Im östlichen bayerischen Alpenraum gab es in den letzten Tagen mehrere Nutztier-Risse. Das berichtet das Landesamt für Umwelt in Augsburg. Am 17. Dezember wurden demnach im Landkreis Traunstein in einem Wildgehege ein totes Rotwild und am 18. Dezember auf einer Weide zwei tote Ziegen aufgefunden. Am 19. Dezember wurden dann im Landkreis Berchtesgadener Land auf einer Weide zwei tote und zwei schwer verletzte Schafe entdeckt.
Nach den Ergebnissen der ersten Rissbegutachtung war laut Landesamt bei allen Fällen sehr wahrscheinlich ein Wolf beteiligt. Mitglieder des Netzwerks Große Beutegreifer und Mitarbeiter des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU waren vor Urt und haben Proben für genrtische Analysen entnommen.

Das LfU nehme die aktuellen Ereignisse und die damit verbundenen Sorgen der Tierhalter und der Bevölkerung vor Ort sehr ernst, so das Amt weiter. Man bitte "dringend alle Nutztierhalter der Region, ihre Tiere wolfssicher unterzubringen z.B. durch Einstallung oder wolfsabweisende Zäunung".
Derzeit leben in Deutschland laut Dr. Christine Miller vom Wildtierschutzverein Wildes Bayern etwa 1320 nachgewiesene Wölfe. Vor einem Jahr waren es noch knapp über 1000 und die Tendenz sei weiter steigend.
Wölfe haben in Deutschland keine natürlichen Feinde
Wölfe haben in Deutschland keine natürlichen Feinde. Wenn sie sterben, dann in der Regel auf natürliche Weise, durch Krankheit und Alter, oder im Straßenverkehr, der laut Miller als höchster Mortalitätsfaktor gilt. Im Monitoringjahr 2020/21 wurden laut Bundesamt für Naturschutz 138 tote Wölfe gefunden. 108 davon starben bei Verkehrsunfällen. Die meisten Wolfsterritorien verteilen sich derzeit von Ostsachsen bis zur Nordsee. Aber auch in mittel- und süddeutschen Bundesländern wurden welche nachgewiesen.
Der Wolf gilt in Deutschland nach wie vor als bedrohte Art und ist streng geschützt.