"Wir haben seit Montag dieser Woche jeden Tag Mitgliedsanträge in der Partei im zweistelligen Bereich. Und wir bekommen viel Zuspruch im Land – auch von CSU-Mitgliedern", sagte Susann Enders, Generalsekreätrin des Landesverbands, der "Welt am Sonntag".
Außerdem versicherte sie: "Die Freien Wähler und Hubert Aiwagner lassen sich nicht voneinander trennen." Einen Landtagswahlkampf ohne Aiwanger werde es nicht geben, "auch wenn das der CSU vielleicht besser gefallen würde", sagte sie mit Blick auf den Koalitionspartner. Ein neuer Landtag wird im Freistaat am 8. Oktober gewählt.
Wirbel um Hubert Aiwanger in der Flugblatt-Affäre
Der Freie-Wähler-Chef und bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hatte zurückgewiesen, zu Schulzeiten in den 1980er Jahren ein antisemitisches Flugblatt geschrieben zu haben. Er räumte aber ein, es seien "ein oder wenige Exemplare" in seiner Schultasche gefunden worden. Aiwangers älterer Bruder gab an, das Pamphlet geschrieben zu haben. Aiwanger: "In meiner Jugend Scheiß' gemacht"
, die Kritik riss aber dennoch nicht ab. Lesen Sie auch:Aus anderen Landesverbänden der Freien Wähler kommen jedoch kritischere Töne. "Sollte Hubert Aiwanger die Vorwürfe nicht entkräften können, ist er in seinem Amt und damit als Bundesvorsitzender der Freien Wähler nicht zu halten. Alles hängt jetzt von den Antworten auf die 25 Fragen ab", wird der rheinland-pfälzische Freie-Wähler-Chef und Landtagsabgeordnete Stephan Wefelscheid in der "Welt am Sonntag" zitiert. "Unabhängig davon ist es absurd zu glauben, dass eine Partei dauerhaft Erfolg haben kann, wenn sie sich nur von einer Person abhängig macht."
Aiwanger ist zugleich Bundesvorsitzender der Freien Wähler. Zur Aufklärung der Flugblatt-Affäre hatte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) Aiwanger 25 Fragen zukommen lassen.