Umgeben von Bergen und Wäldern sind die bayerischen Seen echte Touristen-Hotspots und viele im Sommer nicht nur von Wanderern, sondern auch Badegästen stark frequentiert. Doch für manche davon müssen Wasserratten hartgesotten sein: Ihre Temperaturen erreichen auch im Sommer kaum 20°C.
Am Ufer wird es richtig kalt: Der Funtensee
Der Funtensee im Berchtesgadener Land hält einen deutschen Rekord: Mit -45,9°C war der See am Heilig Abend 2001 nicht nur der kälteste Ort Deutschlands an jenem Wintertag. Seit Beginn der Aufzeichnungen war es nirgendwo in Deutschland je kälter. Aber gilt das auch für das Wasser?
Der See, der etwa 2,5 Hektar groß und an der tiefsten Stelle 5,3 Meter tief ist, liegt auf 1601 Meter zwischen Königssee und Hochkönigmassiv in einem Becken. Das Wasser ist im Winter im Schnitt etwa 5°C warm und oft von einer dicken Eisschicht bedeckt. Im Sommer sind die Extrembedingungen nicht gegeben: In den warmen Monaten kann das Wasser auch mal bis zu 18°C, selten darüber, warm werden und zum Baden geeignet sein. Mit dem Auto erreicht man den See jedoch nicht, es führt ein Fußweg über die Serpentinen.
Der kälteste See Mitteleuropas: Frillensee
Der kälteste See Deutschlands hingegen ist der Funtensee jedoch nicht. Diesen Rekord hält der Frillensee bei Inzell im Landkreis Traunstein. Der Frillensee ist ein sogenannter Glazialsee, also ein See, der durch das Abschmelzen von Gletschern seit der letzten Eiszeit entstanden ist. Er liegt auf 922 Metern Höhe und ist maximal 7,5 Meter tief.

Der Frillensee wird auch im Sommer nicht über 18°C warm, hat eine jährliche Durchschnittstemperatur von 10°C. Das bringt ihm übrigens nicht nur den Rekord des kältesten Sees Bayerns und Deutschlands ein – der Frillensee ist der kälteste See in Mitteleuropa. Im Winter bekommt er zwischen Bergwänden und Bäumen praktisch keine Sonne ab und friert oft schon im November zu. Baden darf man im Frillensee übrigens nicht, es führt aber ein Wanderweg rund um den See.
Abkühlung im Westallgäu: Der Alatsee
Auch der „geheimnisvolle“ Alatsee im Ostallgäu gehört zu den kältesten Seen in Bayern. Die Temperatur des auf 868 Höhenmeter gelegenen Sees steigt selbst im Sommer nur selten über 20°C, das Jahresmittel liegt bei 18°C. Wer gern warm baden möchte, ist am Alatsee also nicht unbedingt richtig – wer an einem heißen Tag eine Abkühlung sucht, kann aber auf eigene Verantwortung in den etwa 32 Meter tiefen See springen.


Beliebt, aber frisch: Der Königssee
Der Königssee im Nationalpark Berchtesgaden gilt als einer der schönsten Seen Bayerns. Er liegt inmitten der Berchtesgadener Alpen, die fast senkrecht zum Ufer hinabfallen. Tief ist er auch: 192 Meter misst der Königssee an seiner tiefsten Stelle. Man kann im Königssee zwar baden, er ist aufgrund seiner Lage jedoch nur schwierig erreichbar, die Einstiegstellen sind rar.

Am wärmsten ist der See im August – hier sind bis zu 20°C drin. Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt jedoch nur bei 10°C.

Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden