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Das Wetter im Allgäu spielt verrückt: Föhn und bis zu 20 Grad!

Weiße Weihnachten 2019?

Das Wetter im Allgäu spielt verrückt: Föhn und bis zu 20 Grad!

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    Die schöne Seite von Föhnwetterlagen über dem Alpenraum: Vor allem morgens und abends strahlt der Himmel zum Sonnenauf- und untergang in fast schon unwirklich anmutenden Farben. Das Foto entstand in Bad Hindelang-Hinterstein (Oberallgäu).
    Die schöne Seite von Föhnwetterlagen über dem Alpenraum: Vor allem morgens und abends strahlt der Himmel zum Sonnenauf- und untergang in fast schon unwirklich anmutenden Farben. Das Foto entstand in Bad Hindelang-Hinterstein (Oberallgäu). Foto: Günter Jansen

    Bis zum Freitag dieser Woche sollen die Temperaturgegensätze trotz anhaltenden Föhns nicht mehr ganz so extrem ausfallen. Der Wind wird zwar weiter heftig sein, aber nicht mehr so kräftig wehen wie am Dienstag. Da wurden in Oberstdorf morgens um 9 Uhr 16 Grad gemessen, in Tallagen Nordschwabens war es um null Grad frisch. Oder am Dienstagnachmittag: Memmingen meldete 8,2 Grad, am Schweizer Bodenseeufer waren es sage und schreibe 20 Grad.

    Schon die Römer beschäftigten sich mit den Ursachen des Föhns, der immer wieder als Grund für Kopfschmerzen, Unwohlsein und Abgeschlagenheit herhalten muss. Meteorologen erklären die Entstehung des warmen Fallwinds so: Auf der Alpensüdseite steigt im Stau der Berge warme und sehr feuchte Luft auf, es kommt zu teils kräftigem Regen – wie mehrmals in den vergangenen Wochen in Kärnten in der Steiermark, in Südtirol und Südfrankreich. Nach dem Überqueren des Alpenhauptkamms in Richtung Norden erwärmt sich die inzwischen abgetrocknete Luft beim Absinken schneller als sie zuvor abkühlte. Dadurch sind die aus Süden ins Alpenvorland oft mit Stürmen einbrechenden Luftmassen viel wärmer als sie vor dem Abregnen und Überqueren des Gebirges waren.

    Wetter im Allgäu: Seilbahnen stehen wegen der Böen still

    Föhn-Wetterlagen dauern im Allgäu meist ein bis vier Tage an und sind laut Statistik im Frühjahr und Herbst am häufigsten. Wenig beliebt ist der Föhn bei Wintersportlern: Der Sturm ist nicht nur unangenehm, sondern ab gewissen Geschwindigkeiten können auch Seilbahnen nicht mehr fahren. Davon betroffen waren am Montag und Dienstag auch Anlagen im Raum Oberstdorf/Kleinwalsertal. „Wir gehen davon aus, dass am Mittwoch wieder alles läuft“, sagte Jörn Homburg von Oberstdorf/Kleinwalsertaler Bergbahnen.

    Der Sturm führt nach seinen Worten dazu, dass die Kabinen hin- und herschaukeln. Ab einer gewissen Windgeschwindigkeit bestehe dann die Gefahr, dass die Bahn nicht mehr in die Station einfahren kann, erläuterte Homburg. Demgegenüber sei die Angst unbegründet, dass eine Kabine durch Sturm vom Seil gerissen werden könnte.

    Ein internationales Meteorologen-Team hatte in Österreich das scheinbar völlig unberechenbare Fließverhalten des Föhns über die Alpen untersucht. Dabei waren die Wissenschaftler zu dem Schluss gekommen, dass der warme Fallwind in seiner Bewegung über den Alpenhauptkamm stark dem Fließverhalten von Wasser über ein Wehr gleicht.

    Lindau und der östliche Bodenseeraum profitieren in Sachen Föhn besonders stark von der nahen Lage zum Schweizer Rheintal. Denn dieses gilt mit einer Gesamtlänge von rund 150 Kilometern als längste Föhngasse der Alpen – vom Splügenpass bis zur Mündung des Rheins in den Bodensee. Im Laufe des Dienstags wurden folgende Höchsttemperaturen gemessen:

    >> Augsburg 5,5 Grad >> Memmingen 8,2 Grad >> Kempten 16,0 Grad >> Reutte/Tirol: 16,9 Grad >> Oberstdorf; 17,2 Grad >> Bregenz: 17,8 Grad >> Sigmarszell: 18,7 Grad >> Rheineck/Altenrhein (Schweiz): 20 Grad

    Nach Weihnachten kälter

    Auch wenn der Dezember als erster Wintermonat deutlich zu warm gegenüber dem klimatologischen Mittel ausfällt: Der Winter gibt sich so schnell nicht geschlagen. Bereits am kommenden Wochenende soll bei zeitweiligen Niederschlägen die Schneefallgrenze allmählich bis auf etwa 1.000 Meter sinken.

    Im Laufe der Weihnachtswoche wird es dann laut wetteronline noch etwas kälter. In Lagen unterhalb von 1.000 Metern stehen die Chancen auf weiße Weihnachten dieses Jahr aber denkbar schlecht.

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