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Entscheidung gefallen: Oktoberfest in München findet wieder statt

Wiesn 2022

Entscheidung gefallen: Oktoberfest in München findet wieder statt

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    Wiesn 2022: Das Oktoberfest findet statt. Das gab OB Reiter bekannt.
    Wiesn 2022: Das Oktoberfest findet statt. Das gab OB Reiter bekannt. Foto: Felix Hörhager

    Riesenfreude bei allen Wiesn-Fans: Nach zweijähriger Corona-Zwangspause findet in diesem Jahr wieder das Oktoberfest in München statt. Mit anderen Worten: Ozapft is - endlich wieder!

    Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) teilte am Freitag mit, dass es bei der Wiesn 2022 keine Zugangsbeschränkungen geben soll. Feststimmung herrschte kurz nach der Bekanntgabe der Entscheidung bei den Münchner Wiesnwirte und Schausteller. "Das ist fast nicht in Worte zu fassen. Es ist schön, wirklich", sagte Peter Inselkammer, Wirtesprecher und Wirt des Armbrustschützenzelts, im Bayerischen Rundfunk am Freitag. Schausteller-Sprecherin Yvonne Heckl sagte: "Ich bin sprachlos. Ich kann's noch gar nicht fassen. Ich könnte eigentlich heulen vor lauter Freude."

    Dass die Münchner Lust aufs Oktoberfest haben, ist bereits zu erkennen: Am ersten Wochenende des aktuell stattfindenden Frühlingsfests, im Volksmund auch gern "kleine Wiesn" genannt, wurde die Theresienwiese laut Abendzeitung "förmlich überrannt".

    Wiesn 2022: Termin ist fix - Beginn ist am 17. September

    Am 17. September soll es somit auf der Theresienwiese erstmals wieder mit der Wiesn losgehen. Das Fest dauert bis zum 3. Oktober.

    Im Jahr 2019 besuchten insgesamt rund 6,3 Millionen Menschen das 186. Oktoberfest. Darunter sind traditionell viele Allgäuer, die teils auch am Wiesn-Umzug teilnehmen.

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    Dann machte Wiesn-Fans die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung: 2020 und 2021 war das Oktoberfest wegen Covid-19 abgesagt worden. Längere Pausen gab es in der über 200-jährigen Geschichte des Volksfestes nur in Kriegszeiten. Für einen Allgäuer war dies besonders bitter: Der Kaufbeurer Grafikers Ulrich Peter hatte das Wiesnplakat für die Wiesn 2020 entworfen.

    Wiesn 2022: Keine Corona-Auflagen für Besucher des Oktoberfests

    Mittlerweile sind im Freistaat die Corona-Auflagen für Volksfeste weggefallen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte klargestellt, dass das Oktoberfest nach seiner Überzeugung "zumindest nach rechtlichen Gesichtspunkten" stattfinden müsse. "Ich finde, wir sollten das tun", sagte er auch. Die Entscheidung, ob und wie Volksfeste stattfinden, treffen allerdings die jeweiligen Kommunen. Somit lag der Ball bei der Landeshauptstadt.

    (Lesen Sie auch: Die Bierbank wurde in unserer Region erfunden. Hättest Sie gewusst, wo?)

    Schon im vergangenen Jahr hatten sich die Verantwortlichen der Stadt zuversichtlich geäußert, dass dieses Jahr auf der Theresienwiese wieder Bier in Strömen fließen könnte. Es würden Konzepte entwickelt, wie die Wiesn 2022 stattfinden könne und die Gäste so sicher wie irgend möglich Spaß haben könnten, sagte Reiter im vergangenen September. Ähnlich äußerte sich Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU).

    Kurzzeitig war überlegt worden, ob das Fest wegen der im Herbst steigenden Infektionszahlen vorverlegt werden könnte. Das wurde aber rasch verworfen.

    Wiesn 2022 trotz des Ukraine-Kriegs: Das sagen die Befürworter des Oktoberfests

    Zuletzt war nach einem Auftritt des Kiewer Bürgermeisters Vitali Klitschko im Münchner Stadtrat per Live-Schalte debattiert worden, ob angesichts des Krieges und des Leidens der Menschen fröhlich gefeiert werden könne. Die Wiesnwirte hatten entgegnet, es trage zur Völkerverständigung bei, wenn Menschen aus aller Welt friedlich zusammen feierten. Argumentiert wurde auch, eine Absage spiele eher Kremlchef Wladimir Putin in die Hände, weil dies seine Macht zeige.

    Holetschek findet "grünes Licht" für Wiesn 2022 vertretbar

    Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat mit Blick auf die derzeitige Corona-Lage die Entscheidung als vertretbar bewertet, die Wiesn in diesem Jahr durchzuführen. "Es gibt gute Gründe dafür, das Oktoberfest in diesem Jahr wieder stattfinden zu lassen", sagte er am Freitag. "Dazu zählt auch die derzeitige Entwicklung der Corona-Pandemie."

    Holetschek mahnte jedoch, eine so große Veranstaltung mit Gästen aus vielen Länder berge natürlich Infektionsrisiken. "Auch deshalb ist es wichtig, dass wir uns intensiv auf den Herbst und eine mögliche neue Corona-Welle vorbereiten", sagte er.

    Reiter hätte sich Auflagen für Oktoberfest gewünscht

    Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter machte deutlich, dass er gern eine Wiesn mit Auflagen gesehen hätte. Er hoffe, dass sich im Herbst die Lage nicht zuspitze, Bund oder Freistaat dann eine "weitere Kehrtwende" vollzögen und das Oktoberfest kurzfristig doch abgesagt werde, sagte er.

    Sollte es so kommen, sieht Reiter den Bund oder Freistaat in der Pflicht: Die Kosten einer solchen kurzfristigen Absage "wird jedenfalls nicht der Münchner Steuerzahler zahlen", stellte er klar. Man werde in allen Verträgen entsprechende Regelungen einbauen. Er glaube aber, dass Leistungen gewährt würden, wenn Bund oder Freistaat im Rahmen einer pandemischen Lage eine Wiesn unmöglich machten.

    "Freue mich auf erste Mass": Söder froh über Wiesn 2022

    Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat die Entscheidung begrüßt, nach zwei Jahren Corona-Zwangspause wieder das Oktoberfest in München abzuhalten. "Ein gutes Signal gerade auch in schwerer Zeit", schrieb der CSU-Politiker am Freitag bei Twitter. "Ich werde gerne hingehen und freue mich auf die erste Mass."

    Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) sagte: "Das ist die richtige Entscheidung. Wir brauchen wieder Gelegenheiten, zusammen zu feiern." Das Fest sei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor nicht nur für München, sondern für ganz Bayern, sagte der Vize-Ministerpräsident einer Mitteilung zufolge. "Standlbetreiber, Hotellerie, Taxiunternehmen, Einzelhandel und die gesamte Gastronomie samt Zulieferer, aber auch die Freizeitwirtschaft brauchen die Wiesn, um sich von den wirtschaftlichen Einschnitten der Corona-Pandemie zu erholen."

    Mehr über die aktuellen Corona-Entwicklungen lesen Sie in unserem Newsblog.

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