Der diesjährige Juli ist nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in vielen Regionen Deutschland von ungewöhnlich viel Regen und gleichzeitig überdurchschnittlichen Temperaturen geprägt worden. Besonders im Nordosten und in Teilen Bayerns wurden teils hohe Niederschlagsmengen gemessen. An einer Wetterstation in Mecklenburg-Vorpommern fielen innerhalb eines Tages knapp 80 Liter Regen pro Quadratmeter.
Der Deutsche Wetterdienst betont allerdings, dass der Monat nicht nur zu nass, sondern im deutschlandweiten Vergleich auch deutlich zu warm ausfiel. Die Abweichungen beziehen sich auf den langjährigen Mittelwert der Jahre 1961 bis 1990. Die endgültigen Juli-Daten will der Wetterdienst im Laufe des Mittwochs veröffentlichen.
Klimawandel ursächlich für anhaltenden Starkregen
Nach Einschätzung von Forschern sind die anhaltenden Starkregenereignisse auch auf die Erderwärmung zurückzuführen. Denn eine wärmere Atmosphäre kann mehr Feuchtigkeit speichern. Kühlt diese Wasserdampf-reiche Luft ab – etwa beim Aufsteigen in Gewitterzellen oder an Gebirgszügen –, können heftige Regenfälle die Folge sein. Zudem würden sich Wetterlagen mittlerweile tendenziell länger halten, was zu lang anhaltenden Trockenzeiten oder ausgedehnten Niederschlagsperioden führen kann.
Der Juli startete trotz der insgesamt nassen Witterung mit einer kurzen, aber markanten Hitzewelle. Am 2. Juli wurden in Andernach in Rheinland-Pfalz 39,3 Grad gemessen – der bisherige Temperaturhöchstwert des Jahres.
DWD misst Temperaturrekorde im Juli
Auch in Bayern wurden ähnlich extreme Temperaturen gemessen. So erreichte das Thermometer in Mörendorf, nördlich von Nürnberg, Spitzenwerte von 38 Grad, in Kitzingen in Mainfranken sogar 39 Grad. Vom Allzeit-Temperaturrekord waren die Höchstwerte nicht allzu weit entfernt. Er wurde vor rund sechs Jahren festgestellt. Am 29. Juli 2019 maß der DWD in Duisburg (Nordhein-Westfalen) 41,2 Grad. (mit dpa)
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