Es ist so gekommen, wie es viele vermutet hatten: Der erste Wahlgang hat am Sonntag noch nicht entschieden, wer künftig an der Spitze der Stadt Memmingen steht. Markus Kennerknecht (SPD/FDP) und Dr. Robert Aures (CSU) gehen in die Stichwahl. Es ist auch keine große Überraschung, dass Kennerknecht die meisten Stimmen erreichte.
Von Anfang an fand der gebürtige Kemptener einen guten Zugang zu den Memmingern, erzielte die wohl besten Sympathie-Werte der Kandidaten. Aufhorchen lässt aber der große Abstand zum CSU-Bewerber. Kennerknechts Vorsprung liegt bei 16 Prozentpunkten – das ist enorm.
Mit einem starken Endspurt hat die CSU verhindert, dass der Kandidat der Sozialdemokraten gestern über die 50-Prozent-Hürde sprang. Die guten Verbindungen zur Staatsregierung in München waren sicher ein schlagkräftiges Argument – Aures ist Referatsleiter im Gesundheitsministerium. Dazu passte der Auftritt von Ministerpräsident Horst Seehofer, der noch wenige Tage vor der Wahl in die Memminger Stadthalle kam und für den Oberbürgermeister-Kandidaten der CSU warb.
Bei seinem Rückstand auf Kennerknecht ist es eine große Herausforderung für Aures, das Blatt noch zu wenden. Zumal das Wahlprogramm der beiden Kandidaten wenig inhaltliche Unterschiede aufweist. Kennerknecht geht jetzt als Favorit in die Stichwahl am 6. November.