Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

München: Zweite Münchner S-Bahn-Stammstrecke viel teurer und später fertig

Krisentreffen geplatzt

Ministerium: Zweite Münchener S-Bahn-Stammstrecke wird deutlich teurer und kommt später

    • |
    • |
    Der Bau einer zweiten Münchener S-Bahn Stammstrecke wird Berichten zufolge offenbar viel teurer als geplant und erst Jahre später fertig werden.
    Der Bau einer zweiten Münchener S-Bahn Stammstrecke wird Berichten zufolge offenbar viel teurer als geplant und erst Jahre später fertig werden. Foto: Peter Kneffel, dpa (Symbolbild)

    Die zweite S-Bahn-Stammstrecke durch die Münchner Innenstadt wird nach Einschätzung des Bayerischen Verkehrsministeriums massiv teurer und kommt Jahre später als geplant. Die Projektbegleitung im Ministerium erwarte inzwischen Kosten bis 7,2 Milliarden Euro, sagte Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) am Donnerstag in München. Die Inbetriebnahme könnte sich bis 2037 hinziehen.

    Neue Münchener S-Bahn bis zu neun Jahre später fertig

    "Wir erwarten, das die Deutsche Bahn sowohl ihre Kostenschätzung als auch ihren Zeitplan offenlegt", sagte Bernreiter mit Blick auf den seit längerem schweigsamen Maßnahmenträger. Zuletzt hatte als Startzeitpunkt 2028 im Raum gestanden. Die Planung dafür läuft seit Jahren: Schon im Oktober 2016 hatten der Bund und der Freistaat die gemeinsame Finanzierung vereinbart, wonach der Bund 60 Prozent der förderfähigen Baukosten übernimmt. Zugrunde lagen die damals von der Deutschen Bahn errechneten Gesamtkosten von 3,85 Milliarden Euro. Alle Münchner S-Bahnen müssen auf der 1972 zu den Olympischen Spielen eröffneten Stammstrecke in einem Tunnel die Innenstadt unterqueren. Um dieses Nadelöhr zu beseitigen, wird auf rund zehn Kilometern eine zweite Stammstrecke gebaut. Im Stadtzentrum und im Westen sind die Bauarbeiten schon weit fortgeschritten.

    Streit um Übernahme der Mehrkosten

    Über die Übernahme der Mehrkosten dürfte es nun Diskussionsbedarf geben. Bernreiter zeigte sich verärgert, dass ein seit Monaten für Donnerstag geplanter Termin mit Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) kurzfristig abgesagt wurde. "Das ist für mich ein sehr, sehr schlechter Stil, und ich halte fest: Herr Wissing kneift." Wissing hatte nach Bekanntwerden der neuen Kostenschätzung einen für Donnerstag geplanten Krisengipfel mit Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und weiteren Vertretern des Freistaats und der Landeshauptstadt in der Münchner Staatskanzlei platzen lassen, berichtete der "Merkur". Er habe ohne Angabe von Gründen abgesagt und auch keinen Alternativtermin in Aussicht gestellt.

    Lesen Sie auch: Das 9-Euro-Ticket ist ein Stresstest für Busse und Bahnen im Allgäu

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden