Mitten im Wiggensbacher Industriegebiet steht ein Bauzaun. Ein blau-weißes Banner versperrt die Sicht. Was verbirgt sich dahinter? Eine Baustelle? Nein, sehr viel besser: Es ist ein kleines Urlaubsparadies. Dort liegt Sand, Palmen ragen aus dem Boden und auf großen, hölzernen Terrassenflächen stehen Stühle und Tische bereit. Hier hat Bastian Kandziora die erste Allgäuer Beachbar "Beach 34" eröffnet - und sich damit seinen Traum erfüllt. Bei gutem Wetter (das heißt für ihn, dass es nicht regnet oder gewittert) kannst du täglich von 16 bis 22 Uhr Karibik-Feeling erleben.
"Hier gibt es nichts außer Biergärten."Bastian Kandziora über die Gastronomie im Allgäu
Die Idee hat der 25-Jährige beim Urlaub in Bregenz und Dubai aufgeschnappt. "Dort habe ich so etwas in der Art gesehen", sagt er. Also entwickelte er einen Plan: Während er im Winter im Skiverleih arbeitet, könnte er den Allgäuern im Sommer Cockttails, Strand und Palmen bieten. Denn: "Hier gibt es nichts außer Biergärten." Mit seiner Beachbar möchte der Wiggensbacher aus der Reihe tanzen.
Erfahrung in der Gastronomie hat er durch den Freibad-Kiosk seiner Eltern und einen Nebenjob bei "Mäsers Essklasse". "Mir geht es vor allem darum, dass die Leute das Wetter mit den Füßen im Sand genießen können, denn Wasser gibt es im Allgäu auch", erzählt er.

Dass es ausgerechnet das Industriegebiet seines Heimatdorfs geworden ist, hat seinen Grund. In Kempten an der Iller hätte er zwar auch eine Beachbar vorstellen können, aber die Auflagen dort seien strenger. Stattdessen nutzte er Vitamin B: Sein Onkel besitzt ein Grundstück im Wiggensbacher Industriegebiet, braucht es aber in den nächsten Jahren nicht.
"Also habe ich es gepachtet und im vergangenen Jahr umgebaut, in Eigenregie", sagt Bastian. 30 Lastwagen Dreck mussten weggekarrt werden. Anschließend füllte er mit Hilfe seiner Familie das Loch mit Schotter und später mit Sand auf. Als i-Tüpfelchen fehlten noch die Terrassenflächen und zwei Hütten, in denen Bastians Team Burger und Getränke verkauft.
Dass der "Beach 34"praktisch nur mit dem Auto erreichbar ist, stört ihn nicht: "Wenn ich im Allgäu irgendwohin möchte, muss ich eh ins Auto steigen." Trotzdem bietet er neben Saftschorlen und Limonade auch alkoholhaltige Cocktails und Bier an. "Ich verlass mich drauf, dass einer fährt und vier trinken können", sagt er grinsend.
Warum "Beach 34"?
Weil der Name eine Mischung aus Karibikfeeling und Lokalbezug ist. Da ist einmal der Strand, im Englischen "Beach", und zum anderen die 34 - die Summe der Postleitzahl von Wiggensbach.
Sein Ziel: "Ich möchte die Allgäuer glücklich machen und hoffe, dass sie sich wohlfühlen und bei ihnen nach dem Besuch etwas hängen bleibt." Bisher hat er nur positives Feedback bekommen, sagt er: "Vom Kleinkind bis zur Oma waren schon Gäste hier." Wenn das so weiter geht, kann er sich sogar besondere Events vorstellen: "Eventuell gibt es dann Silvester im Sand."