„Im Moment herrscht Hochbetrieb“, sagt Anja Weber von der Bürgergenossenschaft „Wir für Bad Hindelang“, die den Weihnachtsmarkt veranstaltet. Es wuselt in der Dorfmitte. 80 Hütten sind in den vergangenen Tagen aufgestellt worden, jetzt werden die Lautsprecher in den Straßen aufgehängt und die 200.000 Weihnachtslichtlein bereitgemacht: Am Freitag, 18 Uhr, eröffnet das Christkind den Markt. Auch in vielen anderen Orten im Oberallgäu laufen die Vorbereitungen für die Advents- und Weihnachtsmärkte. Der Bad Hindelanger Weihnachtsmarkt aber ist der größte im Oberallgäu und lockt jährlich 80.000 Besucher an.
Zum 15. Mal findet er nun statt. „Wir haben klein angefangen mit drei Tagen, dann fand er eine Woche statt und seit vielen Jahren sind es nun zehn Tage“, sagt Anja Weber. Sie ist die Tochter der Ideengeberin und Initiatorin des Weihnachtsmarktes, Brigitte Weber, eine gebürtige Oberbayerin. Sie betreibt einen Weihnachtsladen und organisiert den Weihnachtsmarkt federführend als Vorsitzende des Vereins „Wir für Bad Hindelang“.
104 Aussteller bieten ab Freitag, 16 Uhr (bis 21.30 Uhr), vieles rund um Weihnachten von der Musik-CD bis hin zum Türschild, von der Weihnachtskugel bis zur Süßigkeit. Es gibt ein kostenloses Musikprogramm, beispielsweise mit den Alphornbläsern am Freitag, 25. November und am 2. Dezember um 17 Uhr am so genannten Türmchenmarkt. Marktschreier, Kitsch und anbiedernder Kommerz sind verpönt, sagt Weber.
Stattdessen gebe es reichlich Kunsthandwerk aus der Region und mit Klaus Grunenberg 2016 erstmals einen renommierten Eisbildhauer. Neu ist auch die von sieben Hotels organisierte Christbaumausstellung. „Wir haben nach Wunsch die Bäume organisiert, Kiefer, Blaufichte oder Nordmanntanne und die Hotels schmücken die Weihnachtsbäume im Stile ihres Hauses“, sagt Anja Weber.
Viele Urlauber kommen
Die Hotels und Pensionen profitierten vom Weihnachtsmarkt. Anja Weber: „Früher war Ende November kaum ein Bett belegt, jetzt ist oftmals ausgebucht.“ Jahr für Jahr kämen 350 Reisebusse mit mehreren tausend Besuchern. Das bestätigt stellvertretende Tourismusdirektorin Anke Birle.
Als Zuckerl dieses Jahr auch mit dabei: „Engel auf Stelzen“ sowie „Mary Poppins“, die erstmals zu den 140 Figuren aus der Zauber-, Märchen- und Sagenwelt zählt, die beim Weihnachts-Umzug (freitags und sonntags) mit dabei sind. Mehrfach aufgeführt wird das rührende Bühnenstück „Stille Nacht“ (Karten müssen extra gekauft werden).
Am 4. Dezember erwartet Besucher im Kurhaus erstmals ein „Orchestersingen“, bei dem Allgäuer Kinder mit Mitgliedern des Bayerischen Staatsorchesters singen werden. Tourismusdirektor Maximilian Hillmeier lobt das Projekt: „Mit jungen Menschen zu musizieren, das ist eine Schule fürs Leben, weil das bei Kindern oft sehr positiv nachwirkt: Wer einmal auf der Bühne gestanden ist, der macht das wieder.“ Noch ist der Weihnachtsmarkt 2016 noch nicht eröffnet, es gibt aber bereits Pläne für 2017: Dann sollen zwei Operetten mit Kindern aufgeführt werden.
Zum Weihnachtsmarkt in Bad Hindelang fährt ein kostenloser Pendelbus vom Bahnhof Sonthofen. Konzerte im Freien, die Krippen- und die Christbaumausstellung sind inbegriffen. Der Eintritt von acht Euro an Freitagen und Sonntagen beinhaltet den Märchenzug mit 140 Figuren. Ansonsten kostet der Markt fünf Euro Eintritt. Mehr unter: www.hindelanger-weihnachtsmarkt.de