Mehr Carsharing in MOD

Mein Auto? Dein Auto? Unser Auto!

Mit der Knutschkugel Renault Zoe können die Marktoberdorfer bald elektrisch unterwegs sein.

Mit der Knutschkugel Renault Zoe können die Marktoberdorfer bald elektrisch unterwegs sein.

Bild: VWEW

Mit der Knutschkugel Renault Zoe können die Marktoberdorfer bald elektrisch unterwegs sein.

Bild: VWEW

Umwelt schonen, Geld sparen: Das Carsharing-Angebot in Marktoberdorf wird demnächst ausgeweitet. Der Carshing-Verein Kaufbeuren und VWEW-Energie stellen ein Elektro-Fahrzeug in der Stadt bereit. Wie Carsharing im Allgäu funktioniert, erfährst Du hier.
02.11.2018 | Stand: 10:40 Uhr

Das Carsharing-Angebot in Marktoberdorf wird ausgebaut. Der Carsharing-Verein Kaufbeuren und VWEW-Energie stellen ab 6. November in der Stadt ein Elektro-Fahrzeug zur Verfügung. Bei einer Infoveranstaltung im Rathaus sprach Bürgermeister Dr. Wolfgang Hell von „einem großartigen Angebot“. Über Klimakonzepte werde viel gesprochen, doch dieses Vorhaben sei eine praktische Umsetzung vor Ort. Seit Kurzem bietet in Marktoberdorf bereits Autowelt Fischer drei Gemeinschaftsautos zum Mieten an.

Warum überhaupt Carsharing?
Laut Umweltbundesamt entlastet Carsharing die Umwelt, schont den Geldbeutel, spart Ressourcen und leistet einen Beitrag zur Energieeinsparung im Verkehr. Wer den Alltag meist zu Fuß, mit Bus, Bahn oder Fahrrad bewältigen und nur gelegentlich auf ein Auto zugreifen möchte, kann Carsharing eine Lösung sein.

Laut Werner Würfel, Vorsitzender des Carsharing-Vereins Kaufbeuren, ist die Variante Gemeinschaftsauto für Menschen interessant, die pro Jahr zwischen 1000 und 8000 Kilometer mit dem Auto fahren. Für sie könne das Sharing-Modell kostengünstiger sein, als ein eigenes Auto anzuschaffen. Zumal Carsharing-Nutzer sich weder um TÜV, Inspektionen oder Reifenwechsel, noch um Parkplatz oder Fahrzeugsauberkeit kümmern müssen, wie das beim eigenen Auto der Fall ist. Kosten für Versicherung und Reparaturen entfallen zudem.

Wer ist der Anbieter?
Der Carsharing-Verein Kaufbeuren wurde 2013 gegründet. Der Verein hat 48 Mitglieder und stellt für seine Nutzer insgesamt sechs Autos zur Verfügung. Unter den angebotenen Fahrzeugen sind drei Elektroautos, die von VWEW bereitgestellt werden. Zur Fahrzeugpalette zählen unter anderem ein neuer BMW i3 (elektro), eine Renault Zoe (elektro) oder VW Campingbus. Der Verein ist nicht nur in Kaufbeuren, sondern auch in Mindelheim und Türkheim aktiv.

Und künftig in Marktoberdorf, wo ein Renault Zoe stationiert sein wird. Zunächst steht der Wagen an der Kita Pusteblume, da es dort bereits eine Ladesäule für E-Fahrzeuge gibt. VWEW baut jedoch eine neue Ladesäule am Deckelplatz gegenüber des Rathauses. Dort wird dann auch der künftige Standort des Gemeinschaftsautos sein.

Wer kann das Angebot nutzen?
Wer das neue Angebot nutzen möchte, muss Mitglied werden im Carsharing-Verein Kaufbeuren. Interessierte können sich einzeln oder als Familien (bis zu fünf Personen) anmelden. Mitglied werden können auch juristische Personen (Vereine, Unternehmen). Auch eine dreimonatige Probemitgliedschaft ist möglich.

Was kostet Carsharing?
Die Mitgliedschaft im Verein kostet jährlich 24 Euro, Familien oder juristische Personen zahlen 35 Euro. Jeder Nutzer muss zudem eine Einlage von 600 Euro hinterlegen. Die Bereitstellung der Fahrzeuge wird pro Monat mit fünf Euro berechnet. Tagsüber kostet das Autofahren ein Euro pro Stunde (nachts 50 Cent), zusätzlich werden 30 Cent pro Kilometer fällig (Treibstoff inclusive).

Wie kommt der Nutzer an das Auto?
Damit einem Nutzer ein Fahrzeug zu einem bestimmten, benötigten Zeitraum zur Verfügung steht, muss er den Wagen zuvor reservieren. Der Carsharing-Verein hat dafür eine Buchungsplattform in Internet angelegt, zu der nur die Mitglieder Zugang haben. Im Buchungssystem ist sichtbar, wann welches Auto frei ist.

Jedes der Gemeinschaftsautos steht auf einem fixen Stellplatz. Das heißt, bei dieser Form des stationären Carsharings kann das Auto nur von dem festen Stellplatz übernommen und muss nach Ende der Fahrt dort wieder abgestellt werden.

Was sagen mögliche Nutzer?
Als „sehr positiv“ bewertete der Marktoberdorfer Klaus Schleburg das neue Angebot. Die Familie besaß früher zwei Autos, wovon eines häufig tagelang ungenutzt in der Garage stand, wie Schleburg sagt. Nun gibt es nur noch ein Auto, das Klaus Schleburg nutzt, um täglich nach Kempten in die Arbeit zu fahren.

Wenn seine Frau demnächst einmal ein zweites Auto braucht, sei Carsharing eine gute Alternative. „Bei unserem Nutzungsverhalten ist ein eigenes Zweitauto kostenmäßig völliger Irrsinn“, sagt Schleburg. Besonders attraktiv findet Schleburg auch die Möglichkeit, ein Carsharing-Fahrzeug für das begleitete Fahren ab 17 Jahren zu verwenden. Dieses Angebot könne seine 16-jährige Tochter bald nutzen.