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Die Welt zu Gast bei Rapunzel

"Eine Welt Festival"

Die Welt zu Gast bei Rapunzel

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    Rapunzel-Gründer Joseph Wilhelm ist mit seinem Team gerüstet für den Ansturm beim "Eine Welt Festival" am Wochenende.
    Rapunzel-Gründer Joseph Wilhelm ist mit seinem Team gerüstet für den Ansturm beim "Eine Welt Festival" am Wochenende. Foto: Stephan Michalik

    Im beschaulichen Legau mit seinen 3.200 Einwohnern geht's am Samstag und Sonntag, 9. und 10. September, rund. Über 20.000 Besucher erwarten die Organisatoren des "Eine Welt Festivals" auf dem Rapunzel-Gelände. Jeweils von 10 bis 18 Uhr ist ein XXL-Programm geboten.

    Auf dem Rapunzel-Gelände in Legau wird am Wochenende ordentlich abgehen.
    Auf dem Rapunzel-Gelände in Legau wird am Wochenende ordentlich abgehen. Foto: Matthias Becker

    Und mittendrin Geschäftsführer Joseph Wilhelm, der 1974 mit Jennifer Vermeulen eine Selbstversorgungsgemeinschaft auf einem Bauernhof mit Naturkostladen in Augsburg gründete.

    Heute ist Rapunzel ein internationales Unternehmen mit 600 Beschäftigten und 600 Produkten und einem Jahresumsatz von 185 Millionen Euro. Wie stark Rapunzel vernetzt ist, zeigt das Festival: Joseph Wilhelm erwartet Teilnehmer aus 40 Nationen. Entsprechend fleißig wurde in den vergangenen Tagen auf dem Gelände Hand angelegt.

    "Wir haben alle Hände voll zu tun. Die Pulsfrequenz steigt. Aber wir sind nicht mehr aufgeregt", sagt der 63-Jährige, der sich bei der 13. Auflage auf ein eingespieltes Team von 500 Helfern verlassen kann. Dazu zählen neben den Rapunzel-Mitarbeitern beispielsweise auch 100 Feuerwehrler oder 60 Mitglieder des Afrikavereins aus Leutkirch, die von Rapunzel eine Spende für ein Straßenkinder-Projekt in Kenia erhalten.

    Besonders freut sich der Firmengründer auf die Verleihung des Mutmacherpreises "One World Award" am Freitagabend, zu dem auch Entwicklungsminister Dr. Gerd Müller (CSU) erwartet wird.

    Rapunzel! Lass dein Haar herunter!
    Rapunzel! Lass dein Haar herunter! Foto: Stephan Michalik

    Dass Rapunzel einmal in der Mitte der Gesellschaft ankommen würde, davon war in den Gründertagen nicht auszugehen. Im Gegenteil: "Wir wurden ausgelacht. Keiner hat uns ernstgenommen", erinnert sich Joseph Wilhelm. "Aber das hat uns geholfen. Dadurch hatten wir mehr Freiraum", fügt er schmunzelnd hinzu. Und in welche Branche würde der erfolgreiche Unternehmer heute investieren, wenn er noch einmal ganz von vorne anfangen müsste?

    Die klare Antwort: "Ich würde weiterhin in Bio einsteigen. Wir haben nämlich noch 96 Prozent vom Markt vor uns! Unsere Branche hat erst 4 Prozent Marktanteil. Der Bedarf steigt jedoch. Immer mehr Menschen erkennen, wie wichtig vernünftige Ernährung für die eigene Gesundheit und die Umwelt ist."

    Großer Andrang herrscht traditionell beim Rapunzel-Festival (hier eine Szene von 2014).
    Großer Andrang herrscht traditionell beim Rapunzel-Festival (hier eine Szene von 2014). Foto: Uwe Hirt

    In den Tagen vor und nach dem Festival ist Joseph Wilhelm im vollen Einsatz. "Das reisst mich jedes Mal mit. Da ist wenig Freiraum", sagt der Bio-Pionier. Den idealen Ort, um nach aufregenden Festival- Tagen wieder runterzukommen, hat der Vater von fünf Kindern und Großpapa von vier Enkeln bereits gefunden: seinen Hof in Kimratshofen. "Von dort aus kann ich gut laufen, radfahren und mit meinen Islandpferden ausreiten", sagt Wilhelm. Die Ausgeglichenheit sieht der erfolgreiche Unternehmer auch als Schlüssel zum Erfolg: "Mein Rezept ist Dankbarkeit. Ich bin jeden Tag dankbar, dass es mir und der Firma jeden Tag so gut geht."


    Programm-Übersicht:


    Preisträge An beiden Tagen stellen sich im Festival-Zelt die One World Award-Gewinner mit ihren Projekten den Besuchern vor - am Samstag ab 12 und 16.30 Uhr, am Sonntag ab 10 Uhr. Eine weitere Präsentation gibt es am Sonntag ab 17.30 Uhr im Casinosaal.

    Alternativer Nobelpreis Diese Auszeichnung hat Dr. Vandana Shiva bekommen. Sie vertritt in ihrem Vortrag die Meinung "100 Prozent Bio ist möglich" (Samstag, ab 13.30 Uhr im Festival-Zelt). Über Erfahrungswerte, die über 40 Jahre hinweg in Ägypten mit dem biologisch-dynamischen Landbau beim Projekt Sekem gemacht wurden, berichtet Unternehmer Helmy Abouleish (Samstag ab 12 Uhr im Casinosaal; Sonntag ab 11.30 Uhr im Festival-Zelt). Das Projekt Sekem erhielt ebenfalls den Alternativen Nobelpreis.

    Ausstellung Lebensmittel, Textilien, Schmuck, Kunst, Möbel, Energie, nachhaltiges Reisen: Diese Bereiche deckt der "Markt der guten Dinge" ab. Diese "Grüne Meile" mit mehr als 140 Ausstellern erstreckt sich über Lager, Parkhaus, Außengelände und Villa-Garten. Geöffnet ist sie am Samstag zwischen 10 und 20 sowie am Sonntag zwischen 10 und 18 Uhr.

    Kochshows Im Rapunzel-Kino gibt es an beiden Tagen mehrere 45- bis 60-minütige Kochvorführungen zu einer großen Bandbreite von Themen. Bei Bloggerin, Buch-Autorin und TV-Köchin Stina Spiegelberg heißt das Motto beispielsweise "Vegional - Vegan & Regional" (Samstag ab 15.30 Uhr; Sonntag ab 13.30 Uhr). Fernsehkoch Alfred Fahr stellt seinen Zuhörern klassische Rezepte in neuen Variationen mit regionalen und vegetarischen Produkten vor (Samstag ab 12.30 Uhr und 17 Uhr; Sonntag ab 12 Uhr und 16.30 Uhr).

    Vorträge Beleuchtet werden in etwa einstündigen Beiträgen an beiden Tagen Themen wie "Die Wegwerfkuh", "Neue Gentechnik", "Gutes Palmöl - schlechtes Palmöl?!" oder die Frage "Was bringt fairer Handel wirklich?"

    Musik Das Eine-Welt-Festival begleiten auch mehrere Konzerte: Die Verbindung von Flamenco und Jazz stellen "Walter Abt & Sol y Sombra" her (Samstag, 19 Uhr, Casinosaal), Folkrock aus Südtirol spielen "Mainfelt" (Samstag, 20 Uhr, Festival-Zelt). Auf Singer/Songwriter-Pop mit deutschen Texten setzt "Mondkatz" aus Leutkirch. Dem Mix aus Soul und Groove hat sich DJ Lovis Willenberg verschrieben, der am Samstag "Mainfelt" im Festival-Zelt ablöst. Den Abschluss bildet ein Konzert von Konstantin Wecker am Sonntag ab 19 Uhr (Einlass 18 Uhr) im Festival-Zelt, das bereits ausverkauft ist.

    Film, Kunst & Artistik Zu sehen sind am Samstag (19 Uhr, Saal Allgäu im Obergeschoss) die 90-minütige Multivisionsshow "Mongolei - Wilde Freiheit!" und am Sonntag (18.30 Uhr, Rapunzel-Kino) der Dokumentarfilm "Code of Survival" mit anschließender Diskussion mit Regisseur Bertram Verhaag. Das Theater "Fräulein Brehms Tierleben" erkundet die Welt der heimischen Fauna am Samstag und Sonntag jeweils ab 12, 14 und 16 Uhr im Saal Allgäu im Obergeschoss. Außerdem an beiden Tagen zu sehen sind im Außenbereich die Zirkus-Theater-Show "Rapunxl", der Walking Act "Zirkus Abeba" und im Hauptgebäude die mobile Installation "Faces" von Künstlerin Monica Ostermeier.

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