Messerattacke in der Innenstadt von Würzburg - was bisher bekannt ist (Stand Samstag, 7.20 Uhr):
- bei der Attacke wurdne drei Menschen getötet und fünf Menschen verletzt
- die Hintergründe der Attacke waren zunächst unklar
- der mutmaßliche Täter, ein 24 Jahre alter Somalier, wurde überwältigt und festgenommen
- er war in psychiatrischer Behandlung, wie Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte
Schreie, Polizeisirenen, Passanten in Angst: Die Szenen, die im Internet in kleinen Videosequenzen zu sehen sind, lassen erschaudern. Ein Mann taumelt am Freitagnachmittag durch die Würzburger Innenstadt. Er ist barfuß, in der linken Hand hat er ein langes Messer. Mit diesem soll er zuvor wahllos auf Passanten eingestochen haben. Drei Menschen sind nach Polizeiangaben tot, es gibt "mehrere zum Teil schwer verletzte Personen, die im Krankenhaus behandelt werden", sagt ein Polizeisprecher mehr als drei Stunden später.
Messerangriff in Würzburg: Polizei schießt auf 24-jährigen Angreifer
Ein Amoklauf? Ein Anschlag? Die Tat eines Verwirrten? Er war in psychiatrischer Behandlung, wie Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte. Zudem war der 24-Jährigei bereits vor der Tat bekannt. Das sagte Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) am Abend in Würzburg.

Am Abend sind noch viele Fragen offen. Viel sagen die Ermittler noch nicht - nur eines ist sicher: Sie haben ihn. Die Polizei habe zwar schießen müssen, aber der verdächtige Somalier sei gestoppt worden. "Der Täter ist in Würzburg wohnhaft, und er ist außer Lebensgefahr."
Mit genauen Informationen halten sich die Ermittler in der bayerischen Stadt am Main zunächst zurück. Gegen 17.00 Uhr kommt der Notruf bei der Polizei an: Messerangriff am Barbarossaplatz. Die Beamten rücken mit einem Großaufgebot aus, Teile der Innenstadt werden abgeriegelt.

Wir haben keinerlei Hinweise auf weitere Täter, sagt der Polizeisprecher später. Die Gefahr für die Bevölkerung sei vorüber. Vor der Festnahme filmen Passanten den Verdächtigen, wie in kurzen Videos, die sich vor allem in sozialen Netzwerken verbreiten, zu sehen ist. Ein unbekannter Mann versucht mit einem Besen, den Angreifer zu überwältigen. Weitere Menschen haben sich Holzstühle geschnappt - womöglich zur Verteidigung oder um den mutmaßlichen Täter in Schach zu halten. Ein anderer Mann wirft eine Tasche in Richtung des 24-Jährigen, der zeitweise etwas verloren wirkt.
Messerangriff in Würzburg: Augenzeugen stellen Filme ins Internet
Der Verdächtige trägt einen beige-braunen Pullover und eine dunkle Hose. Als er in einer Seitengasse verschwindet, laufen viele Passanten ihm hinterher. Man hört Polizeisirenen, ein Mann in einem roten Shirt winkt den Beamten zu und weist ihnen den Weg. Das Polizeiauto verschwindet in der Gasse. Wo genau die Beamten schließlich den Verdächtigen stoppen, der auf den Szenen mit Corona-Schutzmaske zu sehen ist, bleibt zunächst unklar. Die kurzen Filme decken sich mit der Beschreibung von Augenzeugen. Die Polizei meldet sich in Tweets zu Wort und zeigt, was sie von den ins Netz geladenen Filmen halten: Bitte teilt keine Bilder oder Videos. Respektiert bitte die Privatsphäre der Opfer!
Über die möglichen Motive des Festgenommenen wird zunächst nichts bekannt. Am Abend sagt ein Sprecher des Generalbundesanwalts, die Ermittler wüssten noch nichts Näheres über den mutmaßlichen Täter - Gefährder, Extremist oder psychisch krank?
Die Motive des Somaliers bleiben zunächst im Dunkeln. "Wir versuchen nun natürlich, die Hintergründe der Tat schnellstmöglichst zu klären", sagt der Polizeisprecher.
Bitte teilt keine Bilder oder Videos. Respektiert bitte die Privatsphäre der Opfer! #Würzburg — Polizei Unterfranken (@PolizeiUFR) June 25, 2021