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Mathe, Physik, Englisch & Co: Nachhilfe im Allgäu - diese Angebote gibt es für Schüler

Große Nachfrage

Mathe, Physik, Englisch & Co: Nachhilfe im Allgäu - diese Angebote gibt es für Schüler

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    Unterstützung beim Lernen bieten viele Institute in der Region – und viele Eltern sind auch bereit, für Nachhilfe regelmäßig tief in die Tasche zu greifen. Wir stellen unterschiedliche Konzepte vor.
    Unterstützung beim Lernen bieten viele Institute in der Region – und viele Eltern sind auch bereit, für Nachhilfe regelmäßig tief in die Tasche zu greifen. Wir stellen unterschiedliche Konzepte vor. Foto: Maja Hitij/dpa

    Hinter den Nachhilfeunternehmen stecken oft Pädagogen – oder Kaufleute. Einige sind hier aufgeführt. Darunter ist auch die Studentin Rebecca Bloch (23). Sie gründete vor einem Jahr mit ihrem Freund Stefan Timmermann „Notendoktor“ in Sonthofen. „Jetzt haben wir sieben Mitarbeiter“, sagt die Unternehmerin, die auch Psychologie studiert.

    Notendoktor: Ein Nebeneinkommen mit einem Job, der Spaß macht, das waren die Hauptgründe für die Gründung von „Notendoktor, eine eigene, eingetragene Marke“, sagt Bloch. Sie hatte festgestellt, dass das Angebot an Nachhilfe im Oberallgäu rar war. Die beiden 23-jährigen Jungunternehmer strebten ein Angebot an, das sich jeder leisten können soll. Sie verlangen 20 Euro pro Stunde. Ihre Mitarbeiter sind Studenten, also junge Leute, deren eigene Schulzeit nahe liegt. Ein besonderes pädagogisches Konzept gibt es nicht bei „Notendoktor“. „Wir schauen uns die Kinder an, gucken, wo sind die Lücken und üben“, sagt Bloch. Das funktioniere gut.

    Lerncoaching Wetterich: Ursula Wetterich aus Burgberg war 25 Jahre Grund- und Mittelschullehrerin im nördlichen Oberallgäu. Dann kehrte sie frustriert dem Schuldienst den Rücken. Sie sagt: „Im Mittelpunkt meiner Arbeit standen stets die mir anvertrauten Kinder.“ Schulische Lernprozesse sollten „ganzheitlich und individuell erfolgen, um nachhaltig zu wirken und den ganzen Menschen zu bilden“. Es sei im Schulalltag aber oft nicht möglich, Kindern andere Lernwege als die im Schulsystem üblichen anzubieten. Heute gibt Wetterich (zertifizierter Lerncoach) als Ziel aus, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen wieder Spaß am Lernen zu geben. „Das ist keine Nachhilfe im klassischen Sinne, sondern Unterstützung im Lernprozess“, sagt Wetterich. Es gehe um das „Wie“ des Lernens. Lerncoaching beruhe auf Kenntnissen der modernen Gehirnforschung. Oft genügten drei Treffen pro Thema. Eine Einzelstunde pro Kind kostet ab 44 Euro.

    Lerntipps von Ursula Wetterich:

    >> Achte auf einen ordentlichen Arbeitsplatz, lege die nötigen Arbeitsmaterialien bereit.

    >> Plane Dein Lernen mit einem Wochen- oder Tagesplan.

    >> Teile den Lernstoff/Hausaufgaben in gut zu bewältigende Päckchen auf.

    >> Lerne lieber öfters und in kleinen Portionen.

    >> Beginne zunächst mit leichteren Aufgaben.

    >> Denke an die regelmäßige Wiederholung des Stoffes.

    >> Lerne mit allen Sinnen. Verwende dabei unterschiedliche Lernwege. Das sorgt für Abwechslung und Spaß.

    >> Benutze Lernhilfen wie Eselsbrücken, Reime und Bilder.

    >> Denke daran, Pausen zu machen.

    >> Belohne Dich für Deine Anstrengung und den Erfolg.

    LOS Kempten: Gabriele Schröder ist pädagogische Leiterin bei LOS (Lehrinstitut für Orthographie und Sprachkompetenz) in Kempten. Wer mitarbeiten will, braucht eine pädagogische Grundausbildung. Die Nachhilfelehrer werden dann „zusätzlich eingearbeitet und in der Anwendung und Umsetzung von LOS-Konzept und LOS-Materialien geschult“, sagt Schröder. Im Schnitt wendeten sich pro Jahr in Kempten zu einem Erstkontakt etwa 60 bis 80 Eltern an. Der Beweggrund dafür sei „zumeist die Sorge um das psychische Wohlergehen Ihres Kindes, da Probleme beim Lesen und Schreiben sich zumeist schnell und negativ auf das Selbstwertgefühl auswirken“, sagt Schröder. Der LOS-Verbund arbeitet als Franchise-System. Kosten ab 19,50 Euro pro Unterrichtsstunde in einer Kleingruppe.

    LernfabriQ: Stefan Löser studierte Mathematik und Sport. Jetzt ist er Nachhilfelehrer aus ähnlichen Gründen wie Wetterich: „Mit einem Schulsystem, bei dem so viele Leute durch den Rost fallen, habe ich meine Probleme“, sagt der 50-Jährige. Von 2006 bis 2015 leitete er die „Paukkammer“ in Kempten, ein Franchisesystem. „Über 10.000 Euro jährlich für den Namen zu zahlen, das war mir zu viel“, sagt der Mathe-Nachhilfelehrer. Er firmierte um und bietet nun die „LernfabriQ“ in Kempten. Er baut auf 28 Mitarbeiter. Nachhilfe gibt es ab 98 Euro monatlich in einer kleinen Gruppe.

    Schülerhilfe Sonthofen: Bevor Thorsten Trunte im November 2018 in Sonthofen einen Ableger der Schülerhilfe gründete, analysierte er das Potenzial. Mit über 6000 Schülern im südlichen Oberallgäu sei die Situation gut vor dem Hintergrund, dass durchschnittlich ein Viertel der Schüler Nachhilfe benötige. Der Diplom-Kaufmann und frühere Unternehmensberater, der selbst in Betriebswirtschaftslehre unterrichtet, sagt: „Wichtig ist, dass die Chemie zwischen Lehrendem und Schüler stimmt, ansonsten funktioniert gar nichts.“ Schülerhilfen gibt es in 1.200 Kommunen – auch in Kempten. Das Unternehmen wirbt mit günstigen Preisen unter zehn Euro pro Schulstunde in einer Kleingruppe.

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