Franz Tröger hat wieder einmal die Nase vorn. Schon jetzt, neun Monate vor dem 250. Geburtstag, lässt er Ludwig van Beethoven hochleben. Das Meisterkonzert am kommenden Montag im Kemptener Theater, das Tröger verantwortet, ist ausschließlich dem großen Komponisten gewidmet, der von 1770 bis 1827 lebte. Die Stuttgarter Philharmoniker stellen gewichtige Beethoven-Werke vor, darunter seine dritte Sinfonie in Es-Dur, besser bekannt unter dem Namen Eroica.
Aber Tröger ist nicht der einzige Konzertveranstalter im Allgäu, der das Jubiläum feiert. Gratuliert wird mit großen und kleinen Konzerten, und die Klassikfestivals in der Region greifen den runden Geburtstag ebenfalls gerne auf, vor allem Trögers „Classix Kempten“. Die meisten warten dabei nicht bis zum offiziellen (Tauf-)Datum am 17. Dezember. Wer Beethoven und seine Musik wieder einmal hören oder kennen lernen möchte, dem bieten sich das ganze Jahr über viele Gelegenheiten. Hier ein kleiner Führer durch das Jubiläumsjahr mit einer Auswahl an Konzerten. Außerdem haben wir fünf Musiker und Konzertveranstalter zu ihrem Verhältnis zu Ludwig van Beethoven befragt.
Orchesterwerke
Das Konzert am kommenden Montag (20 Uhr) im Stadttheater Kempten ist schon ausverkauft; die Stuttgarter Philharmoniker unter Christian Zacharias spielen die 3. Symphonie und das Klavierkonzert Nr. 2 mit Zacharias als Solist. Dagegen sind noch Tickets verfügbar für das Frühlingskonzert in der Kemptener Klassikbox am 29. März (19 Uhr): Die Münchner Symphoniker spielen unter Sascha Goetzel die Symphonie Nr. 7, das Klavierkonzert Nr. 5 und die Ouvertüre zu „König Stephan“. Die 5. Symphonie, den dritten und vierten Satz der 9. Symphonie (samt der „Ode an die Freude“) sowie die Chorfantasie für Klavier, Chor und Orchester kann man bei einem Jubiläumskonzert am 12. Juli (18 Uhr) in der Memminger Kirche St. Martin hören; unter Hans-Eberhard Roß singt der Konzertchor St. Martin; den Orchesterpart übernimmt die Kammerphilharmonie Bodensee-Oberschwaben, den Klavierpart Julia Rinderle. Wer die Symphonie Nr. 8 erleben möchte, muss das Meisterkonzert am 24. Juni (20 Uhr) in der Stadthalle Memmingen besuchen; dort spielt das Stuttgarter Kammerorchester unter Thomas Zehetmair. Die Ouvertüre zum Ballett „Die Geschöpfe des Prometheus“, das Tripelkonzert und die Sinfonie Nr. 2 stehen auf dem Programm eines Konzerts der „Freunde der Musik“ am 18. Oktober (18 Uhr) im Kurhaus Fischen; Karl Gogl dirigiert das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim.
Sakrale Musik
Die „Missa solemnis“ erklingt am 19. Juli (15 Uhr) in der
Basilika Ottobeuren
, aufgeführt vom Orchester der Wiener Akademie und dem Tschechischen Philharmonischen Chor Brünn unter Leitung von Martin Haselböck.
Kammermusik/Klavierwerke
Das Classix-Festival von 19. bis 27. September in Kempten rückt den Jubilar mit etlichen Konzerten in den Fokus. Unter anderem gestalten Geiger Benjamin Schmid und Pianistin Ariane Haering einen „Beethoven-Tag“ mit sämtlichen Violinsonaten; Bernd Glemser stellt Klaviersonaten vor (Termine stehen noch nicht fest). Der Oberstdorfer Musiksommer bietet am 1. August (ab 17 Uhr) im Oberstdorf-Haus ein fünfstündiges Wandelkonzert an, bei dem Dozenten der Meisterkurse und Gäste Mondscheinsonate, Waldsteinsonate, Geistertrio und andere Werke spielen. Das „Ensemble Beethoven“ bietet am 13. August (20 Uhr) im Kaisersaal Füssen mehrere Kammermusikwerke.
Lesung
Der Musikwissenschaftler Matthias Henke stellt seine Biografie „Beethoven – Akkord der Welt“ am 18. Mai (19.30 Uhr) im Kunstmuseum Ottobeuren vor.