit, dass die Omikron-Welle das Gesundheitssystem weit weniger belaste als die Delta-Variante zuvor.
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Für die Zulassung von Zuschauern gelten unterschiedliche Höchstgrenzen in den Ländern: Wie bislang in Bayern dürfen in Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen derzeit überhaupt keine Fans in die Arenen. Dagegen spielte beispielsweise der Drittliga-Tabellenführer 1. FC Magdeburg am vergangenen Sonntag gegen den TSV Havelse vor 13.385 Zuschauern. Das ließ die Verordnung in Sachsen-Anhalt zu, nach der die Stadien bis zu 50 Prozent gefüllt werden dürfen. Beim Sieg des FC Bayern am Wochenende bei Hertha BSC durften 3000 Zuschauer ins Berliner Stadion.
Zuletzt hatten die wichtigsten deutschen Profiligen aus Fußball, Handball, Basketball und Eishockey in einem Schreiben an das Kanzleramt und die Ministerpräsidenten ein Ende von Pauschalverboten gefordert. Den Sportclubs fehlen die wichtigen Zuschauereinnahmen, was vor allem abseits des Fußballs prozentual bei den Erlösen einen hohen Stellenwert hat.