In diesem Jahr wird keine Salvator-Probe stattfinden. Das gab die Paulaner-Brauerei in einer Pressemitteilung bekannt. Der Grund hierfür ist der Krieg in der Ukraine. „Diese Entscheidung haben wir schweren Herzens getroffen,“ so Andreas Steinfatt, Geschäftsführer der Brauerei.
Nockherberg: Alternative Konzepte für das Starkbierfest 2022 wurden diskutiert
In der aktuellen Situation sei es nicht möglich, dass eine besondere Atmosphäre zwischen Gästen, Derbleckten und Künstlern entstehe und man befreit miteinander und übereinander lache und manches „obischwoabt“. Dabei sei das Programm in Teilen bereits fertig gewesen. "Maxi Schafroth hat den Bogen für eine gewohnt feinsinnige Rede entworfen, Stefan Betz und Richard Oehmann haben uns ein tolles Konzept für das Singspiel präsentiert", so der Geschäftsführer. Gleichzeitig wurden alternative Konzepte diskutiert. Diese würden laut Steinfatt dem Charakter dieser Veranstaltung nicht gerecht werden.
Fastenprediger Maxi Schafroth äußert sich zwiegespalten zur Absage
Fastenprediger Maxi Schafroth hat auf die Absage des Derbleckens auf dem Nockherberg wegen des Kriegs in der Ukraine hin- und hergerissen reagiert. „Ich stehe da im Zwiespalt“, sagte der Kabarettist unserer Redaktion. Es wäre auch ein Signal gewesen, wenn sich die Paulaner-Brauerei anders entschieden hätte, erklärte er. „Veranstaltungen wie der Nockherberg haben Strahlkraft“, betonte Schafroth. „Die Politik hier ist offen für Kritik, während nicht so weit von uns entfernt, Menschen keine Meinungsfreiheit haben“, erklärte er.

Insofern hätte er sich die Veranstaltung mit geändertem Programm vorstellen können. „Man hätte definitiv einen anderen Ton finden müssen. Es hätte sich nicht um die bayerische Politik gedreht.“ Dennoch habe er Verständnis für die Absage. Schlussendlich sei es eine „50:50“ Entscheidung gewesen, sagte der Kabarettist. Am liebsten würde er demnächst gemeinsam mit ukrainischen Künstlern und Musikern auftreten.
Die Veranstaltung ist auch bei bayerischen Politikerinnen und Politikern beliebt. Dementsprechend enttäuscht äußert sich Ministerpräsident Markus Söder auf Twitter zu der Absage. "Die Absage des Nockherberg tut weh, ist aber die richtige Entscheidung in ernsten Zeiten."
Es ist das dritte Jahr in Folge, dass die Salvator-Probe gar nicht oder nicht wie gewohnt stattfinden kann.