Auch sie freuten sich über die Wiedereröffnung der Schlucht und sind stolz nach der geleisteten Arbeit: die Gemeindemitarbeiter Martin Helmer, Christian Kotz und Markus Stade. Über viele Jahre hinweg waren sie in der Schlucht beschäftigt.
Bild: Benedikt Siegert
Auch sie freuten sich über die Wiedereröffnung der Schlucht und sind stolz nach der geleisteten Arbeit: die Gemeindemitarbeiter Martin Helmer, Christian Kotz und Markus Stade. Über viele Jahre hinweg waren sie in der Schlucht beschäftigt.
Bild: Benedikt Siegert
„Pöllatschlucht gesperrt“ steht am Eingangstor auf einem Schild. Schwangaus Bürgermeister Stefan Rinke nimmt es ab und übergibt symbolisch den Schlüssel des Tores an die CSU-Landtagsabgeordnete Angelika Schorer, die aufsperrt.
Es ist der Moment, auf den viele Wanderer und Touristen, die durch die Schlucht hinauf zu Schloss Neuschwanstein gelangen wollen, seit fünf Jahren warten mussten: Nach einer großen Eröffnungsfeier gestern ist das beliebte Ausflugsziel nahe des Märchenschlosses von König Ludwig II. nun wieder begehbar. Mit einem Kostenaufwand von mehr als einer halben Million Euro hat die Gemeinde den alpinen Wanderweg auf Vordermann gebracht (wir berichteten). Dieser war nach einem Felssturz im Mai 2014 gesperrt worden.
„Was lange währt, wird endlich gut“, sagte Schorer gestern in ihrer Festansprache beim Rückblick auf die intensiven Bemühungen, die Schlucht wieder begehbar zu machen. „Die Herausforderungen waren groß.“ Immerhin war unter anderem ein Büro aus Davos für das geologische Gutachten zuständig, die Firma Pröbstl aus Füssen baute den Steg und leistete damit einen Hauptpart, der Betrieb von Johann Ambos verlegte Leitungen für den Strom, ebenso war ein Sprengmeister mit involviert wie auch eine Ingenieur-Gruppe aus München. Schließlich waren noch die Rechtsanwälte Eva Rönsberg und Dr. Georg Krafft aus München für ein rechtliches Gutachten zuständig. Es soll sicherstellen, dass die Gemeinde ihre Verkehrssicherungspflicht erfüllt. Sie seien gerade dabei, das juristische Schriftstück zum Abschluss zu bringen, erklärte Krafft gestern gegenüber unserer Zeitung. Große Hürden seien hier nicht mehr zu erwarten.
Eine wichtige Rolle spielt künftig die neue Sicherheitskommission, die Rinke in seiner Rede ansprach. Namentlich erwähnte er Bergführer Thomas Hafenmair, der die Eröffnungsfeier mit verfolgte und der Kommission künftig angehört. „Neben Bergführern sind auch unser Bauhofleiter und ein Vertreter der Gemeinde mit dabei“, sagte Hannes Bruckdorfer auf Nachfrage, der bei der Schwangauer Verwaltung Beauftragter für die Wanderwege sowie Chef der Füssener Bergwacht ist. Bruckdorfer erklärte: Droht ein Unwetter, werden die neu errichteten Tore geschlossen, sodass Besucher die Schlucht zwar noch verlassen können, aber niemand mehr dort hinein kommt. Danach gehen die Mitglieder der Sicherheitskommission den alpinen Wanderweg ab und entscheiden gemeinsam, ob er für Besucher wieder geöffnet werden kann.
Neben den vielen Gästen, die gestern die Wiedereröffnung feierten, lief auch ein Mitglied der Wittelsbacher über den neuen Steg und staunte über die Präzisionsarbeit der Handwerker: Beatrix Prinzessin von Bayern. Sie erklärte auf Nachfrage: „Für mich ist der Weg durch die Pöllatschlucht der schönste Zugang zum Schloss Neuschwanstein.“ Diesen können viele Wanderer nun künftig wieder genießen.