Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Infektiologe: Lockdown nicht hilfreich - mehr Booster-Impfungen

Corona-Pandemie

Münchner Infektiologe meint: Boostern statt Lockdown

    • |
    • |
    Die Corona-Lage in Bayern und deutschlandweit spitzt sich zu. Wie sollen wir mit der aktuellen Pandemie-Lage umgehen?
    Die Corona-Lage in Bayern und deutschlandweit spitzt sich zu. Wie sollen wir mit der aktuellen Pandemie-Lage umgehen? Foto: Stefan Puchner, dpa (Symbolbild)

    Der Münchner Infektiologe Christoph Spinner hält trotz massiv steigender Corona-Zahlen einen neuen Lockdown aktuell nicht für hilfreich. "Lockdowns sind bezogen auf die Pandemie-Kontrolle nicht nur politisch das radikalste Mittel, sondern auch wissenschaftlich ein eher Schwaches - außer sie werden absolut konsequent umgesetzt und konsequent kontrolliert", sagte der Pandemie-Beauftragte des Klinikums rechts der Isar der TU München der Deutschen Presse-Agentur. "Anders als im Frühjahr steht eine wirksame Präventionsmöglichkeit zur Verfügung: die Schutzimpfung."

    2G-Regel könne zur Kontrolle der Pandemie beitragen

    Die 2G-Regel könne bedeutend zur Pandemie-Kontrolle beitragen. Bei Infektionen Geimpfter oder Genesener sei die Wahrscheinlichkeit schwerer Verläufe und Klinikeinweisungen signifikant reduziert. In Österreich zeige sich zudem, dass die 2G-Regel doch noch den einen oder anderen Unentschlossenen zur Impfung bewegen konnte.

    Ausreichend hohe Impfquoten seien der einzige Weg zurück in die Normalität. In Ländern mit hohen Impfquoten wie Spanien oder Israel gebe es deutlich niedrigere Infektions- und Hospitalisierungszahlen.

    Booster-Impfungen für den Winter entscheidend

    "Entscheidend für den Winter sind aus meiner Sicht breit angelegte Booster-Impfungen bei Menschen, deren Impfung mehr als sechs Monate zurückliegt", sagte Spinner. Dadurch ließen sich Studien zufolge bis zu 95 Prozent symptomatischer Infektionen verhindern. "

    Aufgrund der bundesweit steigenden Infektionszahlen müssen wir hier so schnell wie möglich handeln." Zu der Frage, ob die Dritt-Impfung für unter 70-Jährige sinnvoll sei, sagte Spinner, es verdichteten sich die Hinweise, dass die Impfungen altersunabhängig bei allen Erwachsenen zusätzlichen effektiven Schutz böten. Vor allem Ältere seien aber besser vor Klinikaufnahmen und schweren Verläufen geschützt. (Lesen Sie auch: Antikörpertest vor der Boosterimpfung? Das sollten Sie wissen)

    Impfquote an Schulen steigern

    "Auch an Schulen sollte alles Erdenkliche unternommen werden, um die Impfquote, wo immer möglich, zu steigern", sagte Spinner weiter. Bis dahin könne die konsequente Anwendung der AHA+L-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske und Lüften) das Risiko reduzieren. "Ohne Impfungen oder konsequente AHA+L Regeln muss mit weiter steigenden Infektionszahlen in Schulen gerechnet werden."

    Aktuelle Nachrichten zur Corona-Pandemie im Allgäu und der Welt lesen Sie in unserem Newsblog.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden