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Schon mehrere Risse: Halter sollte Tiere "wolfssicher" unterbringen

Landkreis Traunstein

Schon mehrere Risse: Halter sollte Tiere "wolfssicher" unterbringen

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    In den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land hat ein Wolf mehrere Tiere gerissen. Jetzt wendet sich das Landesamt für Umwelt an Tierhalter in der Region.
    In den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land hat ein Wolf mehrere Tiere gerissen. Jetzt wendet sich das Landesamt für Umwelt an Tierhalter in der Region. Foto: Swen Pförtner

    Im östlichen bayerischen Alpenraum gab es in den letzten Tagen mehrere Nutztier-Risse. Das berichtet das Landesamt für Umwelt in Augsburg. Am 17. Dezember wurden demnach im Landkreis Traunstein in einem Wildgehege ein totes Rotwild und am 18. Dezember auf einer Weide zwei tote Ziegen aufgefunden. Am 19. Dezember wurden dann im Landkreis Berchtesgadener Land auf einer Weide zwei tote und zwei schwer verletzte Schafe entdeckt.

    Nach den Ergebnissen der ersten Rissbegutachtung war laut Landesamt bei allen Fällen sehr wahrscheinlich ein Wolf beteiligt. Mitglieder des Netzwerks Große Beutegreifer und Mitarbeiter des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU waren vor Urt und haben Proben für genrtische Analysen entnommen.

    Derzeit leben in Europa zwischen 15.000 und 20.000 Wölfe. Die meisten Tiere gibt es auf dem Balkan. In den Alpen wird die Population nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Umwelt auf 400 bis 550 Wölfe geschätzt.
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    Immer wieder werden im Allgäu Wölfe gesichtet. Was Tierfreunde begeistert, bereitet Landwirten Sorgen. Hier ein Überblick über Zahlen und Fakten.

    Das LfU nehme die aktuellen Ereignisse und die damit verbundenen Sorgen der Tierhalter und der Bevölkerung vor Ort sehr ernst, so das Amt weiter. Man bitte "dringend alle Nutztierhalter der Region, ihre Tiere wolfssicher unterzubringen z.B. durch Einstallung oder wolfsabweisende Zäunung".

    Derzeit leben in Deutschland laut Dr. Christine Miller vom Wildtierschutzverein Wildes Bayern etwa 1320 nachgewiesene Wölfe. Vor einem Jahr waren es noch knapp über 1000 und die Tendenz sei weiter steigend.

    Wölfe haben in Deutschland keine natürlichen Feinde

    Wölfe haben in Deutschland keine natürlichen Feinde. Wenn sie sterben, dann in der Regel auf natürliche Weise, durch Krankheit und Alter, oder im Straßenverkehr, der laut Miller als höchster Mortalitätsfaktor gilt. Im Monitoringjahr 2020/21 wurden laut Bundesamt für Naturschutz 138 tote Wölfe gefunden. 108 davon starben bei Verkehrsunfällen. Die meisten Wolfsterritorien verteilen sich derzeit von Ostsachsen bis zur Nordsee. Aber auch in mittel- und süddeutschen Bundesländern wurden welche nachgewiesen.

    Der Wolf gilt in Deutschland nach wie vor als bedrohte Art und ist streng geschützt.

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