Ein leerstehendes Anwesen, ein verlassener Briefkasten und eine exotische Schlange: In Seehausen am Staffelsee staunten Anwohner nicht schlecht, als sie eine rund einen Meter lange Königspython entdeckten. Das Tier hatte es sich auf dem Briefkasten eines verlassenen Grundstücks gemütlich gemacht und sorgte damit für einen tierischen Einsatz von Polizei und Feuerwehr.
Vom Besitzer der Würgeschlange fehlt bislang jede Spur. Um die nicht giftige, aber durchaus kräftige Schlange sicher einzufangen, rückten Feuerwehrleute an. Behutsam wurde die Python geborgen und anschließend in eine Reptilienauffangstation nach München gebracht, wo sie nun auf eine artgerechte Unterbringung wartet.
Königspython in Garmisch: Wem gehört die ungewöhnliche Hausbewohnerin?
Wie die Königspython auf das leerstehende Anwesen gelangte, ist unklar. Die Polizei ermittelt, um den Halter des Tieres ausfindig zu machen. Möglicherweise ist die Schlange ausgebüxt oder sogar ausgesetzt worden – beides keine Seltenheit bei exotischen Haustieren, die ihren Besitzern zu groß oder zu anspruchsvoll werden.
Die Königspython gehört nicht umsonst zu den beliebtesten Schlangen in Privathaushalten: Das Tier mit dem lateinischen Namen Python regius gilt als friedfertig, ist nicht giftig und erreicht meist nur eine Länge von einem bis anderthalb Metern – verglichen mit anderen Pythons ein Leichtgewicht.
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Der ungewöhnliche Einsatz hatte am Mittwochvormittag die Freiwillige Feuerwehr Seehausen sowie die Polizeiinspektion Murnau alarmiert. In ihrer Heimat in West- und Zentralafrika ernährt sich die Königspython von Mäusen, Ratten oder kleinen Vögeln, die sie mit ihrer muskulösen Kraft umschlingt und erdrückt. In Teilen Asiens wiederum werden Pythons oft selbst gegessen.
Während die Python aus dem Kreis Garmisch-Partenkirchen nun sicher versorgt ist, bleibt die Frage: Wem gehört die Schlange – und wie kam sie auf den Briefkasten? Die Polizei ist offen für Hinweise aus der Bevölkerung. Für die Anwohner bleibt zumindest die beruhigende Gewissheit: Königspythons sind friedliche Mitbewohner, solange man keine Maus in der Tasche hat.
Im vergangenen Jahr wurden zwei Pythons im Augsburger Siebentischwald gefunden. Eine davon war zwei Meter lang.
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