Seit rund einer Woche gibt es die von der neuen schwarz-roten Bundesregierung beschlossenen, verschärften Grenzkontrollen. Auch in Bayern wird seitdem stärker kontrolliert. Die Bundespolizei griff in Furth im Wald (Landkreis Cham in der Oberpfalz) am Donnerstag gleich drei gesuchte Männer auf. „Im Rahmen der vorübergehend wiedereingeführten Binnengrenzkontrollen hat die Bundespolizei Waldmünchen in Furth im Wald drei gesuchte Männer festgenommen, darunter einen verurteilten Schleuser“, teilt die Bundespolizeiinspektion Waldmünchen am Freitag auf X mit.
Bundespolizei fasst drei gesuchte Männer aus Tschechien in Bayern
Die drei per Haftbefehl gesuchten Männer sind alle tschechische Staatsangehörige, erklärte die Polizei in einer Pressemitteilung dazu. Gegen 14.30 Uhr hatten Beamte am Donnerstag einen 74-Jährigen in einem Zug aus Prag kontrolliert und bei einem Datenabgleich herausgefunden, dass der Mann per Haftbefehl gesucht wurde. Wegen Beleidigung war er von der Staatsanwaltschaft Deggendorf zu Festnahme ausgeschrieben.
Als die Bundespolizisten den Mann und sein Gepäck durchsuchten, fanden sie zudem ein verbotenes Springmesser. Es wurde sichergestellt und eine Ermittlung wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz eingeleitet. Da der 74-Jährige die fällige Geldstrafe über 3000 Euro nicht bezahlen konnte, wurde er in die Justizvollzugsanstalt (JVA) Amberg eingeliefert, wo er nun eine Ersatzfreiheitsstrafe absitzen muss.
Bundespolizei nimmt in der Oberpfalz einen Schleuser fest
Gegen 0 Uhr nachts kontrollierten Fahnder am Grenzübergang Furth im Wald zudem einen 43-Jährigen. Er war als Mitfahrer in einem tschechischen Taxi unterwegs. Auch bei ihm ergab ein Abgleich im Fahndungssystem einen Treffer. Er war wegen des Fahrens ohne Fahrerlaubnis von der Staatsanwaltschaft Weiden zur Festnahme ausgeschrieben. Nachdem die Polizei ihm den Haftbefehl aushändigte, konnte er den geforderten Beitrag in Höhe von über 800 Euro aber nicht bezahlen. Auch er muss eine Ersatzfreiheitsstrafe verbüßen – er befindet sich nun in der JVA Weiden.
Der Einzige der Dreien, der wieder auf freiem Fuß ist, ist ein 46-Jähriger, den die Bundespolizei am ehemaligen Grenzübergang Furth im Wald/Schafberg kontrollierte. Gegen 10.45 Uhr glichen die Beamten seine Daten ab. „Der Tscheche war wegen Einschleusens von Ausländern von der Staatsanwaltschaft Dresden zur Festnahme ausgeschrieben“, heißt es in der Erklärung der Bundespolizei. „Er war zu einer Geldstrafe von 10.216 Euro verurteilt worden und hatte diese bisher nicht beglichen.“
Hunderte Zurückweisungen seit Verschärfung der Grenzkontrollen
Der Tscheche konnte seine Schulden nun aber bezahlen, weshalb die Beamten den Schleuser im Anschluss weiterreisen ließen.
Die Waldmünchener Bundespolizisten bekämpfen eigenen Angaben zufolge vor allem die grenzüberschreitende Kriminalität in enger Zusammenarbeit mit der bayerischen und tschechischen Polizei sowie dem Zoll. Der Aufgabenbereich der Beamten in Waldmünchen, nahe der Grenze zu Tschechien, sei die Gefahrenabwehr und Strafverfolgung auf den Bahnlinien und Bahnhöfen der südlichen Oberpfalz.
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) verkündete am Donnerstag, dass die Bundespolizei in den sieben Tagen zuvor – seit Verschärfung der Kontrollen – 739 Menschen an den Grenzen zurückgewiesen hätte, 45 Prozent mehr als in der Vorwoche.
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