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Richard von Schirach ist tot: Autor und Sinologe mit 81 gestorben

Onkel von Ferdinand von Schirach

Autor Richard von Schirach mit 81 Jahren gestorben

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    Richard von Schirach, bekannter Autor und Sinologe, starb mit 81 Jahren in Kochel am See.
    Richard von Schirach, bekannter Autor und Sinologe, starb mit 81 Jahren in Kochel am See. Foto: Jules Moreau, dpa (Archivbild)

    Der Autor Richard von Schirach ist tot. Der Sinologe starb bereits am Dienstag im Alter von 81 Jahren, wie der Hanser Verlag am Donnerstag in München mitteilte.

    Seine Werke waren in viele Sprachen übersetzt worden, er selbst war unter anderem Übersetzer und Herausgeber der Biografie des letzten chinesischen Kaisers Pu Yi.

    Über den letzten chinesischen Kaiser und sich selbst: Darüber schrieb Richard von Schirach

    Diese erschien 1973 unter dem Titel "Ich war Kaiser von China. Vom Himmelsohn zum neuen Menschen" im Hanser Verlag und wurde unter dem Titel "Der letzte Kaiser" von Bernardo Bertolucci verfilmt.

    2005 erschien Richard von Schirachs autobiografisches Buch "Der Schatten meines Vaters". Darin setzt er sich mit seiner Herkunft auseinander, denn er war das vierte Kind des nationalsozialistischen Reichsjugendführers Baldur von Schirach und dessen Frau Henriette, der Tochter des Hitler-Fotografen Heinrich Hoffmann.

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    In seinem Buch berichtete Richard von Schirach in der Ich-Perspektive von seinen Erinnerungen. Seinen Vater, den die Alliierten in den Nürnberger Prozessen wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilten, kannte er demnach lange Zeit vor allem aus Erzählungen und Briefen.

    Richard von Schirach: Ein begnadeter Autor

    Als er ihn 1953 als Elfjähriger zum ersten Mal im Gefängnis in Spandau besuchen sollte, fürchtete er, von ihm nicht erkannt zu werden. Der Vater blieb bis 1966 in Haft. Seine Söhne holten ihn ab, als er entlassen wurde. 1974 starb er.

    2012 veröffentlichte Richard von Schirach den Bestseller "Die Nacht der Physiker" und 2017 brachte er das Buch "Der Mann, der die Erde wog" heraus. Darin erzählte er, wie es im Untertitel heißt, "Geschichten von Menschen, deren Entdeckungen die Welt veränderten".

    Der Autor und Sinologe lebte zuletzt im oberbayerischen Kochel am See, nach Verlagsangaben starb er dort auch. Er war der Onkel des Juristen und Schriftstellers Ferdinand von Schirach und hinterlässt zwei Kinder: die Philosophin Ariadne von Schirach und den Schriftsteller Benedict Wells.

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